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Während in der Nachbarschaft bumm-bumm unterschiedlicher Tempi in den Abend wummert und jeder Song von juchzenden Frauen und brüllenden Männern in zur Schau getragenem Enthusiasmus begrüßt wird, denke ich mir mein Teil: die Kunst befasst sich nicht mit Allerweltstypen (das wäre Privatfernsehen), oder wenn sie es tut, dann sind es keine Dutzendtypen mehr, denn das wäre uninteressant (außer für Privatfernsehenkonsumenten). Wer könnte die Menschen nicht lieben, wie sie in Komödien erscheinen; den Mann, der die Frauen liebte (und nichts dazulernt), oder die Frauen, die er liebte (und die alle eine Entwicklung durchmachen), Katherine Hepburn, wie sie Cary Grant von einer Katastrophe in die nächste treibt, bis er seine Liebe zu ihr entdeckt, oder - in einer (weniger zeitlosen) Variation desselben Themas - wie Barbra Streisand das Leben von Ryan O'Neill in ein Chaos verwandelt, bis er siehe oben.

Komödie ist die Kunst, uns einen Spiegel vorzuhalten, in dem wir uns lachen sehen: trotzdem, trotz allem. Stellvertretemd für alle, die uns aus ihrem Pessimismus ein Lachen geschenkt haben, ziehe ich den Hut vor Francois Truffaut und Loriot; und ich zitiere letzteren in freier Assoziation allen Männern ins Stammbuch geschrieben: zuviele Eier sind gar nicht gesund. Den Frauen habe ich nichts zu sagen, denn ich verstehe sie nicht, und das widerum ist genau der Stoff, aus dem die genannten Komödien entstanden sind; eine Menschheitstragödie, aber komisch, immer wieder komisch, solange es Menschen des alten Schlags gibt. Der neue Mensch inszeniert seine Beziehungen, und daran ist nichts Tragisches und auch nichts Komisches - es fehlt das Mißverständnis, alles ist programmiert, alle sind austauschbar. - Menschen sind sich ähnlich, aber bestimmt nicht austauschbar. Sind wir auch bescheuert, so sind wir doch kein Ersatzteillager.
 

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