zickezacke
Auf der Webseite jenes Nachrichtenmagazins, das den Propagandisten des Effizienzgedankens so bereitwillig zu Diensten ist, las ich vorhin, daß Porsche Mehrheitsaktionär bei VW zu werden beabsichtigt. Hm. Die Investmentbank Merrill Lynch habe bereits Kontakte geknüpft und die Sache angeleiert. Soso. Vor einer Woche erreichte mich die (unbestätigte?) Meldung, der Schröder Gerd habe für sein Ex-Kanzler-Dasein vorgesorgt und werde einen mit 1,5 Millionen Euro vergüteten Beratervertrag bei der Investmentbank Merrill Lynch erhalten. Aha.
Wenn das alles stimmt, hat der Schröder Gerd gut pokern um das Kanzleramt. Denn wenn er abgekanzelt werden sollte und ein tristes Ex-Kanzler-Dasein drohte, könnte er, der dann real existierende Ex-Kanzler, die Verbindungen zu seinen Ex-Kumpels gewinnbringend nutzen (was er vielleicht auch als Nicht-Ex-, also Noch-Immer-Kanzler täte).
Der wahre Dicki ist aber kein Erbsenzähler und will dem Schröder Gerd helfen, sein Leben effizient zu gestalten. Die Frage ist: soll er weiterpokern oder gleich den Beratervertrag beim Schopf ergreifen? Dazu machen wir uns eine Liste der jeweiligen Vor- und Nachteile.
1) Pro und Contra Kanzler
+ er kann endlich die überfälligen Säuberungen in der SPD vornehmen (lassen) und sie endgültig zur Schröder Partei Deutschland machen.
+ er ist der Sieger und kriegt einen ganz ungeheuren Ständer.
+ er hat eine längere Amtszeit als Bush und kriegt einen noch ungeheureren Ständer.
+ er kann sich Hoffnungen machen, den Kanzleramtsinhaberekord Kohls zu erreichen, was ihm den ungeheuersten Ständer beschert.
- doch wohin damit? Mit Doris will er nicht mehr zauseln, muß sie aber erstmal weitere 4 Jahre aushalten.
2) Pro und Contra Berater
+ er bekommt 1,5 Millionen Euro. Boah!
+ Schluß mit nervenaufreibenden Kompromißverhandlungen und Ultimaten.
+ Schluß mit Doris.
- Schluß mit den gemütlichen internationalen Kaffeekränzchen.
Damit ist die Angelegenheit geklärt: der Schröder Gerd wird Berater. - Gerd! Denk doch an die Freiheit, denk doch an das schöne Geld und was du dir damit alles kaufen kannst. Von einem Ständer kannst du dir nichts kaufen, also ist der nicht effzient. Kapiert?
Wenn das alles stimmt, hat der Schröder Gerd gut pokern um das Kanzleramt. Denn wenn er abgekanzelt werden sollte und ein tristes Ex-Kanzler-Dasein drohte, könnte er, der dann real existierende Ex-Kanzler, die Verbindungen zu seinen Ex-Kumpels gewinnbringend nutzen (was er vielleicht auch als Nicht-Ex-, also Noch-Immer-Kanzler täte).
Der wahre Dicki ist aber kein Erbsenzähler und will dem Schröder Gerd helfen, sein Leben effizient zu gestalten. Die Frage ist: soll er weiterpokern oder gleich den Beratervertrag beim Schopf ergreifen? Dazu machen wir uns eine Liste der jeweiligen Vor- und Nachteile.
1) Pro und Contra Kanzler
+ er kann endlich die überfälligen Säuberungen in der SPD vornehmen (lassen) und sie endgültig zur Schröder Partei Deutschland machen.
+ er ist der Sieger und kriegt einen ganz ungeheuren Ständer.
+ er hat eine längere Amtszeit als Bush und kriegt einen noch ungeheureren Ständer.
+ er kann sich Hoffnungen machen, den Kanzleramtsinhaberekord Kohls zu erreichen, was ihm den ungeheuersten Ständer beschert.
- doch wohin damit? Mit Doris will er nicht mehr zauseln, muß sie aber erstmal weitere 4 Jahre aushalten.
2) Pro und Contra Berater
+ er bekommt 1,5 Millionen Euro. Boah!
+ Schluß mit nervenaufreibenden Kompromißverhandlungen und Ultimaten.
+ Schluß mit Doris.
- Schluß mit den gemütlichen internationalen Kaffeekränzchen.
Damit ist die Angelegenheit geklärt: der Schröder Gerd wird Berater. - Gerd! Denk doch an die Freiheit, denk doch an das schöne Geld und was du dir damit alles kaufen kannst. Von einem Ständer kannst du dir nichts kaufen, also ist der nicht effzient. Kapiert?
Dicki - am Sa, 24. September 2005, 22:14 - Rubrik: zickezacke
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Wie schwer es ist, Deutschland wieder hochzubringen, wurde mir heute Nacht im Traum so richtig bewußt. Darin nämlich wünschte ein muskulöser, gebieterischer, zur Unzufriedenheit neigender Herr, von mir mit der Hand befriedigt zu werden. Wohlan, ich drücke mich um keine Verantwortung! Ich packte zu, er schrumpelte dahin. Ich umschmeichelte ihn streichelnd und glaubte mich ob eines Zwischenhochs schon erfolgreich, da verließ ihn wieder die Härte. Ich wichste ihn wild und er schoß in die Höhe, nur um allzubald wieder schlaff zu werden. Ich ließ Mother Fist And Her Five Daughters ihn umgarnen, wie niemand sonst es kann; wieder bäumte er sich auf und verfehlte doch den Höhepunkt. - Ein hoffnungsloser Phall.
Dicki - am Fr, 23. September 2005, 0:54 - Rubrik: zickezacke
"Es ist eine hübsche Einrichtung bei Fußballspielen, daß Kicker aus der E- oder F-Jugend die Bundesligastars hinaus auf den grünen Rasen begleiten. Der Bundeswahlleiter hat das für die heutige Wahl adaptiert. Frau Merkel wird von Drag Queens zum Wahllokal geleitet, an Westerwelles Seite finden wir einenTrupp Fallschirmspringer - sehr männlich, Guido, Chapeau! - , Fischer ist von einem Chor umringt - 'wenn bei Capri die grüne Sonne im Meer versinkt...' - und Schröder begleiten Fußball-Hooligans, eine Banane in der hochgereckten Rechten, 'uh uh uh uh uh' skandierend. Ein schöner, überraschender Einfall, der der Würde des Standorts Deutschland angemessen ist, da werden Sie mir sicher zustimmen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Doch wir nähern uns nun der Entscheidung, ich rufe Hannover."
"Ja, hier Hannover. Bundeskanzler Schröder hat soeben seinen Wahlzettel ausgefüllt und begibt sich nun - nein, er setzt zu einem Dribbling an, läßt die Wahlhelfer stehen wie verblühten Spargel und jaaaaaa! versenkt den Umschlag in der Urne. Eins zu null für den Kanzler! Die Hooligans klopfen ihm auf die Schulter und bieten Bananen an, die er gierig verschlingt, umgeben von der Aura des Erfolgs; ein begeisterndes, ein unvergessliches Bild. - Und damit zurück ins Funkhaus."
"Krwzkrfiiiiziiii pip pip pip clackaclacka krrrrfiiiiiiiii - meine Damen und Herren, leider gibt es Störungen im gesamten Sendegebiet. Wir bitten um ihr Verständnis."
"Och ihr ollen Morslöckers."
"Ja, hier Hannover. Bundeskanzler Schröder hat soeben seinen Wahlzettel ausgefüllt und begibt sich nun - nein, er setzt zu einem Dribbling an, läßt die Wahlhelfer stehen wie verblühten Spargel und jaaaaaa! versenkt den Umschlag in der Urne. Eins zu null für den Kanzler! Die Hooligans klopfen ihm auf die Schulter und bieten Bananen an, die er gierig verschlingt, umgeben von der Aura des Erfolgs; ein begeisterndes, ein unvergessliches Bild. - Und damit zurück ins Funkhaus."
"Krwzkrfiiiiziiii pip pip pip clackaclacka krrrrfiiiiiiiii - meine Damen und Herren, leider gibt es Störungen im gesamten Sendegebiet. Wir bitten um ihr Verständnis."
"Och ihr ollen Morslöckers."
Dicki - am So, 18. September 2005, 0:06 - Rubrik: zickezacke
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Die Wahl rückt näher, da mache ich mir schon so dann und wann Gedanken, welche Partei ich wählen werde. Klar, die Rechten sind Äh!, die Linken sind Bäh!, die Kleinen sind Hä!, bleiben also nur die vier Großen, der Grand Slam unserer Demokratie. Und deren Wahlplakate habe ich streng wissenschaftlich analysiert.
Die CDU/CSU will Deutschlands Chancen nutzen, finde ich klasse, "Deutschland", "Chance" "Nutzen", drei starke, positiv besetzte Begriffe für den Griff in die Kasse. Aber in der Aussage doch irgendwie schwammig.
Da langt die FDP ganz anders hin: sie will mehr. Super! sage ich, alle wollen mehr, die schießen diesmal auf 20 Prozent hoch. Aber dann komplizieren sie es wieder und wollen auch weniger. Na, Leute, das erklärt mal dem Wähler, da draußen im Lande.
Die SPD entdeckt alte Tugenden und ist dagegen. Genau, ich bin auch dagegen, wir alle waren schon immer dagegen. Halt! Wogegen ist die SPD? Gegen ihre eigene Regierungspolitik. Hm. Schon keimt der Verdacht, daß sie nach der Wahl wieder dafür sein werden. War wohl nix.
Einen ham wer noch: die Grünen. Die Grünen sagen Ja. Das kommt irgendwo total positiv. "Sag ja zu Joschka, sag ja zu grün" gefällt mir besonders gut, weil es mich an die Hörfunkreklame für Sel Meersalz aus den 60ern erinnert. Aber die Grünen als Ja-Sager? Erstaunlich.
Nach dieser erschöpfenden Analyse sind wir nun im Bilde; das wollen die Parteien. Ich werd's ihnen geben.
Die CDU/CSU will Deutschlands Chancen nutzen, finde ich klasse, "Deutschland", "Chance" "Nutzen", drei starke, positiv besetzte Begriffe für den Griff in die Kasse. Aber in der Aussage doch irgendwie schwammig.
Da langt die FDP ganz anders hin: sie will mehr. Super! sage ich, alle wollen mehr, die schießen diesmal auf 20 Prozent hoch. Aber dann komplizieren sie es wieder und wollen auch weniger. Na, Leute, das erklärt mal dem Wähler, da draußen im Lande.
Die SPD entdeckt alte Tugenden und ist dagegen. Genau, ich bin auch dagegen, wir alle waren schon immer dagegen. Halt! Wogegen ist die SPD? Gegen ihre eigene Regierungspolitik. Hm. Schon keimt der Verdacht, daß sie nach der Wahl wieder dafür sein werden. War wohl nix.
Einen ham wer noch: die Grünen. Die Grünen sagen Ja. Das kommt irgendwo total positiv. "Sag ja zu Joschka, sag ja zu grün" gefällt mir besonders gut, weil es mich an die Hörfunkreklame für Sel Meersalz aus den 60ern erinnert. Aber die Grünen als Ja-Sager? Erstaunlich.
Nach dieser erschöpfenden Analyse sind wir nun im Bilde; das wollen die Parteien. Ich werd's ihnen geben.
Dicki - am Fr, 02. September 2005, 22:36 - Rubrik: zickezacke
Ich bin der FDP für ihre Wahlplakate dankbar. Wirklich. Nicht, weil mir die in irgendeiner Weise gefielen. Sondern weil sie das Widersprechen so leicht machen. In Parolen wie "Mehr FDP. Mehr Arbeit." oder "Mehr FDP. Mehr Toleranz." brauche ich nur das Gegenteil einsetzen, schon erhalte ich eine wahre Aussage.
Welches Gegenteil? höre ich fragen, das Gegenteil wovon? Das ist ja gerade das Praktische: irgendein Gegenteil. 'Weniger'. 'Arbeitslosigkeit'. 'Intoleranz'. Das Gegenteil von 'FDP' weiß ich allerdings nicht.
Welches Gegenteil? höre ich fragen, das Gegenteil wovon? Das ist ja gerade das Praktische: irgendein Gegenteil. 'Weniger'. 'Arbeitslosigkeit'. 'Intoleranz'. Das Gegenteil von 'FDP' weiß ich allerdings nicht.
Dicki - am Mo, 29. August 2005, 21:59 - Rubrik: zickezacke
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Ist doch klar, wem wir den verregneten Sommer zu verdanken haben, oder? Und die neuentstandene Seenplatte in den Alpen? Oder ?! Weshalb bricht denn wohl Old Müntehand bei einem routinemäßigen Wahlkampfauftritt zusammen?
Die Schröder Partei Deutschland hat den Klimawandel instrumentalisiert (und durch persönlichen Einsatz gefördert, gell, Münte?), wie sonst wäre die neuerliche Jahrhundertflut pünktlich zum Wahlkampf zu erklären! Doch ob das wohlüberlegt ist, diese Frage stellt sich. Werden nicht am Ende Fischer (!), Lafontaine (!!) und Westerwelle (!!!) davon profitieren?
Meine Gewährsmänner berichten, daß in der CDU-Zentrale seit kurzem mit Erdbeben experimentiert wird; irgendwie müsse man ja die Macht zurückerobern ...
Die Schröder Partei Deutschland hat den Klimawandel instrumentalisiert (und durch persönlichen Einsatz gefördert, gell, Münte?), wie sonst wäre die neuerliche Jahrhundertflut pünktlich zum Wahlkampf zu erklären! Doch ob das wohlüberlegt ist, diese Frage stellt sich. Werden nicht am Ende Fischer (!), Lafontaine (!!) und Westerwelle (!!!) davon profitieren?
Meine Gewährsmänner berichten, daß in der CDU-Zentrale seit kurzem mit Erdbeben experimentiert wird; irgendwie müsse man ja die Macht zurückerobern ...
Dicki - am Fr, 26. August 2005, 1:33 - Rubrik: zickezacke
Als ich neulich ein Wahlplakat der Grünen sah, dessen Stoßrichtung gegen Genmanipulation ging, hielt ich mich schon gar nicht mehr mit dem Gedanken auf, daß damit ein berechtigtes Anliegen formuliert wird. Ich dachte lediglich: wenn es darauf ankommt, werden sie tragfähige Kompromisse finden - belastbar, falls nötig, und auf der Grundlage eines robusten Mandats.
Dicki - am Do, 11. August 2005, 0:50 - Rubrik: zickezacke
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oder: Stufen der Vervollkommnung
In meinem ersten Leben war ich Telefon. Sie haben es schon bemerkt, ich bin keine besonders alte Seele.
Das Leben als Telefon ist nicht sehr erbauend, fast schon langweilig. Man ist versucht, spontan loszuklingeln, nur damit mal was passiert. Von dieser schweren Zeit haben die Handys ja überhaupt keinen Begriff. Bei denen ist alles düdeldüdelüt und patsche-patsche, tipp-tipp. Verwöhnte Dinger, das. Was wissen die schon von Entbehrungen; die sausen eben mal so durch den Äther. Wir hatten da noch lange Leitungen zu bewältigen.
Im zweiten Leben war ich dann Finanzberater, mit eigenem Telefon - aber ich sehe, Sie langweilen sich. Also, machen wir's kurz: heute bin ich Vollkorntoast!
In meinem ersten Leben war ich Telefon. Sie haben es schon bemerkt, ich bin keine besonders alte Seele.
Das Leben als Telefon ist nicht sehr erbauend, fast schon langweilig. Man ist versucht, spontan loszuklingeln, nur damit mal was passiert. Von dieser schweren Zeit haben die Handys ja überhaupt keinen Begriff. Bei denen ist alles düdeldüdelüt und patsche-patsche, tipp-tipp. Verwöhnte Dinger, das. Was wissen die schon von Entbehrungen; die sausen eben mal so durch den Äther. Wir hatten da noch lange Leitungen zu bewältigen.
Im zweiten Leben war ich dann Finanzberater, mit eigenem Telefon - aber ich sehe, Sie langweilen sich. Also, machen wir's kurz: heute bin ich Vollkorntoast!
Dicki - am Di, 02. August 2005, 0:14 - Rubrik: zickezacke
(für semmel)
In einem Theater irgendwo in oder um Bochum. Das Saallicht verlischt, der Vorhang öffnet sich. Ein Klanggemisch aus Dampfpfeifentönen und Maschinengeratter dringt gedämpft aus dem Hintergrund. Auf der ansonsten nackten Bühne zwei Stühle, ein Eimer, ein Klobecken, ein Einkaufswagen voller Lumpen; ein paar halbfertige Kulissenteile stehen und liegen herum. Am Rand ein Schirm- und ein Garderobenständer. Zwei mittelalte Männer betreten von links die Bühne, offensichtlich im Gespräch miteinander, aber man hört nur Gemurmel. Sie schütteln ihre Schirme, daß die Tropfen fliegen, stellen sie in den Ständer, schlüpfen aus ihren triefnassen Regenmänteln und hängen diese auf. Der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum.
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. (an das Publikum gerichtet) Guten Abend!
2. Mann: (nickt in den Saal)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Hacke natürlich. Und natürlich hacke.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber du machst immer dieselben.
2. Mann: Ich liebe deine bonmots, aber sie waren auch schon mal besser.
1. Mann: Da kommt Miss Piggy.
1. Frau: (kommt ebenfalls von links, vollzieht dieselbe Prozedur wie zuvor die Männer, unter dem Regenzeug kommt eine dickliche, ältere Frau zum Vorschein) Na Jungs, habt ihr ausnahmsweise eure Texte geübt?
1. Mann: (verschwörerisch) Pssst.
2. Mann: (deutet mit dem Daumen in Richtung Publikum)
1. Frau: Was, ohne Vorankündigung. So eine Schikane. Wo steckt er denn?
1, Mann: Bei Hacke.
2. Mann: Hacke.
1. Frau: Lustig wie immer.
2. Frau: (ist wie die anderen drei zuvor eingetreten usw., erheblich jünger, macht sich bemerkbar) Hallo.
1. Mann: Auftritt Fräulein Kunigunde.
2. Mann: Kundiger Auftritt des Fräuleins.
1. Frau: Ihr Pfeifen. Hallo Gunda. (deutet mit einem Kopfnicken in den Saal) Da müssen wir heute wohl durch.
2. Frau: Na wenn schon. (beleidigtes Gesicht)
Regisseur. (stolpert herein) Seid ihr heute mal pünktlich?! (noch während der Kleiderprozedur) Dann laßt uns mal gleich loslegen. Zweiter Akt, dritte Szene: öffentliche Probe.
1. Mann: Sehr wahr.
2. Frau: (quengelnd) Wieso hast du uns das nicht vorher gesagt?
Regisseur: (bemerkt erst jetzt die Zuschauer) Oh. Da hat jemand hinter meinem Rücken - aber paßt doch. (energisch) Also Aufstellung bitte. (setzt sich auf den hinteren der Stühle) Alle von der Bühne, die beiden Herren kommen dann heraus. (klatscht in die Hände) Hopp-hopp-hopp! (setzt Brecht-Brille auf, zündet einen Zigarrenstumpen an)
(Die Schauspieler entfernen sich murrend, die beiden Männer erscheinen sodann wieder, der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum)
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. (an das Publikum gerichtet) Guten Abend!
2. Mann: (nickt in den Saal)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Stramm natürlich. Und natürlich stramm.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber du machst immer - prr-tschi!
Regisseur: Bitte nicht den Text verändern, ja! Und etwas weniger unbeteiligt sprechen, wenn das eventuell im Bereich des Möglichen läge.
1. Mann: Ach, gar. Ich krieg nen Schnupfen. Dreckswetter.
Regisseur: (winkt ab und deutet auf den zweiten Mann)
2. Mann: Ich liebe deine Bonbons, aber sie waren auch schon mal besser.
1. Frau: (aus dem Eingang) Ha!
2. Frau: (ebendort, prustet hinter vorgehaltener Hand)
Regisseur: (lächelt süffisant) Das kannst du aber nicht auf das Wetter schieben, alter Halunke. Bitte an den Text halten! Weiter.
1. Mann: Da kommt Connie McDonnie.
1. Frau: Na Jungs, könnt ihr wieder euern Text nicht?
Regisseur. (stöhnt)
1. Mann: (verschwörerisch) Pssst.
2. Mann: (zeigt in den Zuschauerraum)
1. Frau: Ach. Dann sollen wir heute die Publikumsbeschimpfung üben? Der immer mit seinen Einfällen. (wegwerfende Geste) Wo steckt er denn?
1. Mann: Bei Stramm.
2. Mann: Stramm.
1. Frau: Ihr Komiker.
2. Frau: (abgehetzt) Bin ich zu spät? Hallo.
1. Mann: Auftritt Fräulein Rosamunde.
2. Mann: Mit rosa Munde tritt das Fräulein auf.
1. Mann: Deine Wortspiele -
2. Mann: Duuu!
1. Frau: Ihr Knallköppe. Hallo Rosi.
Regisseur: Okay, bis dahin. Das geht ja insgesamt schon recht flüssig. Aber mehr Ausdruck, klar? Ihr seid Arschlöcher, also benehmt euch auch so. (steht auf) Jetzt komm ich auf die Bühne. (stellt sich in Positur) Wer hat denn den Pöbel hier hereingelassen? (starrt ins Publikum) Egal, wir fangen an. Aufstellung, alle von der Bühne, die beiden Herren kommen herein. - Los, los!
(Die Schauspieler entfernen sich murrend, der Regisseur läßt die Hosen runter setzt sich auf das Klobecken, die beiden Männer erscheinen sodann wieder, der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum)
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. - (für sich) Ach, laß die Scheißer glotzen.
2. Mann: (streckt dem Saal seinen Hintern entgegen, macht ein unanständiges Geräusch)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Knülle natürlich. Und natürlich knülle.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber sie sind scheiße.
2. Mann: Ich liebe deine bonmots, aber sie zergehen wie Pisse auf der Zunge.
1. Mann: Da kommt das fette Monstrum.
1. Frau: Na, ihr Hilfsdarsteller. Äh, sagt mal, was macht denn das Gesindel hier? (zeigt aufs Publikum)
1. Mann: Glotzen.
2. Mann: Wie blöde.
1. Frau: Wo steckt (vage Geste) er denn?
1. Mann: Bei Knülle.
2. Mann: Knülle.
1. Frau: Also alles wie gehabt.
Regisseur: (aus seiner Richtung ertönen sehr natürliche, sehr eindeutige Geräusche)
2. Frau: Hallo-ho!
1. Mann: Auftritt Fräulein Wunder.
2. Mann: Wundersamer Auftritt des Fräuleins.
1. Mann: Deine Wortspiele sind zum Kotzen.
2. Mann: (läuft zum Eimer, steckt den Kopf hinein und röhrt)
1. Frau: (unterdessen) Ihr Wichser. Hallo Wanda.
2. Frau: (setzt sich in den Einkaufswagen, auf die Lumpen, zerrt an ihren Kleidern) Wer fickt mich?!
1. Mann & 1. Frau: Ja! Ja! Ja!
Polizist: (betritt die Bühne) Sie sind hier nicht befugt. Scheren Sie sich fort, sonst muß ich Anzeige machen.
Alle: Polente, Polente, ist ne lahme Ente!
Alter Herr: (mit Zylinder und Frack) Was treiben Sie auf meinem Theater, wer hat Ihnen das erlaubt? Hier beginnt jeden Augenblick eine öffentliche Probe, also hauen Sie ab. Sofort!
Polizist: (greift sich den Zylinder, spöttisch) Ist ja nur ein Schauspieeeleeer!
Inspizient: (stürmt herein) Ich laß euch alle festnehmen. Und macht gefälligst die Requisiten sauber, bevor ihr geht. Saubande! Spielt euer Scheiß-Theater auf der Straße!
Alle: Ah-Ah! Ka-cka! Schnie-del-bums!
(Vorhang, donnernder Applaus des zuvor mucksmäuschenstillen Publikums)
In einem Theater irgendwo in oder um Bochum. Das Saallicht verlischt, der Vorhang öffnet sich. Ein Klanggemisch aus Dampfpfeifentönen und Maschinengeratter dringt gedämpft aus dem Hintergrund. Auf der ansonsten nackten Bühne zwei Stühle, ein Eimer, ein Klobecken, ein Einkaufswagen voller Lumpen; ein paar halbfertige Kulissenteile stehen und liegen herum. Am Rand ein Schirm- und ein Garderobenständer. Zwei mittelalte Männer betreten von links die Bühne, offensichtlich im Gespräch miteinander, aber man hört nur Gemurmel. Sie schütteln ihre Schirme, daß die Tropfen fliegen, stellen sie in den Ständer, schlüpfen aus ihren triefnassen Regenmänteln und hängen diese auf. Der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum.
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. (an das Publikum gerichtet) Guten Abend!
2. Mann: (nickt in den Saal)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Hacke natürlich. Und natürlich hacke.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber du machst immer dieselben.
2. Mann: Ich liebe deine bonmots, aber sie waren auch schon mal besser.
1. Mann: Da kommt Miss Piggy.
1. Frau: (kommt ebenfalls von links, vollzieht dieselbe Prozedur wie zuvor die Männer, unter dem Regenzeug kommt eine dickliche, ältere Frau zum Vorschein) Na Jungs, habt ihr ausnahmsweise eure Texte geübt?
1. Mann: (verschwörerisch) Pssst.
2. Mann: (deutet mit dem Daumen in Richtung Publikum)
1. Frau: Was, ohne Vorankündigung. So eine Schikane. Wo steckt er denn?
1, Mann: Bei Hacke.
2. Mann: Hacke.
1. Frau: Lustig wie immer.
2. Frau: (ist wie die anderen drei zuvor eingetreten usw., erheblich jünger, macht sich bemerkbar) Hallo.
1. Mann: Auftritt Fräulein Kunigunde.
2. Mann: Kundiger Auftritt des Fräuleins.
1. Frau: Ihr Pfeifen. Hallo Gunda. (deutet mit einem Kopfnicken in den Saal) Da müssen wir heute wohl durch.
2. Frau: Na wenn schon. (beleidigtes Gesicht)
Regisseur. (stolpert herein) Seid ihr heute mal pünktlich?! (noch während der Kleiderprozedur) Dann laßt uns mal gleich loslegen. Zweiter Akt, dritte Szene: öffentliche Probe.
1. Mann: Sehr wahr.
2. Frau: (quengelnd) Wieso hast du uns das nicht vorher gesagt?
Regisseur: (bemerkt erst jetzt die Zuschauer) Oh. Da hat jemand hinter meinem Rücken - aber paßt doch. (energisch) Also Aufstellung bitte. (setzt sich auf den hinteren der Stühle) Alle von der Bühne, die beiden Herren kommen dann heraus. (klatscht in die Hände) Hopp-hopp-hopp! (setzt Brecht-Brille auf, zündet einen Zigarrenstumpen an)
(Die Schauspieler entfernen sich murrend, die beiden Männer erscheinen sodann wieder, der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum)
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. (an das Publikum gerichtet) Guten Abend!
2. Mann: (nickt in den Saal)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Stramm natürlich. Und natürlich stramm.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber du machst immer - prr-tschi!
Regisseur: Bitte nicht den Text verändern, ja! Und etwas weniger unbeteiligt sprechen, wenn das eventuell im Bereich des Möglichen läge.
1. Mann: Ach, gar. Ich krieg nen Schnupfen. Dreckswetter.
Regisseur: (winkt ab und deutet auf den zweiten Mann)
2. Mann: Ich liebe deine Bonbons, aber sie waren auch schon mal besser.
1. Frau: (aus dem Eingang) Ha!
2. Frau: (ebendort, prustet hinter vorgehaltener Hand)
Regisseur: (lächelt süffisant) Das kannst du aber nicht auf das Wetter schieben, alter Halunke. Bitte an den Text halten! Weiter.
1. Mann: Da kommt Connie McDonnie.
1. Frau: Na Jungs, könnt ihr wieder euern Text nicht?
Regisseur. (stöhnt)
1. Mann: (verschwörerisch) Pssst.
2. Mann: (zeigt in den Zuschauerraum)
1. Frau: Ach. Dann sollen wir heute die Publikumsbeschimpfung üben? Der immer mit seinen Einfällen. (wegwerfende Geste) Wo steckt er denn?
1. Mann: Bei Stramm.
2. Mann: Stramm.
1. Frau: Ihr Komiker.
2. Frau: (abgehetzt) Bin ich zu spät? Hallo.
1. Mann: Auftritt Fräulein Rosamunde.
2. Mann: Mit rosa Munde tritt das Fräulein auf.
1. Mann: Deine Wortspiele -
2. Mann: Duuu!
1. Frau: Ihr Knallköppe. Hallo Rosi.
Regisseur: Okay, bis dahin. Das geht ja insgesamt schon recht flüssig. Aber mehr Ausdruck, klar? Ihr seid Arschlöcher, also benehmt euch auch so. (steht auf) Jetzt komm ich auf die Bühne. (stellt sich in Positur) Wer hat denn den Pöbel hier hereingelassen? (starrt ins Publikum) Egal, wir fangen an. Aufstellung, alle von der Bühne, die beiden Herren kommen herein. - Los, los!
(Die Schauspieler entfernen sich murrend, der Regisseur läßt die Hosen runter setzt sich auf das Klobecken, die beiden Männer erscheinen sodann wieder, der erste Mann blickt überrascht in den Zuschauerraum)
1. Mann: Ist denn heute öffentliche Probe? Na sowas. - (für sich) Ach, laß die Scheißer glotzen.
2. Mann: (streckt dem Saal seinen Hintern entgegen, macht ein unanständiges Geräusch)
1. Mann: (an den Kollegen gewandt) Wo steckt denn unser Regisseur heute wohl?
2. Mann: Bei Knülle natürlich. Und natürlich knülle.
1. Mann: Ich liebe deine Wortspiele, aber sie sind scheiße.
2. Mann: Ich liebe deine bonmots, aber sie zergehen wie Pisse auf der Zunge.
1. Mann: Da kommt das fette Monstrum.
1. Frau: Na, ihr Hilfsdarsteller. Äh, sagt mal, was macht denn das Gesindel hier? (zeigt aufs Publikum)
1. Mann: Glotzen.
2. Mann: Wie blöde.
1. Frau: Wo steckt (vage Geste) er denn?
1. Mann: Bei Knülle.
2. Mann: Knülle.
1. Frau: Also alles wie gehabt.
Regisseur: (aus seiner Richtung ertönen sehr natürliche, sehr eindeutige Geräusche)
2. Frau: Hallo-ho!
1. Mann: Auftritt Fräulein Wunder.
2. Mann: Wundersamer Auftritt des Fräuleins.
1. Mann: Deine Wortspiele sind zum Kotzen.
2. Mann: (läuft zum Eimer, steckt den Kopf hinein und röhrt)
1. Frau: (unterdessen) Ihr Wichser. Hallo Wanda.
2. Frau: (setzt sich in den Einkaufswagen, auf die Lumpen, zerrt an ihren Kleidern) Wer fickt mich?!
1. Mann & 1. Frau: Ja! Ja! Ja!
Polizist: (betritt die Bühne) Sie sind hier nicht befugt. Scheren Sie sich fort, sonst muß ich Anzeige machen.
Alle: Polente, Polente, ist ne lahme Ente!
Alter Herr: (mit Zylinder und Frack) Was treiben Sie auf meinem Theater, wer hat Ihnen das erlaubt? Hier beginnt jeden Augenblick eine öffentliche Probe, also hauen Sie ab. Sofort!
Polizist: (greift sich den Zylinder, spöttisch) Ist ja nur ein Schauspieeeleeer!
Inspizient: (stürmt herein) Ich laß euch alle festnehmen. Und macht gefälligst die Requisiten sauber, bevor ihr geht. Saubande! Spielt euer Scheiß-Theater auf der Straße!
Alle: Ah-Ah! Ka-cka! Schnie-del-bums!
(Vorhang, donnernder Applaus des zuvor mucksmäuschenstillen Publikums)
Dicki - am Mi, 27. Juli 2005, 19:19 - Rubrik: zickezacke
"Wir werden den Wählern vorrechnen, was die Linkspartei bedeutet", sagte Söder der Tageszeitung "taz". Deren Forderungen nannte der CSU-Politiker ein "Standortschädigungsprogramm".
Früher hieß das "Vaterlandsverräter". Wie klingt denn bitteschön "Standortschädiger"? Hä? - Mal hören, was die Grünen so sagen:
Grünen-Chef Reinhard Bütikofer nannte die Forderungen aus dem Wahlprogramm der "neu verpuppten PDS" unfinanzierbar. Nach Berechnungen der Grünen würde das 150 Milliarden Euro im Jahr kosten, sagte Bütikofer dem Berliner "Tagesspiegel". "Die versprechen doch das Blaue vom Himmel und betrügen die Leute", so Büttikofer.
Die Wähler sollen sich lieber das Grüne von der Wiese vorrechnen lassen, gell, Büti?
Die FDP ... also die ... FDP ... rote Socken? Volksfront? Haaaaaaaaa!
Früher hieß das "Vaterlandsverräter". Wie klingt denn bitteschön "Standortschädiger"? Hä? - Mal hören, was die Grünen so sagen:
Grünen-Chef Reinhard Bütikofer nannte die Forderungen aus dem Wahlprogramm der "neu verpuppten PDS" unfinanzierbar. Nach Berechnungen der Grünen würde das 150 Milliarden Euro im Jahr kosten, sagte Bütikofer dem Berliner "Tagesspiegel". "Die versprechen doch das Blaue vom Himmel und betrügen die Leute", so Büttikofer.
Die Wähler sollen sich lieber das Grüne von der Wiese vorrechnen lassen, gell, Büti?
Die FDP ... also die ... FDP ... rote Socken? Volksfront? Haaaaaaaaa!
Dicki - am Di, 19. Juli 2005, 21:23 - Rubrik: zickezacke
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