zickezacke
Mehr und mehr Doktorwürden wird durch begründete Plagiatsvorwürfe die Doktorwürde abgesprochen; eine erfreuliche Entwicklung, die unsere volle Unterstützung hat. Doch sollten wir uns nicht dem Wunschglauben überlassen, die Welt sei nun wieder in Ordnung. Nein! denn sie wimmelt von Plagiaten, und die FDP scheint gar die Brutstätte des Bösen zu sein. Schon wird über den Parteinamen spekuliert: "frech-dumme Plagiate", weil selbst sonst unkritischen Zeitgenossen, denen man eine Mietaktrice als Sozialschlampe vorsetzen kann, die nachgemachte Asiatenphysiognomie eines Dr. Rösler auffällt. Oder Herr Schatzi-Makakis, sieht der wie ein Grieche aus? Cornelia Pieper vice versa; sieht sie auf ihrer Homepage etwa so aus, wie wir sie aus der Wirklichkeit kennen, diese cruise missile der FDP? Nicht die Spur: plagiierte Sympathieträgerin. Und so weiter und so fort. Wer weiß, ob sich die FDP nicht letztlich noch als Gesamtplagiat entpuppt!
Sicher, vielleicht ist das Schwarzseherei, vielleicht überzeichne ich ein Bild, das mir im ersten Entsetzen besonders dunkel erscheint. Sei dem nun so oder auch nicht, wir wollen nicht vergessen, was schon Konfuzius seinen Schülern mit auf den Weg gab: Willst du ehrlichen Menschen begegnen, so meide Leute, deren Lebensinhalt Politik ist. Oder in den Worten Karl Ottomanes: Habm alle ihre Lebensliege.
Sicher, vielleicht ist das Schwarzseherei, vielleicht überzeichne ich ein Bild, das mir im ersten Entsetzen besonders dunkel erscheint. Sei dem nun so oder auch nicht, wir wollen nicht vergessen, was schon Konfuzius seinen Schülern mit auf den Weg gab: Willst du ehrlichen Menschen begegnen, so meide Leute, deren Lebensinhalt Politik ist. Oder in den Worten Karl Ottomanes: Habm alle ihre Lebensliege.
Dicki - am Mi, 13. Juli 2011, 15:40 - Rubrik: zickezacke
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Auf dem Lande ist manches anders als in der Stadt, aber doch ähnlich; das Licht, die Geräusche, die Gerüche. So überholte ich heute in der Bahnhofsunterführung einer stadtnahen Ortschaft einen degenerierten alten Herrn, der ballernd furzte. Dem Nebel des Grauens entronnen passierte ich einen Friseur "Picasso", von dem ich mir in seiner kubistischen Phase gewiß nicht die Haare schneiden lassen wollte, wenn überhaupt. Meine Nerven beruhigten sich erst wieder, als ich das "Döner-Haus" (lecker!) erblickte: das gibt es auch in der Stadt, obwohl es dort professioneller heißt. Kurzum, soweit das Land verstädtert ist, sollte man es meiden, ansonsten ist es ganz erholsam, vorausgesetzt, man hat keine Naturallergie.
Zu den Gefahren, das sollte ich noch erwähnen, gehören Gänsefamilien, die laut quackelnd zum ersten Mal gemeinsam abheben: ich sah ihnen begeistert nach und hätte um Haaresbreite einen entgegenkommenden Radfahrer gerammt, der mir etwas nachrief, das wie "Arschloch" klang, was ich gar nicht entgegenkommend fand, aber ich hatte mich bestimmt verhört. Außerdem begegnet man Spatzensippen, die anders als in der Stadt, nicht an zehn Fingern abzuzählen sind, sondern einen 50köpfigen Schwarm bilden, dem unbedingt auszuweichen ist, weil man sonst steckenbleibt. Denn auf dem Land sind die Tiere in der Überzahl und der Mensch muß sich bescheiden.
Zu den Gefahren, das sollte ich noch erwähnen, gehören Gänsefamilien, die laut quackelnd zum ersten Mal gemeinsam abheben: ich sah ihnen begeistert nach und hätte um Haaresbreite einen entgegenkommenden Radfahrer gerammt, der mir etwas nachrief, das wie "Arschloch" klang, was ich gar nicht entgegenkommend fand, aber ich hatte mich bestimmt verhört. Außerdem begegnet man Spatzensippen, die anders als in der Stadt, nicht an zehn Fingern abzuzählen sind, sondern einen 50köpfigen Schwarm bilden, dem unbedingt auszuweichen ist, weil man sonst steckenbleibt. Denn auf dem Land sind die Tiere in der Überzahl und der Mensch muß sich bescheiden.
Dicki - am Di, 12. Juli 2011, 2:37 - Rubrik: zickezacke
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In meinem erfreulich umfangreichen Bildband über M. C. Escher steht u.a. ein Aufsatz mit dem Titel "Das Betroffenwerden durch die Struktur", von einem Autor, der wirklich von Eschers Graphik begeistert wurde, und das zu einer Zeit, als Escher noch längst nicht en vogue war. Über mehrere Seiten erläutert er technisch-kopfig, was er mit dieser Überschrift meint, die mir dennoch rätselhaft bleibt, ebenso wie der Schlußsatz: "Am wichtigsten ist dabei für Viele, daß sie bewußt oder unbewußt von der Struktur betroffen werden."
Gerne will ich glauben, daß der Verfasser sich bewußt von der Struktur betroffen zu fühlen wähnt, und rechne mich zu jenen Wenigen, die allenfalls unbewußt betroffen werden, oder weshalb muß ich dauernd an Strukturtapete denken? Mir sind jedenfalls Erstaunen, Freude und Ergriffenheit bei Kunstwerken vertrauter - bewußt und unbewußt - als diese schwammige Betroffenheit.
Vor 15 Jahren gelang mir ein hübsches Foto: unter spiegelnder, von kreisförmig sich ausbreitenden Wellen gekräuselter Oberfläche, schwammen ein paar kleine Fische; wenn man so will eine Variation von Eschers "Drei Welten". Eine Bekannte sah auf den ersten Blick etwas Anderes und fragte, ob das Sowieso-Ringe seien, irgendein technisches Zeug, das sie vermutlich auch nur halb verstanden hatte.
Ohne mir etwas dabei zu denken, erklärte ich ihr die Entstehung; wie ich auf einer kleinen Brücke stehend und eine Birne essend, die Kamera auf die Wasseroberfläche fokussiert hätte, und, um die Fische heranzulocken, ein Stückchen Birne ins Wasser hätte fallen lassen - und klick, ohne an Kunst zu denken; ein Experiment, ein glücklicher Schnappschuß. Damals dachte ich, daß sie eine Menge über Fotografie wisse, heute vermute ich, daß sie von der Struktur betroffen war.
Gerne will ich glauben, daß der Verfasser sich bewußt von der Struktur betroffen zu fühlen wähnt, und rechne mich zu jenen Wenigen, die allenfalls unbewußt betroffen werden, oder weshalb muß ich dauernd an Strukturtapete denken? Mir sind jedenfalls Erstaunen, Freude und Ergriffenheit bei Kunstwerken vertrauter - bewußt und unbewußt - als diese schwammige Betroffenheit.
Vor 15 Jahren gelang mir ein hübsches Foto: unter spiegelnder, von kreisförmig sich ausbreitenden Wellen gekräuselter Oberfläche, schwammen ein paar kleine Fische; wenn man so will eine Variation von Eschers "Drei Welten". Eine Bekannte sah auf den ersten Blick etwas Anderes und fragte, ob das Sowieso-Ringe seien, irgendein technisches Zeug, das sie vermutlich auch nur halb verstanden hatte.
Ohne mir etwas dabei zu denken, erklärte ich ihr die Entstehung; wie ich auf einer kleinen Brücke stehend und eine Birne essend, die Kamera auf die Wasseroberfläche fokussiert hätte, und, um die Fische heranzulocken, ein Stückchen Birne ins Wasser hätte fallen lassen - und klick, ohne an Kunst zu denken; ein Experiment, ein glücklicher Schnappschuß. Damals dachte ich, daß sie eine Menge über Fotografie wisse, heute vermute ich, daß sie von der Struktur betroffen war.
Dicki - am Fr, 08. Juli 2011, 16:46 - Rubrik: zickezacke
Mittwoch war ich bei der alljährlichen Ausstellungseröffnung des seit fünf Jahren bestehenden Kunstprojekts "Der 35ste Spieltag". Nicht jedem ist sofort klar, um was es dabei geht, und deshalb heißt es erklärend auf dem Cover des Katalogs: "Kunst und Text zu 17 Heimspielen des SV Werder Bremen". Kunst und Text? Die Damen und Herren Dichter verstehen sich als Autoren und verfassen Texte, erfuhr ich, die bildenden Künstler steuern Kunst bei. Die Eröffnung fand im Rahmen der einwöchigen Veranstaltungsreihe "Poetry on the road" statt und begann mit einer Dichterlesung, die durchaus einen Höhepunkt hatte, ansonsten aber geballte Mittelmäßigkeit war, trotz verschiedener Hinweise des Moderators auf weltweite Anerkennung oder auf zahlreich gewonnene Preise. Recht schnell drifteten meine Gedanken zu fernen Ereignissen, beispielsweise zu den Auftritten eines gewissen John Cooper Clarke drei Jahrzehnte zuvor in Manchester. Ach, wenn diese angestaubten Denker doch etwas mehr Pep und Esprit hätten! wünschte ich. Und ein Wortdrechsler ging dann alle Variationen von: Kann Werder? Wird Werder? Kann Werder wieder? Wird Werder nie wieder? etc. pp. durch, ad infinitum, wie es schien, während anerkennendes Gelächter aus unmündigen Mündern schwoll. Schnell war mein Spontangedicht zum Event geschmiedet: The fucking sports, the fucking fans, the fucking balls. - In der Kneipe nebenan gab's gutes Bier und trinkerfreundliches Musikgemisch. Da konnte man entspannt einen Abend Revue passieren lassen, der die Berechtigung der Unterscheidung zwischen Kunst und Text belegt zu haben schien.
Dicki - am Fr, 17. Juni 2011, 23:24 - Rubrik: zickezacke
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Das muß nicht sein. Bereits 44% der Bremer Wahlberechtigten folgten vergangenen Sonntag der Initiative Keine Wahl - Kein Kater und beschäftigten sich anderweitig, statt zu wählen. In absoluten Zahlen: Zweihundertzwanzigtausend (220.000); damit sind sie die stärkste "Partei", aber nicht im Parlament vertreten. Siegestrunken hatte Bürgermeister Böhrnsen behauptet, die Bevölkerung stehe hinter ihnen (gemeint sind SPD und Grüne), doch kommt man auf nur knapp ein Drittel der (wahlberechtigten) Bevölkerung, wenn man mit Adam Ries rechnet. Das stört weder Premiumpolitiker noch Qualitätsjournalisten, wohl aber Heiner Heckmeck von der Notgemeinschaft Wahlvolk: "Es kann doch nicht sein, daß beinahe die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung nicht demokratisch repräsentiert ist. Wir sind die legitime Interessenvertretung der Nichtwähler und fordern deshalb entsprechend Sitze in der Bürgerschaft." Forderungen erhebt auch die Handelskammer; sie will mehr Privatisierung. Das ist verständlich, denn Privatisierung bedeutet schnelles und sicheres Geld für Unternehmer, Anwälte und Agenturen, und auch für Politiker bleibt noch etwas übrig. Die Bremer Stadtmusikanten sollen unterdessen gedroht haben, die "Räuberbande" zu vertreiben und stehen seitdem unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz.
Dicki - am Di, 24. Mai 2011, 12:05 - Rubrik: zickezacke
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Es gibt Stadt, und es gibt Land. In der Stadt gibt's den Gender Gap, auf dem Land den gemeinen Bindestrich, beispielsweise beim Asiaten: Asia-Haus, oder bei der Dönerbude: Döner-Haus ("lecker!"), aber nicht beim Italiener: Pinocchio. Für Restaurantnamen (Restaurant im weitesten Sinne) gibt es simple Unterscheidungen. Der Italiener bevorzugt Städtenamen und Figuren aus der Literatur, der Grieche hält es mit Orts-, Insel- und Götternamen, der Asiate ist eher kontinental orientiert, der Türke führt gern Eßbares oder seinen eigenen Namen im Namen, sicher im Namen des Allahmächtigen. Wo wir schon mal bei Religion sind, will ich auch den Namen eines vermutlich sehr bodenständigen, gewiß aber sehr einladenden Lokals nicht verschweigen, dessen Hinweisschild mich heute erfreute - Backparadies; ohne Gender Gap, Bindestrich und Apostroph, schlicht und einfach verheißungsvoll. Wenn mir nicht vom Strampeln gegen den strammen Wind schlecht gewesen wäre, hätte ich da mal hineingeschnuppert. Ich stelle mir vor, daß dort ein Türsteher namens Petrus über den Eingang wacht und ein Engel das Backen besorgt. Da wird kein Fett verbrannt und es riecht auch nicht nach verbranntem Fett, und niemand erzählt dir was von Tierleichen; du darfst und sollst genießen.
Dicki - am So, 08. Mai 2011, 20:36 - Rubrik: zickezacke
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Es geht nichts über frische Landluft, und was man auf dem Lande sieht, ist auch in keiner Stadt zu finden. Dabei wäre es so einfach! Als ich neulich auf einer meiner Überlandfahrten an einer Friedhofsmauer in einem schattigen Winkel rastete und mich an mitgebrachtem Wasser labte, schweifte mein Blick über die Straße, fand ein paar Neubauten und studierte das Schild des Bauträgers, welches wie üblich die neuen Wohneinheiten pries. Zuoberst aber stand: "modern und zentral wohnen". Die Insassen des Gottesackers können es bezeugen.
Dicki - am Mi, 27. April 2011, 23:36 - Rubrik: zickezacke
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gibt es vielerlei zu sehen, beispielsweise kam ich heute wieder an der Heidberger Schweiz vorbei. Dazu muß ich sagen, daß es in Deutschland von Schweizen wimmelt, mir aber in der Schweiz keine einzige untergekommen ist, sieht man von milder Witterung am Fuße des Pilatus auf einer Bank mit Aussicht auf den Vierwaldstätter See ab. Gefunden habe ich mancherlei in der Schweiz: ein Wäldchen voll tückischer Bremsen, touristisch vollerschlossene Berggipfel (Rigi, Pilatus), Zahnrad- und Seilbahnen, Schwyzerdüütsch und sonstige Folklore (ein Kuhglockenchor, der jedes Gewitter übertönt) - nur eben keine Schweiz.
Von einem Kleinod wollte ich berichten, das ich zufällig am Wege sah, jedoch ergab meine Google-Suche soeben ca. 540000 Treffer, das schmälert das Vergnügen; dennoch, ist es auch keine Selten- so doch eine Besonderheit, und deshalb will ich das Zauberwort auch aufschreiben: Kaminstudio. Die Erfinder das Gard Haarstudios hatten eine Lawine von Studios losgetreten, die immer noch zu Tal rauscht, ähnlich wie jene Läden, die als Speerspitze der Moderne eine "2000" in ihren Namen aufnahmen.
Wie Marketing richtig geht - bzw. ging - zeigte uns der Taschen Verlag in dem zum 25jährigen Bestehen erschienen Band "The Golden Age of Advertising - the 50's". Und zum feierlichen Anlass gab es das Vorwort gleich viersprachig; einmal original amerikanisch, dazu deutsch, französisch und spanisch. Beim Lesen des deutschen Vorworts kam mir allerdings einiges spanisch vor. Es heißt da "... daß die Amerikaner nicht länger im Alleinbesitz des stärksten Sprengkörpers der Welt waren." Um was für einen Sprengkörper mag es sich gehandelt haben? "... that the United States were no longer the sole possessor of the mightiest nuclear device in the world." Hab ich's doch gewußt: die Atombombe! "Andere schachteten bei sich zu Hause Luftschutzbunker aus, um sich vor einem nuklearen Sprengsatz zu schützen." Ach ja? "Others started digging bomb shelters in their backyard to protect them from a nuclear blast."
Auf Seite 69 erblicken wir staunend die Anzeige für ein "all-concrete blast-resistant house". Da mußten sich die Amis keine Sorgen machen, damals nicht und heute auch nicht, denn außer dem Vorwort ist kein Text übersetzt worden. Sicher aus sehr konkreten Gründen. Ein "sprengsatzresistentes Heim" wäre irgendwie auch nicht das Wahre gegen einen "nuclear blast".
Von einem Kleinod wollte ich berichten, das ich zufällig am Wege sah, jedoch ergab meine Google-Suche soeben ca. 540000 Treffer, das schmälert das Vergnügen; dennoch, ist es auch keine Selten- so doch eine Besonderheit, und deshalb will ich das Zauberwort auch aufschreiben: Kaminstudio. Die Erfinder das Gard Haarstudios hatten eine Lawine von Studios losgetreten, die immer noch zu Tal rauscht, ähnlich wie jene Läden, die als Speerspitze der Moderne eine "2000" in ihren Namen aufnahmen.
Wie Marketing richtig geht - bzw. ging - zeigte uns der Taschen Verlag in dem zum 25jährigen Bestehen erschienen Band "The Golden Age of Advertising - the 50's". Und zum feierlichen Anlass gab es das Vorwort gleich viersprachig; einmal original amerikanisch, dazu deutsch, französisch und spanisch. Beim Lesen des deutschen Vorworts kam mir allerdings einiges spanisch vor. Es heißt da "... daß die Amerikaner nicht länger im Alleinbesitz des stärksten Sprengkörpers der Welt waren." Um was für einen Sprengkörper mag es sich gehandelt haben? "... that the United States were no longer the sole possessor of the mightiest nuclear device in the world." Hab ich's doch gewußt: die Atombombe! "Andere schachteten bei sich zu Hause Luftschutzbunker aus, um sich vor einem nuklearen Sprengsatz zu schützen." Ach ja? "Others started digging bomb shelters in their backyard to protect them from a nuclear blast."
Auf Seite 69 erblicken wir staunend die Anzeige für ein "all-concrete blast-resistant house". Da mußten sich die Amis keine Sorgen machen, damals nicht und heute auch nicht, denn außer dem Vorwort ist kein Text übersetzt worden. Sicher aus sehr konkreten Gründen. Ein "sprengsatzresistentes Heim" wäre irgendwie auch nicht das Wahre gegen einen "nuclear blast".
Dicki - am Mo, 11. April 2011, 19:56 - Rubrik: zickezacke
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Der Kollege - Ex-Kollege inzwischen, leider - kam gleich mit mehreren DVDs an, hatte die gar nicht mehr gestartet, sondern gleich an mich weitergereicht. "Wieso?" - "Seitdem ihm die Freundin weggelaufen ist..." - "Vielleicht ist sie deswegen weg?" - "Kann sein, ich will auf jeden Fall diesen Mist nicht in meinem Zuhause haben." - "Na, Dankeschön." - "Kannst ja wegschmeißen, wenn's Dreck ist." - Also schön, neugierig wie ich bin, guck ich mir "diesen Mist" an. Als erstes Six Guns, ein Western. Da wundere ich mich sofort, weshalb das Innere einer Bruchbude in der Wildnis wie ein Salon an der Ostküste ausgestattet ist. Dann findet darin ein Familienleben statt, wie es sich politisch korrekte Amis heutzutage wünschen würden. Bollocks! Aber nicht genug damit, kommen auch noch Reiter in Zeitlupe und entpuppen sich als Bad Guys, steigern sich todernst und halbstark in ein killing mood, knallen die beiden Söhne ab, vergewaltigen die Ehefrau und - ich hab ausgeschaltet.
Nächste DVD, "I Spit On Your Grave". Ewig dauert es, bis die offentsichtliche Bedrohung der weiblichen, alleinstehenden Heldin in üble Action mündet; wiederum schwatzhaft Vorwände konstruierend, um zu tun, was von vornherein beabsichtigt war. Und die Heldin wimmert, schlägt um sich, wimmert, schlägt um sich, wird desto übler behandelt. War ihr das nicht klar? Vielleicht hatte sie Six Guns noch nicht gesehen, das sind doch dieselben Bösewichte, sie hätte es wissen müssen. Diese einstündige Vorgeschichte zu ihrer Rache beinhaltet auch eine gewisse Lust an ihrer Demütigung; eine Lust, die durch die nachfolgende, detailliert und ekelhaft gefilmte Rache geläutert wird - oder auch nicht, man möchte kotzen.
Was noch? Oh, The Cabin Movie, "unrated", wow, also ein potentieller Porno. Denkste! Drei Ehepaare treffen sich im Landhaus, um Ringelpietz mit Anfassen unter dem Vorwand zu veranstalten, daß sie einen aufregenden Film darüber drehen. Erstens sind sie alle nicht verheiratet, zweitens kommt einer der drei Männer nicht mit seiner Partnerin, sondern einer Geliebten, drittens haben alle Übrigen große Hemmungen, die freie Sexualität auszuleben, und viertens sind mindestens vier von den Sechsen in ihre Beziehungskisten verstrickt. Also großes Drama, aber exemplarisch komisch. Diejenige, die am freiesten von allen erscheint, nimmt das Event am wenigsten ernst, wohl aber die Beteiligten, und steht am Ende mit leeren Händen da: ihr Freund hat sich auf eine Andere gestürzt, diese Andere ist die Frau, in die sie sich verliebt hat, und von Freiheit kann bei aller Verkrampftheit keine Rede sein. - Ein Schlußstrich unter die sexuelle Befreiung, witzig und traurig; im Gegensatz zu den aus political corrrectness motivierten vorgenannten Filmen. - "Den hättet ihr euch doch ansehen können", sagte ich anderntags zum Exkollegen. - "Um Himmels Willen, das könnte sie auf Gedanken bringen!"
Auf welche denn, frage ich mich. Er sollte getrost etwas mehr Vertrauen haben. In seine Frau, in die gemeinsame Ehe, und in sich selbst. Aber was weiß ich schon - Männer und Frauen mißverstehen einander, das thematisiert man besser nicht; weder als Rachedrama, noch als Komödie.
Nächste DVD, "I Spit On Your Grave". Ewig dauert es, bis die offentsichtliche Bedrohung der weiblichen, alleinstehenden Heldin in üble Action mündet; wiederum schwatzhaft Vorwände konstruierend, um zu tun, was von vornherein beabsichtigt war. Und die Heldin wimmert, schlägt um sich, wimmert, schlägt um sich, wird desto übler behandelt. War ihr das nicht klar? Vielleicht hatte sie Six Guns noch nicht gesehen, das sind doch dieselben Bösewichte, sie hätte es wissen müssen. Diese einstündige Vorgeschichte zu ihrer Rache beinhaltet auch eine gewisse Lust an ihrer Demütigung; eine Lust, die durch die nachfolgende, detailliert und ekelhaft gefilmte Rache geläutert wird - oder auch nicht, man möchte kotzen.
Was noch? Oh, The Cabin Movie, "unrated", wow, also ein potentieller Porno. Denkste! Drei Ehepaare treffen sich im Landhaus, um Ringelpietz mit Anfassen unter dem Vorwand zu veranstalten, daß sie einen aufregenden Film darüber drehen. Erstens sind sie alle nicht verheiratet, zweitens kommt einer der drei Männer nicht mit seiner Partnerin, sondern einer Geliebten, drittens haben alle Übrigen große Hemmungen, die freie Sexualität auszuleben, und viertens sind mindestens vier von den Sechsen in ihre Beziehungskisten verstrickt. Also großes Drama, aber exemplarisch komisch. Diejenige, die am freiesten von allen erscheint, nimmt das Event am wenigsten ernst, wohl aber die Beteiligten, und steht am Ende mit leeren Händen da: ihr Freund hat sich auf eine Andere gestürzt, diese Andere ist die Frau, in die sie sich verliebt hat, und von Freiheit kann bei aller Verkrampftheit keine Rede sein. - Ein Schlußstrich unter die sexuelle Befreiung, witzig und traurig; im Gegensatz zu den aus political corrrectness motivierten vorgenannten Filmen. - "Den hättet ihr euch doch ansehen können", sagte ich anderntags zum Exkollegen. - "Um Himmels Willen, das könnte sie auf Gedanken bringen!"
Auf welche denn, frage ich mich. Er sollte getrost etwas mehr Vertrauen haben. In seine Frau, in die gemeinsame Ehe, und in sich selbst. Aber was weiß ich schon - Männer und Frauen mißverstehen einander, das thematisiert man besser nicht; weder als Rachedrama, noch als Komödie.
Dicki - am Sa, 09. April 2011, 1:46 - Rubrik: zickezacke
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Was ist heutzutage ein echter, also klassischer Aprilscherz, und was der ganz normale Wahn? Wenn du vor 30 Jahren im NME lasest: "Japan Unsplit Shock Horror", dann war das eindeutig der Humor eines die Band Japan nicht mögenden Briten. Wenn du heute in der online-Ausgabe einer deutschen Zeitung den "Liveticker zur Japan-Katastrophe" findest, dann fragst du dich, ob Japan die eigentliche Katastrophe ist, du hast es ja schon immer geahnt.
Doch welche der folgenden Meldungen ist ein Aprilscherz? wir wissen es nicht, denn nichts ist unmöglich in dieser vorbildlichen Welt:
Scherz?
Keks?
Schaber?
Nack?
Doch welche der folgenden Meldungen ist ein Aprilscherz? wir wissen es nicht, denn nichts ist unmöglich in dieser vorbildlichen Welt:
Scherz?
Keks?
Schaber?
Nack?
Dicki - am Fr, 01. April 2011, 13:38 - Rubrik: zickezacke
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