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Michael Jackson war musikalisch bis in die Haarspitzen, und Earth Song ist mein Favorit, obwohl es ein sehr kalkuliertes Lied ist. Was es sonst noch zu sagen gibt, lese man u.a. bei quirinus, monoma und in The Hall of Mirrors (Kraftwerk 1977, von der LP "Trans Europe Express"). Lieber Michael, mögest du endlich Frieden gefunden haben.

Hedschasi sagt, er habe sich entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil er nicht wolle, dass Neda umsonst gestorben sei. An der Echtheit des Videos, bis heute nicht zweifelsfrei bewiesen, waren Zweifel aufgekommen. Diese habe Hedschasi zerstreuen wollen. (SpInSpOn)

Und er zerstreut sie, indem er Details schildert, die nur ein Augenzeuge gesehen haben kann - aber nicht die Handykamera? Hedschasi hörte ein Geräusch. "War das ein Schuss?", fragte er einen Freund. Der beruhigte ihn, nein, es würden nur Plastikgeschosse verwendet. Der Arzt drehte sich um und sah, wie Blut aus dem Oberkörper der Frau strömte. "Sie blickte nach unten, sie sackte zusammen und verlor allmählich das Bewusstsein."

Der kann ja viel erzählen, würde manch einer nun sagen, wäre da nicht der Freund des Nothelfers Hedschasi, der bekannte Autor Paul Coelho, der den mit ihm befreundeten Mediziner in dem Video von Nedas Tod erkannt zu haben glaubte und jenen um Aufklärung bat. Und so weiter. Und damit ist zweifelsfrei bewiesen ...

An der Echtheit des Videos, bis heute nicht zweifelsfrei bewiesen, waren Zweifel aufgekommen.

was die Qualitätsmedien über den Iran veröffentlichen, alles, alles, aber auch wirklich alles. Nur dies hier ist reine Spekulation und nichts anderes als infame Verschwörungstheorie. Aber das schreibt eben auch ein Blogger, woran man sehen kann, was für Wirrköpfe sich im Internet tummeln. Gut, daß Twitter die Wahrheit verbreiten hilft.

kann man es doch nun wahrhaftig nicht nennen, wenn die Wahlen im Iran die Ergebnisse einer Umfrage bestätigen, die drei Wochen vor den Wahlen im Auftrag der Washington Post durchgeführt wurden. Das kann jeder interessierte Medienvertreter leicht recherchieren, aber die wenigsten tun es, zumindest wird uns diese Information in der "Qualitäts"-Berichterstatung vorenthalten. Lieber werden Iran als Staat und Ahmadinedschad als Person zu Sündenböcken gemacht, auf die wir unsere Frustration entladen sollen bzw. stellvertretend für uns die Bombenflugzeuge. Wir haben es hier mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung zu tun. Aber das scheint mittlerweile Normalität zu sein, in der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland anno domini 2009.

Zitat aus der Neue Rheinische Zeitung:
Der Westen sollte sich also mit Wertungen generell zurückhalten – Demokratie ist nun einmal die Herrschaft des Volkes, ob einem dies passt oder nicht. Die Präsidentschaftswahlen im Iran stehen diesbezüglich in einer gewissen Tradition. Auch die Wahlergebnisse im Libanon und in den Palästinensergebieten fielen ganz und gar nicht nach den Vorstellungen des Westens aus. „Dummerweise“ waren dies aber die einzigen Wahlen in islamischen Nahen und Mittleren Osten, die wirklich halbwegs frei waren. Wenn der Muslim nicht so wählt, wie es der Christ gerne hätte, dann sollte es zur demokratischen Etikette gehören, dies als Willensbekundung zu akzeptieren. Die Alternative wären prowestliche Diktaturen, wie sie im Nahen Osten zahlreich vorhanden sind und die zu den besten Freunden des Westens zählen.

In unserer Sendereihe "Bauer auf Bewährung" sehen Sie nun die Folge: Im Computershop.

Ein Bauer betritt einen Laden. Insert: Intelligent Computers for intelligent people.
Verkäufer: (am Telefon) ... dachte ich gleich, das ist wohl einer, und dann hat der mich tatsächlich angemoinert - äh, Moment, ich ruf dich zurück. (Zum Bauern) Was kann ich für Sie tun?
Bauer: (behäbig, aber deutlich) Moien. Joa, ich hätt gern künstliche Intelligenz gekauft.
Verkäufer: So so. Wieviel möchten Sie denn haben?
Bauer: Na, so eine CD voll. Sie verkaufen die doch auf CD?
Verkäufer: Doch. Und welche Sorte soll es sein?
Bauer: Was haben Sie denn da?
Verkäufer: Also, erstmal brauchen Sie einen Computer ...
Bauer: Den hab ich ja längst. Wir sind auf dem Land keine Städter, aber dumm sind wir deshalb nicht.
Verkäufer: (ungeduldig) Hat auch niemand behauptet. Aber "künstliche Intelligenz" als solche gibt das nicht zu kaufen, da müssen Sie schon sagen, welches Programm Sie haben wollen. Falls Sie das wissen.
Bauer: Nee, weiß ich nicht. Deswegen bin ich hier, Sie sind der Fachmann. Und da wollte ich eben ein bißchen Beratung haben.
Verkäufer: Was wollen Sie denn mit der künstlichen Intelligenz anfangen, ich meine, wofür genau brauchen Sie die?
Bauer: Ja, das ist so. Unsere Melkmaschine ist programmierbar, aber die kann immer nur eine Geschwindigkeit für alle Kühe. Gestern war Elsa erkältet, und dann reagiert die immer so empfindlich am Euter, das geht nur, wenn man die Melkgeschindigkeit runtersetzt.
Verkäufer: Verstehe, verstehe. Dann nehmen Sie doch den Melkmaschinensimulator von Macrosaft, da können Sie nicht nur jede Melkeinheit von Hand regeln, Sie haben auch Zugriff auf umfangreiches Statistikmaterial und Sie können unter zahlreichen anderen Optionen auch Buch über jede virtuelle Kuh führen, bis zu tausend Stück parallel.
Bauer: Von welchen virtuellen Kühen reden Sie denn da, unsere sind alle lebendig und nicht simuliert.
Verkäufer: Oh Verzeihung, ein Mißverständnis. Aber nehmen Sie trotzdem den Melkmaschinensimulator, der ist nämlich dem neuesten Melk-o-mat hundertprozentig nachgebaut, das ist praktisch eine Bedienungsanleitung für das echte Gerät.
Bauer: Wir haben aber den Lanz MilkMate, gibt's den auch simuliert?
Verkäufer: Wenn Sie mal selbst in den Simulatorkatalog gucken wollen? Ich kann dann schon mal die anderen Kunden bedienen.
Bauer: Joa, sicher, machen Sie man. (blättert. Für sich) Die simulieren aber auch alles, da brauchen die wohl bald die Welt nicht mehr.

deutschen Hochschulen inzwischen? Werden dort Roboter ausgebildet? Nachfolgend dazu die Äußerungen eines Menschen, Teilnehmerin am Bildungsstreik und Leserin der nachdenkseiten (mehr unter Hinweise des Tages vom 18. Juni 2009 unter Punkt 17):

Denn 1. Von Mobilität kann keine Rede sein, manche Professoren raten bereits davon ab sich dem Zirkus eines Uni-Wechsel preiszugeben. Seminare werden nicht anerkannt, es wird immer noch viel zu unterschiedlich gelehrt und studiert. Wie soll man da vernünftig für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen können?

2. Weniger Studienabbrecher? Kaum glaubhaft, und selbst wenn, liegt es kaum am schönen Studium, dass wir weniger abbrechen. Sondern dass wir nicht nach zwei Semestern noch umschwenken wollen bzw. können, weil wir 700 Euro Studiengebühren pro Halbjahr zahlen (plus Kopierkosten die einerseits noch immer von Dozenten eingesammelt werden und die andererseits für eigene Kopien anfallen, plus Bücher, die mich in meinen zwei Semestern schon 300 Euro gekostet haben etc.) weil die Bafögförderdauer auf 6 Semester begrenzt ist, weil es auch hier viele (bürokratische) Hürden zu überwinden gibt, weil wir so mit Auswendiglernen beschäftigt sind, dass manche kaum Zeit haben nach links und rechts zu gucken.

3. Besagtes Auswendiglernen verdirbt den Spaß am Studium. Wir pauken nur noch für die Klausuren, alles, was von den Dozenten als “nicht klausurrelevant” betitelt wird, wird bei Seite gelegt, selbst wenn es uns eigentlich interessiert. Aber es fehlt die Zeit. Für eigene Interessen im Studium und in der Freizeit, für wirkliches vertieftes Lernen, für eigenständiges Lernen. Und gerade das ist es doch, was wir im Studium, in unserer Ausbildung, lernen sollen. Ich habe 8 Prüfungen innerhalb von 8 Tagen, mit dem Wochenende dazwischen. Auch das Hammerexamen am Schluss des Studiums war diskutabel, aber eine Klausur in wirklich jedem Seminar/jeder Vorlesung ist absolut unnötig und sogar kontraproduktiv. Fragen Sie mich mal nach dem Stoff aus dem 1. Semester, der ist kaum noch vorhanden, das Meiste ging in’s Kurzzeitgedächtnis. Wir studieren und lernen nicht mehr für uns, sondern für die Klausuren.

Damit komme ich zu Punkt 4.: Wir werden geformt, für die Wirtschaft gedrillt. Nicht die Wirtschaft soll sich uns anpassen, wir sollen als perfekte Arbeitsmaschinen in nur 6 Semestern auf den Arbeitsmarkt geprügelt werden. Belastbar, flexibel, ohne große Ansprüche auf Freizeit oder eigenes Denken, das uns ja schon im Studium abhanden gekommen ist bzw. alles dafür getan wurde, dass wir es verlernen Rückgrat zu zeigen. Ein Professor sagte vor einigen Tagen sehr passend: “Mich freut es, dass sich die Studentinnen und Studenten untereinander immer noch so gut verstehen, sich immer noch helfen und gegenseitig unterstützen. Bei dem Konkurrenzdruck, dem Sie ausgesetzt sind, wundert es mich allerdings genauso viel.” Das Mastersystem, das ebenfalls am Pranger steht und Hintergrund dieser Aussage war, lasse ich hier außen vor, da ich mich damit noch nicht auskenne.

5. Die Verschulung verdirbt die Lust am Ausprobieren. Wir sehen nur noch stur geradeaus, denken nur noch in Modulen, die wir möglichst schnell abgearbeitet haben müssen. Gab es im Magister-Studium noch Wahlmöglichkeiten und Schwerpunktsetzung, so gehen wir als “Fachidioten” aus unserem Studium heraus. Unsere Wahlmöglichkeiten wurden stark eingeschränkt, unser Studium regelt ein “Studiumverlaufsplan”, der nicht viel Freiheit lässt. Einzig in den Schlüsselqualifikationen bzw. im Optionalbereich können wir noch einigermaßen nach Interessen gucken.

6. Das dies nur einigermaßen so ist, liegt am Creditpoint-System. 30 “Workload-Stunden” ergeben 1 Credit. Was bitte ist eine Workload-Stunde? Vor allem: Wie will man den Arbeitsaufwand gerade in den Geisteswissenschaften in derart festgezurrte Rahmen pressen? Lese ich z.B. Kafkas “Der Prozeß” mal eben schnell in 2 Stunden, oder beschäftige ich mich damit drei Tage? Wie soll das in Leistungspunkten gewertet werden? Anzuprangern ist auch die ungerechte Verteilung der Credits. Bekommt man z.B. in Germanistik 6 Credits für eine Hausarbeit, so sind es in den Sozialenwissenschaften teilweise 8, manchmal vielleicht aber auch nur 4. Wo bleibt da die viel beschworene Vergleichbarkeit?

Soweit das Zitat. Diese Form der Ausbildung (anstelle von Bildung) kommt auf Kindergärten zu und auf Schulen ebenso. So sieht es die Bertelmann'sche Planung vor, dafür sind die Fäden gesponnen worden und so werden es - zum Wohle des Volkes natürlich - Politiker umsetzen. Kindern, die Probleme damit haben, können, ja sollen Pillen gegeben werden - die Pharmaindustrie hält viele viele bunte Smarties bereit - damit die Blagen die korrekten Emoticons Emotionen zeigen. Welcome to a Brave New World.

 

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