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Auch zum Zähneputzen kann man sie benutzen. So möchte ich die Studie zweier Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der TU Chemnitz zusammenfassen, in der die Autoren nachweisen wollen, daß zwischen 132 und 278 Euro (statt 347) ausreichend sind, um die Grundbedürfnisse der Menschen Leistungsempfänger abzudecken und ein Leben in Würde zu gewährleisten, ja, sich sogar ausgewogen zu ernähren.

Vor mehr als 20 Jahren versuchte ich, mit 250 DM im Monat auszukommen, führte über alle Ausgaben Buch, aß Tütensuppen und Konserven, nahm Brot vom Supermarkt zu mir, kaufte nur das Nötigste, verzichtete auf den Erwerb von Kleidung, hatte kein Auto, aber Gebührenbefreiung, und dennoch kam ich kaum mit dem Geld aus. Obwohl ich keine Alkoholika trank und auch nur wenig rauchte (was damals, man erinnert sich, ohnehin erheblich billiger war als heute). Nach 6 oder 7 Wochen gab ich es auf, mir stand mehr Geld zur Verfügung, weshalb also diese Quälerei. Wenn man die Teuerung außer acht läßt (also rein theoretisch gesehen), entsprechen 250 DM in etwa 132 Euro.

Mehr gibt es zu dieser Studie nicht zu sagen. Allerdings wundere ich mich, was da heute so gelehrt wird an den Universitäten und welcher Dozent seine Studenten mit antisozialem Gift indoktriniert haben mag - sie haben aus der Literatur die Ziele der sozialen Mindestsicherung ermittelt, daraus den Inhalt eines Warenkorbs abgeleiett, die aktuellen Verkaufspreise ermittelt (immerhin) und zusätzlich Kommilitonen befragt, was sie an dem System der Sozialleistungen als gerecht oder ungerecht empfinden. - Sie hätten mal die Bedürftigen fragen sollen, denn: grau ist alle Theorie. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn die Herren Theoretiker für ein Jahr von nichts weiter als 132 Euro im Monat leben wollten, da dies doch mit ein paar Einschränkungen ohne weiteres möglich sein soll.

Manche Leute haben einen Verstand, der die Mühe nicht wert ist, an ihm zu zweifeln.
Schwarzmaler meinte am 7. Sep, 20:38:
Das schlimme ist, sie haben einen Verstand, den sie zur Interessenpolitik verwendet, ihnen fehlt nur ein Gewissen. 
Dicki antwortete am 7. Sep, 23:47:
Genau das ist es: sie sind gewissenlos. Und wir, mit einem intakten und deshalb manchmal schmerzendem Gewissen, sind von der Geschichte überholt und zum Untergang bestimmt. Finis. 
 

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