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zickezacke

wird auch die dunkelsten Ecken unserer Welt erreichen," sagte George W. Bush heute anläßlich seiner Vereidigung. Ich sage, das ist wünschenswert, denn wie ich gehört habe, sollen in Nordkorea tatsächlich schon um 10 Uhr abends die Lichter ausgehen. In solcher Finsternis, das ist jedem GOttesFÜrchtigem klar, gedeiht das Böse prächtig.

Auszüge aus der Rede vom 20. Januar 2005

Auszüge aus der Wirklichkeit

Nie war das Schreiben so einfach: PC einschalten, Schreibprogramm aufrufen, in die Tasten dreschen, fertig! Na ja, fast fertig. Es gibt da noch diese integrierte Rechtschreibprüfung. Die kennt zwar manches Wort nicht und versteht von Sprache soviel, wie unsere Politiker vom normalen Leben der Menschen, nämlich nichts, aber sie macht sich immer bemerkbar, wenn du wieder mal "dei" statt "die" geschrieben hast, und das ist eine ganze Menge wert.

Integrierte Rechtschreibprüfung fällt, glaube ich, unter künstliche Intelligenz, und beinhaltet auch eine Trennhilfe. Die ist schlau. Kennt sie ein Wort nicht, das getrennt werden soll, untersucht sie das Wort auf eventuell bekannte Teile und trennt dann bekannt-unbekannt oder unbekannt-bekannt. Deshalb begegnete mir eben in einem Buch "Heima-torte". Ich werde mich nach dem Rezept erkundigen. Am liebsten mag ich im Winter aber diesen schweren Apfelkuchen mit Rosinen und Zimt.

Der Genosse der Bosse ist nicht mehr Kanzler; eine andere Maske mästet sich im Kanzleramt; Doris heißt nicht mehr Köpf-Schröder sondern Köpf-Koch; Frau Merkel geht wieder ihrem Jugendhobby nach und spaltet Atome; im Fernsehsaal des Gefängnisneubaus (sponsored by Kraft Foods) erhellt sich der 16 mal 9 Meter große Bildschirm für eine neue Folge der Foltersoap "Nazi-Camp - holt mich hier raus" (weshalb zeigt man das ausgerechnet uns???) und im Vorspann rüttelt der Clown vom Dienst am stacheldrahtbewehrten Gittertor des Camps und ruft: "Ich will hier rein!" Jawohl, es ist Gerhard Schröder, der einst 'der Medienkanzler' genannt wurde. Plötzlich ruft der ganze Saal im Chor: "Laßt ihn rein! Laßt ihn rein! Laßt ihn rein!" Richtig fanatisch. Was für eine Wut, immer noch.

wollte ich eigentlich nicht schreiben. Wenn ich aber lesen muß, daß einer "ab und zu mal über die Strenge" schlägt, kann meiner Ansicht nach nur mit äußerster Strenge zugeschlagen werden. Wenn der Schreiber dann auch noch eine Firma für "training" und "coaching" mitbetreibt und seine Partnerin NLP (Neurolinguistische Programmierung) als Qualifikation anführt, scheint mir selbst äußerste Strenge noch zu mild.

Das katastrophale Ergebnis meines Online-Tests (via Google):
"über die Stränge schlagen" - 5350 Treffer
"über die Strenge schlagen" - 1400 Treffer

Und deshalb heißt es, wie es heißt. Und so macht man es nicht: Solltet ihr wirklich mal rigoros über die Strenge schlagen und eine ganze Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips vernichten (...) ist die Strafmaßnahme - zwei Tage bei wässriger Gemüsesuppe - durchaus angebracht und keineswegs zu streng. Lebensmittel vernichtet man nicht, basta!

Unter der Überschrift "Politiker mussten für VW-Gehalt nicht arbeiten" heißt es bei Spiegel Online: Der Konzern hat Angestellten, die in die Politik wechselten, seit 1990 das Gehalt weitergezahlt. Gegenleistungen mussten die Parlamentarier nicht dafür erbringen. Unglaublich, werden die Herren Abgeordneten gedacht haben, VW zahlt unsere Gehälter weiter und wir müssen für das Geld nicht arbeiten? Na, denen werden wir aber keinen Gefallen tun. Genau das werden sie gedacht haben. Ist ja auch ungeheuerlich. Zahlen den Parlamentariern Geld und die müssen dafür nichts tun.

ist Teil der Altstadt und die Hauptverkehrsstraße des Stephaniviertels bzw. der Stephansstadt, wie sie früher genannt wurde, überragt vom Glockenturm der Kirche Sankt Stephani. Im vergangenen Jahr wurden Umbauten begonnen, um die ein wenig ins Abseits geratene Faulenstraße "wiederzubeleben", nämlich durch einen Neubau von Radio Bremen und die Ansiedling verschiedener Geschäfte. "Faulenquartier" hieß es dann immer in den Meldungen und Presseerklärungen.

Um den Namen der Straße rankt sich eine alte Stadtlegende, "Die sieben Faulen": Als die Stephansstadt noch nicht gebaut war, befanden sich in dortiger Gegend nur Kohlhöfe und Ackerland. Aber die Ländereien waren nur von mittelmäßigem Ertrage, denn ein großer Teil bestand aus Sandboden, und die niedrig gelegenen Striche waren der Überschwemmung der Weser ausgesetzt. So beginnt die Geschichte eines Ehepaares und seiner sieben Söhne, deren Besitz groß, aber besonders sandig und morastig war. Für den Vater gab es wenig zu tun; der Kohl war versandet, die Heuernte gering, statt einer Kuh hielt er deshalb nur eine Ziege. Die sieben Söhne wurden trotzdem groß und stark und gingen auf Arbeitssuche. Da man sie auf dem elterlichen Hof nie hatte arbeiten sehen, hieß man sie die sieben Faulen, und da sie als solche stadtbekannt waren, wollte ihnen niemand Arbeit geben. Sie zogen in die Ferne und kehrten nach geraumer Zeit, die Köpfe voller Pläne, zurück.

Als erstes entwässerten sie das Land, indem sie Gräben aushuben, und bauten dann einen Damm gegen die Überflutungen. Die Leute sagten: "Der rechtschaffene Alte war sich nicht zu schade, sein Heu aus dem Wasser zu bergen, die sieben Faulen aber machen es sich bequem." Die Söhne zogen Hecken um die Felder, und wieder gab es Gerede: "Sie sind zu bequem, nachts im Kohl zu sitzen und die Hasen zu verscheuchen." Jeder baute ein Haus für sich und seine Frau: "Sie sind zu faul, sich im Elternhaus einzuschränken." Den Weg, an dem die Häuser standen, pflasterten sie: "Zu faul, ihre Schuhe und Beinkleider zu säubern." Schließlich hoben sie einen Brunnen aus: "Sie haben keine Lust, ihr Wasser aus der Weser herbeizuschleppen. Sie sind eben die sieben Faulen." - Und angeblich ist die Faulenstraße nach ihnen benannt.

Unlängst sagte einer dieser Politiker, die immer vom "Faulenquartier" und dessen "Belebung" schwätzten, man solle wieder "Stephaniviertel" sagen - "Faulenquartier" habe einen schlechten Klang. So sind sie; zu dumm, um die Geschichte(n) ihrer Heimatstadt zu kennen. Da sie alt genug sind, um in der Schule noch das Buch "Bremen - einst und jetzt" bekommen zu haben, in dem auch die Geschichte "Die sieben Faulen" steht, waren sie wohl zu faul zum Lesen. Hoffentlich sind sie dann auch zu faul, über eine Umbenennung der "Faulenstraße" zu sinnen, diese humorlosen Tröpfe. Vor lauter Seriosität sind die bestimmt seit Jahren nicht mehr aufs Klo gegangen.

"Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Firmen", das ist das Credo der heutigen Republik. Ich sag schon gar nicht mehr Demokratie. Alle haben sie eine bezahlte Nebentätigkeit, die ihre Haupttätigkeit ist. Sie drängeln sich auf die Listenplätze, um sich wählen zu lassen und ihre Firma/en im Parlament zu vertreten. Autokonzerne, Banken, Versicherungen und Beraterfirmen stehen ganz hoch im Kurs. Wozu noch Diäten zahlen an Voksvertreter, die weder Volk noch Parteien repräsentieren, sondern Allen die jeweiligen Firmeninteressen aufschwatzen? Wie im Bund, so im Land, so in der Gemeinde.

"VW 12%, Daimler-Chrysler 7,5%, Dresdner Bank 17%, Roland Berger 6%, Müllermilch stagniert bei 3% und schafft wieder nicht den Sprung ins Parlament. Diese Sendung wird ihnen präsentiert von E-on. Nun zur Gewinn- und Verlustrechnung..." So müßten die Wahlen präsentiert werden, dann wüßte jeder, aber auch wirklich jeder Bescheid. Eben deshalb tun sie so, als gäbe es noch eine funktionierende Demokratie.

Ich gehe mit der Zeit und biete mich als Werbeträger an. Weshalb mich nicht in "das grüne Band der Symphatie" wickeln, oder den "guten Stern" am Hemdkragen spazierenführen, oder "Fortschritt durch Technik" unter den Schuhsohlen tragen? Ich würde sogar auf offener Straße "Sail away" röhren. Hey, wir leben in den Nullern!

Die haben schon tolle Ideen, die Werbefritzen. Hieß es im letzten Jahr noch "25 Schuß" oder "99 Schuß" für diese Leuchtkugelbatterien im Silvesterfeuerwerk, prunkt man nun mit "van Gogh" oder "Monet". Nicht, daß jetzt etwa Gemälde in die Nacht geböllert würden, nein nein, die müßte der kunstbeflissene Deutsche nach wie vor mit Lichterketten formen. Doch wird man auf diese Weise mehr Feuerwerk im Land der Dichter und Denker verkaufen können. Auf hohem Niveau.

"Deutschland steht am Scheideweg." Gemeinsamer Beschluss der Präsidien von CDU und CSU, 4.5.2003
(aufgelesen in: Albrecht Müller "Die Reformlüge", Droemer, 2004)

Ungeheuerlich, mit welch plumpen Propagandatricks der Sozialabbau durchgeboxt wird: "Wohnungslose in Deutschland werden immer jünger" steht heute in meiner Zeitung.

 

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