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nun ja, dieser Film, der auch im deutschen Verleih "Three billboards outside Ebbing, Missouri" heißt. Genaugenommen hat nicht der Film gewonnen, sondern die weibliche Hauptdarstellerin (Frances McDormand) und der männliche Nebendarsteller (Sam Rockwell), und das finde ich in Ordnung.

Beide machen im Verlauf der Ereignisse eine Entwicklung durch und brechen am Ende zu einer Rachemission auf - oder lassen sie es sein und finden einander? Es gibt schwarzen Humor, Klamauk, gewitzte Dialoge, Typen, Drama, und eine Szene, die mich sehr berührt: in einer Rückblende wird der Streit zwischen Mutter und Tochter gezeigt, der letzte Kontakt vor der Ermordung der Tochter ("Raped While Dying"), und plötzlich fühlst du die Verzweiflung der Mutter. Aber das mußt du selbst gesehen und gefühlt haben; ich kann es nicht angemessen schildern.

In allen Lobeshymnen auf den Film vermisse ich eines: das Verbrechen, das der Auslöser der Filmereignisse ist, wurde in den USA angesiedelt. Der Verdächtige, der im Film sehr hervorgehoben wird, hat aber ein Alibi. Er schildert - als Tatbeteiligter - einen ähnlichen Verlauf, nämlich tödliche Verletzung, Vergewaltigung, Verbrennung des Opfers. Sein Alibi ist, daß er als Soldat zur Tatzeit in einem fremden Land war ("Stichwort: Sand"). Das ist der eigentliche Hintergrund des Films, konnte aber wohl nur auf diese Weise verklausuliert dem US-Publikum (und vor allem der Zensur, die es nicht gibt) untergejubelt werden: Soldaten aus God's own country begehen im War on Terror abscheuliche Verbrechen.

Schlaft gut, ihr Gerechten.
 

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