Poa, jetzt kriegt der Goethe auch noch ein Denkmal spendiert, sozusagen: Ich bemerkte wohl, daß Tischbein mich öfters aufmerksam betrachtete, und nun zeigt sich's, daß er mein Porträt zu malen gedenkt. [...] Ich soll in Lebensgröße als Reisender, in einen weißen Mantel gehüllt, in freier Luft auf einem umgestürzten Obelisken sitzend, vorgestellt werden, die tief im Hintergrunde liegenden Ruinen der Campagna di Roma überschauend. Es gibt ein schönes Bild, nur zu groß für unsere nordischen Wohnungen. Ich werde wohl wieder dort unterkriechen, das Porträt aber wird keinen Platz finden.
Die Künstlerzirkel insgesamt können ihn mal im Arsche lecken, glaube ich. Ja, es ist hier wie allenthalben, und was mit mir und durch mich geschehen könnte, macht mir schon Langeweile ehe es geschieht. Man muß sich zu einer Partei schlagen, ihre Leidenschaften und Kabalen verfechten helfen, Künstler und Dilettanten loben, Mitwerber verkleinern, sich von Großen und Reichen alles gefallen lassen. Diese sämtliche Litanei, um derentwillen man aus der Welt laufen möchte, sollte ich hier mitbeten und ganz ohne Zweck?
Da gibt er sich lieber mit Individuen ab. Eben komme ich von Moritz, dessen geheilter Arm heute aufgebunden worden. Es steht und geht recht gut. Was ich diese vierzig Tage bei diesem Leidenden als Wärter, Beichtvater und Vertrauter, als Finanzminister und geheimer Sekretär erfahren und gelernt, mag uns in der Folge zugute kommen. Die fatalsten Leiden und die edelsten Genüsse gingen diese Zeit her immer einander zur Seite.
Der Moritz pflegt auch so ne Art Vers- oder Betonungstheorie, die Goethe inspiriert hat, seine Iphigenie in Jamben zu setzen. Und ich habe die Zeit genutzt, um wieder etwas aus meiner Reisebibliothek vorzunehmen. Doch davon ein andermal; der heutig Tag ist mir zu trüb für eine Komödie.
Die Künstlerzirkel insgesamt können ihn mal im Arsche lecken, glaube ich. Ja, es ist hier wie allenthalben, und was mit mir und durch mich geschehen könnte, macht mir schon Langeweile ehe es geschieht. Man muß sich zu einer Partei schlagen, ihre Leidenschaften und Kabalen verfechten helfen, Künstler und Dilettanten loben, Mitwerber verkleinern, sich von Großen und Reichen alles gefallen lassen. Diese sämtliche Litanei, um derentwillen man aus der Welt laufen möchte, sollte ich hier mitbeten und ganz ohne Zweck?
Da gibt er sich lieber mit Individuen ab. Eben komme ich von Moritz, dessen geheilter Arm heute aufgebunden worden. Es steht und geht recht gut. Was ich diese vierzig Tage bei diesem Leidenden als Wärter, Beichtvater und Vertrauter, als Finanzminister und geheimer Sekretär erfahren und gelernt, mag uns in der Folge zugute kommen. Die fatalsten Leiden und die edelsten Genüsse gingen diese Zeit her immer einander zur Seite.
Der Moritz pflegt auch so ne Art Vers- oder Betonungstheorie, die Goethe inspiriert hat, seine Iphigenie in Jamben zu setzen. Und ich habe die Zeit genutzt, um wieder etwas aus meiner Reisebibliothek vorzunehmen. Doch davon ein andermal; der heutig Tag ist mir zu trüb für eine Komödie.
Dicki - am So, 15. Mai 2005, 21:55 - Rubrik: Dickis Reisen