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Wie schön wäre es, mal so richtig frei zu sein: Müll und Abfall hinzuschmeißen, wo es einem gerade einfällt, mit seinem Gefährt, motorosiert oder nicht, zu fahren, wo es einem beliebt, sich zu nehmen, was einem gefällt, ohne sich um Besitz und Moral zu kümmern, Leute zu beschimpfen, die hierarchisch tiefer stehen und es deshalb hinzunehmen haben, ja, die es verdienen beschimpft zu werden, weil sie es nicht weiter gebracht haben als man selbst, Militär einsetzen zu können, wenn einem verweigert wird, worauf man einen Anspruch hat, weil man es haben will, lästige Gesetze und Vorschriften mißachten, oder besser noch, außer Kraft setzen zu können, die nur Hemmnisse auf dem Weg zu größerem Reichtum sind, Menschen als Humankapital beliebig benutzen zu können und dieses wegzuwerfen, wenn es nicht mehr einträglich genug ist, ein Weltgetriebe zu installieren, dem sich alles und jeder unterzuordnen hat. Ja, das müßte das Paradies auf Erden sein.

Und dementsprechend sieht die Erde allmählich aus. Vermüllung, Kriegstreiberei, Ausbeutung, Unterdrückung, Kollateralschäden (die letzten Endes selbst schuld sind), lecke Atommüllager, vor sich hinsprudelnde Ölbohrlöcher, Landwirte, die verklagt werden, weil genverändertes Pflanzgut sich widerrechtlich auf ihren Feldern angesiedelt hat, Massentierhaltung und industrieller Anbau, die geschmacklose Kost hervorbringen, Versklavung der Armen, die dieses Los verdient haben, weil sie arm sind, statt reich zu werden, Lug, Trug, Manipulation, Bandenbildung und Menschenverachtung. Zuallererst aber geistige Verarmung und Verdummung, ohne die eine Gesellschaft, gleich welcher Kultur, nicht in eine antisoziale Masse verwandelt werden kann.

Das ist die Freiheit, um die uns die Welt beneidet und deretwegen sie uns terroristisch bekämpft. Deshalb hatte Herr Köhler vollkommen recht zu sagen, daß die Bundeswehr - bei unserer großen Außenhandelsabhängigkeit - auch eingesetzt werden muß, um unsere Interessen zu wahren, und es ist bedauerlich, daß er zurücktreten mußte, weil es der Öffentlichkeit am Respekt vor seinem Amt gemangelt hat. - Für manche Leute ist Freiheit die Abwesenheit von Beschränkungen ihrer freien Entfaltung. Anders als Utopisten, Träumer, Spinner, Weltverbesserer und Gutmenschen meinen herumdoktrinieren zu müssen, endet die eigene Freiheit nicht dort, wo die Freiheit des anderen beschnitten wird, sondern dort, wo die Grenze der eigenen Gier ist, nämlich nirgends. Die dazugehörige Religion ist der Nihilismus, ist die Vergötterung der leeren Hülle eines nichtswürdigen Ego.

Wer sich nun am Schädel kratzt, die Stirn runzelt und sagt, das klinge aber verdammt nach den esotrischen Lehren diverser Gurus, zu denen die Selbstsucher seit langem, seit den späten 60ern aber in Scharen pilgerten, könnte auch zu dem Schluß kommen, daß Marketing die wirtschaftsgerechte Esoterik unseres industriellen Zeitalters ist, die Glücksbotschaft, die uns zum Heil im Konsum führt, zu unserem eigenen Besten, auch wenn andere daran verdienen. Aber: what's wrong about profit? - Die richtige Antwort bitte auf einer ausreichend frankierten Postkarte an den Weihnachtsmann adressieren und ab geht die Post. "Wir feiern eine Party, die letzte die es gibt, bevor unsre Welt zugrundegeht" (Die kosmischen Bademeister, live in der technocoop, 25.12.1981).
Schwarzmaler meinte am 1. Jun, 10:12:
Militär war der Träger der Zivilisation, auch weil Disziplin eine notwendige Voraussetzung ist, um im Krieg eine Chance zu haben zu überleben. 
Dicki antwortete am 1. Jun, 17:10:
Verrätst du mir auch, worauf sich deine Worte beziehen? Ich kann keinen Zusammenhang zwischen Eintrag und Kommentar finden. Vielleicht bin ich einfach nur zu ungeduldig und habe nicht weiter überlegt. 
 

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