zickezacke
Wenn man etwas Bestimmtes sucht, findet man oft ganz ander Dinge, beispielsweise diese Nachricht vom Mai 2010 (copy&paste):
Die Senatorin für Arbeit, Gesundheit und Soziales, wurde letzte Woche am Herzen operiert.
[...]
Rosenkötter übernahm das schwierige Ressort im Herbst 2006.
[...]
Die Sozialdemokratin ist sehr sportlich. Sie war früher Marathon-Läuferin und ist bis zum Ausbruch ihrer Krankheit regelmäßig gejoggt. Sie ernährt sich sehr gesund, raucht niund trinkt nicht.
Sprecherin Kodré: „Ihr guter Lebenswandel wird der Senatorin bei ihrer Krankheit hoffentlich helfen.“
DieVerSprecherin meinte natürlich Genesung, nicht Krankheit, aber man muß - Gott sei Dank! - nicht mehr sprechen können, um SprecherIn zu werden, wir wollen keine Elite, das kennen wir in Deutschland zur Genüge; nein, wir wollen alle gleich sein, damit die etwas Gleicheren sich durchsetzen können.
Aber ist es nicht erstaunlich, daß ein Mensch, der alle gängigen Regeln des Gesundheitsvulgarismus befolgt: nicht rauchen, nicht trinken, stattdessen Sport treiben, gesunde Ernährung - daß solch ein gesunder Mensch mit 57 Jahren dem Tod nur so eben von der Schippe springt, durch eine Herzoperation? Müßten da nicht die Gesundheitsschreihälse alarmiert sein und Ursachenforschung betreiben, aus Sorge, daß ihr ganzes Weltbild auf Sand gebaut sein könnte?
Also, der wahre Dicki schafft es auch mit Rauchen und Saufen, ohne Sport, dafür mit ungesunder Ernährung, 57-jährig am Herzen operiert zu werden, vielleicht sogar erst später. Obwohl angebracht, würde dann keine Sprecherin sagen, daß mein schlechter Lebenswandel mir hoffentlich bei der Krankheit helfen werde. - Schade, es würde mich amüsieren.
Die Senatorin für Arbeit, Gesundheit und Soziales, wurde letzte Woche am Herzen operiert.
[...]
Rosenkötter übernahm das schwierige Ressort im Herbst 2006.
[...]
Die Sozialdemokratin ist sehr sportlich. Sie war früher Marathon-Läuferin und ist bis zum Ausbruch ihrer Krankheit regelmäßig gejoggt. Sie ernährt sich sehr gesund, raucht niund trinkt nicht.
Sprecherin Kodré: „Ihr guter Lebenswandel wird der Senatorin bei ihrer Krankheit hoffentlich helfen.“
Die
Aber ist es nicht erstaunlich, daß ein Mensch, der alle gängigen Regeln des Gesundheitsvulgarismus befolgt: nicht rauchen, nicht trinken, stattdessen Sport treiben, gesunde Ernährung - daß solch ein gesunder Mensch mit 57 Jahren dem Tod nur so eben von der Schippe springt, durch eine Herzoperation? Müßten da nicht die Gesundheitsschreihälse alarmiert sein und Ursachenforschung betreiben, aus Sorge, daß ihr ganzes Weltbild auf Sand gebaut sein könnte?
Also, der wahre Dicki schafft es auch mit Rauchen und Saufen, ohne Sport, dafür mit ungesunder Ernährung, 57-jährig am Herzen operiert zu werden, vielleicht sogar erst später. Obwohl angebracht, würde dann keine Sprecherin sagen, daß mein schlechter Lebenswandel mir hoffentlich bei der Krankheit helfen werde. - Schade, es würde mich amüsieren.
Dicki - am Di, 16. November 2010, 11:43 - Rubrik: zickezacke
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Unter Renaissance - also Wiedergeburt - verstand man die Besinnung auf Geist und Kultur der Antike, genauer gesagt Griechenlands mit einem Schuß Rom. Es dauerte vom Beginn der Renaissance aber noch Jahrhunderte bis die Staatsform der griechischen Polis im politischen Alltag Einzug hielt und als Errungenschaft angesehen wurde. Wurde, denn die Zeiten ändern sich mal wieder. Für Manche ist dieser Begriff von Demokratie immer noch der Inbegriff von Demokratie:
Zunächst bezeichnete Demokratie (gr. Δημοκρατία, von δῆμος [dēmos], „Volk“, und κρατία [kratía], „Herrschaft“, vgl. -kratie) im antiken Griechenland die direkte Volksherrschaft. Der Begriff „Volk“ wurde in jener Zeit sehr eng gefasst, da mit diesem nur einer äußerst begrenzten Gruppe von Bürgern politische Partizipationsrechte eingeräumt wurden. So konnten in einer griechischen Polis nur Männer an Volksversammlungen teilnehmen.
Böse wie ich bin, wollte ich ursprünglich von Demokratie ohne Volk schreiben, aber das ist nach dieser Definition überflüssig; die heutigen Volksvertreter, die gerne in Talkshows krakeelen - ich warte darauf, daß einer dieser verwöhnten Lümmel ruft: "Ich bin das Volk" - können sich durchaus auf die Antike berufen - das Volk im Zeitalter der Globalisierung ist eben eine elitäre Veranstaltung, und nur wer Werte auf sein Konto schafft, ist auch wert, dem Volke anzugehören.
Wenn man den Begriff Volk beliebig ausweitet, kommt man nicht weit und wird bald feststellen, daß man zuviel Volk hat. Das haben die Väter des Grundgesetzes nicht bedacht, was verständlich wird, wenn man bedenkt, daß es im Nachkriegsdeutschland zunächst nicht so viel Volk mehr gab. Aber heutzutage kann man sich doch nicht ernsthaft über einen Geburtenrückgang beschweren. Was wird aber nun aus unserer Demokratie, wie können wir sie trotz des ganzen Volks, das sie bedroht, beibehalten?
Wie wir gerade in jüngster Zeit erleben mußten, wird das Kernvolk a.k.a. Elite vor lauter Volk nicht mehr verstanden (Stuttgart 21, Laufzeitverlängerung für AKW) und da heißt die Lösung: Kommunikationsmanager, damit die Leute die bitteren Pillen aus den Mogelpackungen mit Freude schlucken. Kommunikationsmanager der Zukunft könnten beispielsweise inszenieren, was jeden Interessenvertreter von Wirtschaftsunternehmen erfreuen würde: die Einführung der Zehntagewoche (weniger Sonntage! Dezimalsystem! Desorientierung!) nach dem Vorbild der französischen Revolution. Kanzlerin Fürstin Ottomane von Merckel könnte diese Neuerung dann mit einer gewissen Berechtigung als Revolution bezeichnen und uns auf diese Weise versichern, daß zwei Schritte rückwärts in Wahrheit ein großer Sprung nach Vorne ist, wenn nicht gar ein Sprung in der Schüssel.
Vorher müßten allerdings die Kirchenabgeschafft verboten auf Linie gebracht werden; wer wüßte das besser als unsere Jeanne d'Bismarck, ehemals FDJ. Auch das
werden die Kommunikationsmanager richten, so wie sie heute schon Frau Biedermerkel als eiserne Kanzlerin auszurufen versuchen. Sie werden die Schlechtigkeit des Guten, die Überbewertung des Geliebten und die Widernatürlichkeit der Barmherzigkeit kommunizieren bis der Arzt kommt. Das hätte sich auch ein Machiavelli nicht träumen lassen.
Zunächst bezeichnete Demokratie (gr. Δημοκρατία, von δῆμος [dēmos], „Volk“, und κρατία [kratía], „Herrschaft“, vgl. -kratie) im antiken Griechenland die direkte Volksherrschaft. Der Begriff „Volk“ wurde in jener Zeit sehr eng gefasst, da mit diesem nur einer äußerst begrenzten Gruppe von Bürgern politische Partizipationsrechte eingeräumt wurden. So konnten in einer griechischen Polis nur Männer an Volksversammlungen teilnehmen.
Böse wie ich bin, wollte ich ursprünglich von Demokratie ohne Volk schreiben, aber das ist nach dieser Definition überflüssig; die heutigen Volksvertreter, die gerne in Talkshows krakeelen - ich warte darauf, daß einer dieser verwöhnten Lümmel ruft: "Ich bin das Volk" - können sich durchaus auf die Antike berufen - das Volk im Zeitalter der Globalisierung ist eben eine elitäre Veranstaltung, und nur wer Werte auf sein Konto schafft, ist auch wert, dem Volke anzugehören.
Wenn man den Begriff Volk beliebig ausweitet, kommt man nicht weit und wird bald feststellen, daß man zuviel Volk hat. Das haben die Väter des Grundgesetzes nicht bedacht, was verständlich wird, wenn man bedenkt, daß es im Nachkriegsdeutschland zunächst nicht so viel Volk mehr gab. Aber heutzutage kann man sich doch nicht ernsthaft über einen Geburtenrückgang beschweren. Was wird aber nun aus unserer Demokratie, wie können wir sie trotz des ganzen Volks, das sie bedroht, beibehalten?
Wie wir gerade in jüngster Zeit erleben mußten, wird das Kernvolk a.k.a. Elite vor lauter Volk nicht mehr verstanden (Stuttgart 21, Laufzeitverlängerung für AKW) und da heißt die Lösung: Kommunikationsmanager, damit die Leute die bitteren Pillen aus den Mogelpackungen mit Freude schlucken. Kommunikationsmanager der Zukunft könnten beispielsweise inszenieren, was jeden Interessenvertreter von Wirtschaftsunternehmen erfreuen würde: die Einführung der Zehntagewoche (weniger Sonntage! Dezimalsystem! Desorientierung!) nach dem Vorbild der französischen Revolution. Kanzlerin Fürstin Ottomane von Merckel könnte diese Neuerung dann mit einer gewissen Berechtigung als Revolution bezeichnen und uns auf diese Weise versichern, daß zwei Schritte rückwärts in Wahrheit ein großer Sprung nach Vorne ist, wenn nicht gar ein Sprung in der Schüssel.
Vorher müßten allerdings die Kirchen
werden die Kommunikationsmanager richten, so wie sie heute schon Frau Biedermerkel als eiserne Kanzlerin auszurufen versuchen. Sie werden die Schlechtigkeit des Guten, die Überbewertung des Geliebten und die Widernatürlichkeit der Barmherzigkeit kommunizieren bis der Arzt kommt. Das hätte sich auch ein Machiavelli nicht träumen lassen.
Dicki - am Mi, 10. November 2010, 14:47 - Rubrik: zickezacke
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Luftsicherheit, heißt es nach den jüngsten Zwischenfällen. Wie üblich verschweigt man uns Deutschen etwas, vertuscht, täuscht, lügt; wie glücklich sind da doch die Amerikaner dran! Klipp und klar sagen da die Behörden: Hier, Flugzeug Soundso von Daundda, zwei Bombenpakete an Bord, wir müssen Jemen endlich befrieden. Bei uns sprengen die Terroristen ein Loch in Thüringen hinein, und das heißt denn erstmal: muß noch untersucht werden, können noch nichts sagen und so weiter. Ja, am Barte des Propheten, nun habt doch mal Eier und tretet den Terroristen in die - äh - in den Arsch, das Treiben geht doch schon viel zu lange so.
Dicki neulich, nich, ich seh da beim Einkauf drei Levantiner im Eingang vom Supermarkt. Gleich dazu gestellt, Ausweise zeigen lassen, Fangfragen gestellt - Befund: noch sind se harmlos, aber morgen schon könnten fundal-ismatische Hatzprediger sie in die dunklen Machenschaften des allgegenwärtigen Netzwerks verwickeln - und Bums! Ein Loch in Friesland, ein Loch in Bayern, Deutschland wird zum Schweizer Käse.
Post scriptum: googelt man nach "bombs" und "yemen", bekommt man einen falschen Eindruck. Hier wird der Begriff "Informationsfreiheit" schamlos zur Indoktrination ausgenutzt. Schäuble, übernehmen sie. Und, Harry - fahr schon mal den Wagen vor.
Dicki neulich, nich, ich seh da beim Einkauf drei Levantiner im Eingang vom Supermarkt. Gleich dazu gestellt, Ausweise zeigen lassen, Fangfragen gestellt - Befund: noch sind se harmlos, aber morgen schon könnten fundal-ismatische Hatzprediger sie in die dunklen Machenschaften des allgegenwärtigen Netzwerks verwickeln - und Bums! Ein Loch in Friesland, ein Loch in Bayern, Deutschland wird zum Schweizer Käse.
Post scriptum: googelt man nach "bombs" und "yemen", bekommt man einen falschen Eindruck. Hier wird der Begriff "Informationsfreiheit" schamlos zur Indoktrination ausgenutzt. Schäuble, übernehmen sie. Und, Harry - fahr schon mal den Wagen vor.
Dicki - am Mo, 01. November 2010, 15:08 - Rubrik: zickezacke
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Raucher stehen öfter mal draußen, so auch Frau A. [Name von Der wahre Dicki geändert] und meine Wahrheit, der hochwohlgeborene Dicki, vor dem Restaurant im Überseemuseum an jenem düsteren Herbstabend. Frau A. trug ihr Gaga-mäßiges lindgrünes Twinset mit Shawl und Hut, das ich etwas übertrieben finde, aber es kommt nun mal nicht jeder mit einem abschließbaren Lederhalsband aus, wie ich bei dieser Gelegenheit. Wir qualmten unsere Selbstgedrehten, daß die Schlote Minderwertigkeitsgefühle bekamen und diskutierten unsere leidvolle Kindheit, als plötzlich eine Stimme zu uns sprach: "Ist einer von euch zufällig Rolf?".
Wahrheitsliebend wie ich bin, verneinte ich und sah dem Frager ins Gesicht. Sein Haupt verhüllte eine Topfmütze - ach was, wozu beschreiben, das sah einfach scheiße aus. Ob sie, Frau A., vielleicht Rolf sei, reichte ich die Frage weiter, die Frau A. mit Kopfschütteln quittierte und der Rolfsucher mit den Worten abwehrte: "Nein, das ist ja offensichtlich." Weshalb er dann überhaupt uns beide gefragt hatte, bleibt sein Geheimnis. Nicht genug der Mysterien, verkündete er nun, er sei mit einem Kollegen verabredet (der seine Ehefrau habe mitbringen wollen), und sei deswegen auf uns zugegangen.
Ein Kollege, den er nicht kennt? Viel später kam ich darauf, daß es heutzutage normal ist, Kollegen nicht von Angesicht zu kennen, aber dubios ist die Aussage dennoch. Er sah mich an, als müsse ich Rolf sein und hielte ihn zum Besten; daraufhin brachte ich den Freimarktstrubel zu Bewußtsein, und daß jener eine Verspätung nicht unwahrscheinlich machte, was seine Zustimmung fand. Er trollte sich und fragte den nächsten Passanten, der dann auch der gesuchte Rolf war: ohne Ehefrau, gefühlte vierzig Jahre älter, schlohweiß, bullig, mit Kalbskopf. Munter parlierend begaben sich die beiden Männer ins Restaurant.
Frau A. wies, während wir die Zigaretten bis zum letzten Fussel quälten, auf dies merkwürdige Kollegentum hin. Bei mir kam der unausgesprochene Verdacht auf, es handele sich um ein blind date von Hundertfünfundsiebzigern, wie man das früher nannte, schwieg aber diskret, wie jene Generation es zu tun pflegte, bevor Wowie und Schwesterle solch eine Welle um ihr Dingdong und dessen Präferenzen zu machen begannen.
Als ich später wegen der vielen Flüssigkeit die Doppelnull aufsuchen mußte, lag da ein Jemand unter den Pissoirs. Ich fragte ihn ahnungsvoll, ob er zufällig Rolf sei, und er bejahte das mit unehrlichem Augenaufschlag; ich möge ihn doch bitte vollpissen. Indigniert wechselte ich in eine Kabine, rolffrei und beglückend privat. Sicher gibt es okaye Rolfs, aber für diesmal war mein Bedarf mehr als gedeckt.
Wahrheitsliebend wie ich bin, verneinte ich und sah dem Frager ins Gesicht. Sein Haupt verhüllte eine Topfmütze - ach was, wozu beschreiben, das sah einfach scheiße aus. Ob sie, Frau A., vielleicht Rolf sei, reichte ich die Frage weiter, die Frau A. mit Kopfschütteln quittierte und der Rolfsucher mit den Worten abwehrte: "Nein, das ist ja offensichtlich." Weshalb er dann überhaupt uns beide gefragt hatte, bleibt sein Geheimnis. Nicht genug der Mysterien, verkündete er nun, er sei mit einem Kollegen verabredet (der seine Ehefrau habe mitbringen wollen), und sei deswegen auf uns zugegangen.
Ein Kollege, den er nicht kennt? Viel später kam ich darauf, daß es heutzutage normal ist, Kollegen nicht von Angesicht zu kennen, aber dubios ist die Aussage dennoch. Er sah mich an, als müsse ich Rolf sein und hielte ihn zum Besten; daraufhin brachte ich den Freimarktstrubel zu Bewußtsein, und daß jener eine Verspätung nicht unwahrscheinlich machte, was seine Zustimmung fand. Er trollte sich und fragte den nächsten Passanten, der dann auch der gesuchte Rolf war: ohne Ehefrau, gefühlte vierzig Jahre älter, schlohweiß, bullig, mit Kalbskopf. Munter parlierend begaben sich die beiden Männer ins Restaurant.
Frau A. wies, während wir die Zigaretten bis zum letzten Fussel quälten, auf dies merkwürdige Kollegentum hin. Bei mir kam der unausgesprochene Verdacht auf, es handele sich um ein blind date von Hundertfünfundsiebzigern, wie man das früher nannte, schwieg aber diskret, wie jene Generation es zu tun pflegte, bevor Wowie und Schwesterle solch eine Welle um ihr Dingdong und dessen Präferenzen zu machen begannen.
Als ich später wegen der vielen Flüssigkeit die Doppelnull aufsuchen mußte, lag da ein Jemand unter den Pissoirs. Ich fragte ihn ahnungsvoll, ob er zufällig Rolf sei, und er bejahte das mit unehrlichem Augenaufschlag; ich möge ihn doch bitte vollpissen. Indigniert wechselte ich in eine Kabine, rolffrei und beglückend privat. Sicher gibt es okaye Rolfs, aber für diesmal war mein Bedarf mehr als gedeckt.
Dicki - am Di, 26. Oktober 2010, 0:05 - Rubrik: zickezacke
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Nachdem ich dies: Deutschland altert rapide, ohne ausländische Fachkräfte "können wir hier die Lichter ausmachen", heißt es aus der Union. Aber wie kann Spitzenpersonal angelockt werden? - und dies: Die Top-Manager großer Konzerne sind weit weniger international als gedacht. Gerade einmal jede zwanzigste Spitzenführungskraft kommt aus dem Ausland, und nur knapp jede Vierte kann auf Auslandserfahrung in Studium oder Beruf zurückblicken. gelesen habe, ist mir endlich klar, worum es bei der ganzen Aufregung geht: wenn wir nicht schleunigst eine neue Elite bekommen, können wir Deutschland abschließen, oder?
Dicki - am Mi, 20. Oktober 2010, 14:05 - Rubrik: zickezacke
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In der achten (oder ist es die neunte) Fortsetzung der beliebten Matrix-Reihe sehen wir Bruce Willin in der Rolle des Obi-Wan Kenobi und Johnny Depp als Assistenten des nicht mehr ganz jungen Sherlock Bond (bekanntlich wurden Star Wars, James Bond und Sherlock Holmes vor drei Jahren aus Kostengründen in einen gemeinsamen Handlungsstrang überführt). Wie bereits in den vorhergehenden Teilen vermag praktisch niemand der Handlung zu folgen (sofern es sich überhaupt um Handlung handelt), aber alle sind des Lobes voll über die phantastischen special effects, und völlig zurecht.
Seitdem die Taubstummenvereinigung "Silence is golden" den Musterprozess gegen die Filmindustrie wegen Diskriminierung in den Kinos gewonnen hat, erfuhr der Stummfilm eine erstaunliche Renaissance. Wenn die Stars schon nicht mehr reden durften - und dadurch ihre Gagenansprüche zurückschrauben mußten - konnte mehr Geld in die "fx" gesteckt werden, um die Filme aufzupeppen. Insbesondere die Matrix-Filme beeindrucken durch nie zuvor Gesehenes, das uns nun auch bald als Wiederholung im TV erfreuen wird.
Doch ist die Zukunft ungewiß: die Blindenliga "Supremacy of Darkness" hat vor dem höchsten Gericht Klage wegen Benachteiligung durch die Fernsehhersteller eingereicht. Wenn sie damit Erfolg hat, werden die Geräte entweder eine 'Sichtbarmachung' für Blinde enthalten müssen oder ohneBildröhren Bildschirm hergestellt.
Angesichts dieser Entwicklung ist klar, daß die eine oder andere der angestammten Industrien über schlechte Geschäfte klagen, doch lugt ein Silberstreif über den Horizont: die amerikanische Beleidigungsindustrie hat erstmals die magische Grenze von 12,57 Dollar Umsatz pro Kopf der Bevölkerung übertroffen, ein Indikator für zukünftig hemmungsloses Wachstum. Der führende Hämehersteller "Harmsen Inc" unterhält seit einiger Zeit Werke in westeuropäischen Städten und berichtet erfreut von Zuspruch und freundlichem Interesse, besonders bei Politikern in Staaten, deren Bevölkerung aus schier Schandudel einen Hang zur Aufmüpfigkeit entwickelt.
Seitdem die Taubstummenvereinigung "Silence is golden" den Musterprozess gegen die Filmindustrie wegen Diskriminierung in den Kinos gewonnen hat, erfuhr der Stummfilm eine erstaunliche Renaissance. Wenn die Stars schon nicht mehr reden durften - und dadurch ihre Gagenansprüche zurückschrauben mußten - konnte mehr Geld in die "fx" gesteckt werden, um die Filme aufzupeppen. Insbesondere die Matrix-Filme beeindrucken durch nie zuvor Gesehenes, das uns nun auch bald als Wiederholung im TV erfreuen wird.
Doch ist die Zukunft ungewiß: die Blindenliga "Supremacy of Darkness" hat vor dem höchsten Gericht Klage wegen Benachteiligung durch die Fernsehhersteller eingereicht. Wenn sie damit Erfolg hat, werden die Geräte entweder eine 'Sichtbarmachung' für Blinde enthalten müssen oder ohne
Angesichts dieser Entwicklung ist klar, daß die eine oder andere der angestammten Industrien über schlechte Geschäfte klagen, doch lugt ein Silberstreif über den Horizont: die amerikanische Beleidigungsindustrie hat erstmals die magische Grenze von 12,57 Dollar Umsatz pro Kopf der Bevölkerung übertroffen, ein Indikator für zukünftig hemmungsloses Wachstum. Der führende Hämehersteller "Harmsen Inc" unterhält seit einiger Zeit Werke in westeuropäischen Städten und berichtet erfreut von Zuspruch und freundlichem Interesse, besonders bei Politikern in Staaten, deren Bevölkerung aus schier Schandudel einen Hang zur Aufmüpfigkeit entwickelt.
Dicki - am Di, 19. Oktober 2010, 14:11 - Rubrik: zickezacke
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von Menschen; bei wem der Groschen nicht sogleich fällt und wer erwartet, daß der Herr Außenminister, der offenbar auch Innenminister sein möchte, christliche Maßstäbe von Geben und Nehmen anlegen werde, wird entäuscht sein, denn W. und seine Kumpels tragen es im Herzen, das "Nehmen ist seliger denn Geben". Eigentlich geht es um dies (ein Lied wie maßgeschneidert auf den modernen, alerten Schwu Schwa Ar Homosexuellen).
Dicki - am Fr, 15. Oktober 2010, 12:14 - Rubrik: zickezacke
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Gestern schon, aber heute in enervierender Intensität, kreiste bzw. kreist der polizeieigene Einheit Enforcement Helicopter (EEH) über der Innenstadt, doch da nun die ersten Klänge von Nenas Einheitsauftritt über die Wasser der Weser bis in meine Heimstatt schwappen, muß er wohl in die Heia, Bubu machen. Jawohl, der Weltstar Nena tritt zur Feier der deutsche Einheit an und auf und wird den Schnarchsäcken das Gefühl geben, so richtig toll zu feiern, obwohl sich bei diesem Einheitsspektakel die Gewinner selbstbeweihräuchern, während die Verlierer immer mehr verlieren. Aber sollen sie ruhig feiern, sie haben allen Grund dazu.
Hoppla, da kommt der EEH wieder über uns! War wohl nur ein Soundcheck, was da so anheimelnd belanglos tönte. Aufregender war, was vorhin aus meinem CD-Player klang, es machte nämlich OOMPH! (Singles & Rarities, 1998 - 2001). Noch aufregender: laut booklet ist die unplugged-Version von "Swallow" im Jahre des Herrn 2201 produziert worden. 2201, das prognostiziere ich vorlaut, gibt es keine deutsche Einheit mehr, was immer dann sein mag. In diesen bewegten Zeiten des Rückschritts kann man nicht einmal wissen, was es morgen gibt, und auch wenn das offizielle Deutschland von Krawallen überzeugt ist, wird das (die Krawalle), sollte es (das offizielle Deutschland) recht behalten, doch nur ein Sturm im Wasserglas. Wie dem auch sei, eines steht fest - bei mir gibt es morgen mittag keinen Einheitsbrei.
Jetzt aber genug genörgelt; laßt uns feiern, solange wir noch ein Fell haben, das man uns über die Ohren ziehen kann.
Hoppla, da kommt der EEH wieder über uns! War wohl nur ein Soundcheck, was da so anheimelnd belanglos tönte. Aufregender war, was vorhin aus meinem CD-Player klang, es machte nämlich OOMPH! (Singles & Rarities, 1998 - 2001). Noch aufregender: laut booklet ist die unplugged-Version von "Swallow" im Jahre des Herrn 2201 produziert worden. 2201, das prognostiziere ich vorlaut, gibt es keine deutsche Einheit mehr, was immer dann sein mag. In diesen bewegten Zeiten des Rückschritts kann man nicht einmal wissen, was es morgen gibt, und auch wenn das offizielle Deutschland von Krawallen überzeugt ist, wird das (die Krawalle), sollte es (das offizielle Deutschland) recht behalten, doch nur ein Sturm im Wasserglas. Wie dem auch sei, eines steht fest - bei mir gibt es morgen mittag keinen Einheitsbrei.
Jetzt aber genug genörgelt; laßt uns feiern, solange wir noch ein Fell haben, das man uns über die Ohren ziehen kann.
Dicki - am Sa, 02. Oktober 2010, 20:08 - Rubrik: zickezacke
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Der englischen Sprache eilt der Ruf voraus, besonders nuanciert und flexibel zu sein; freilich ein Vorzug, der zu Lasten des Freiraums für Neuentwicklungen geht, besonders im Bereich niedrigbuchstabiger Wörter. Nehmen wir als Beispiel "pan": da gibt es "pen" und "pin" und "pun" als ähnlich geschriebene Begriffe, es bleibt also nur das "pon", das vermutlich längst von einer Abkürzung okkupiert worden ist, womit diese Möglichkeit verschenkt wäre.
Auch führt die Vielfalt vielfach zu Verwirrung. Ich zitiere aus einer Quizsendung im Rahmen der At last the 1948 Show (gesendet 1968):
Q: What is the difference between a monsoon and a mongoose?
A: A monsoon is a pole beneath a window at an angle to keep the birds away, and a mongoose is a box to gather books in for easter.
[darauf grübelt John Cleese kurz und sagt auf die für ihn typische Art]
Q: I'm afraid I can give you only a half point for that. The correct answer of course is: a monsoon is a wind and a mongoose isn't.
Wir sehen schon, daß den Vorteilen ein gerüttelt Maß an Nachteilen gegenübersteht. Wie schneidet nun Englisch im europäischen Vergleich ab, das wollen wir an ein paar exemplarischen Beispielen untersuchen. Dazu ziehen wir die breite Phalanx der Fageworte heran, als Referenz sollen uns Deutsch und Niederländisch dienen. Dem "wer" im deutschen (D) entspricht das "wie" im niederländischen (NL), was im englischen (GB) "who" ist. "Hoe" [sprich: hu] (NL) ist "wie" (D) bzw. "how" (GB). Lediglich bei "was"/"wat"/"what" finden wir eine Übereinstimmung.
Ferner ist es höchst irritierend, daß "Gift" im englischen als Geschenk betrachtet wird, andererseits die englische Küche bei uns als Kittchen gilt. Um es noch schlimmer zu machen, weist "as" auf eine Ähnlichkeit hin, "als" aber auf einen Unterschied, dem widerum "than" entspricht, was nicht mit dem kausalen "dann" verwechselt werden darf. Der "looser" ist kein "Loser" usw. usf., kurz, statt sich ins europäische Haus der Sprachen einzufügen, beharrt der Brite auf seiner Spleenigkeit, was in unserer Zeit der Völkerverständigung höchst kontraproduktiv ist. Fazit: Englisch ist eigentlich nur dort zu etwas zu gebrauchen, wo man englisch spricht.
Auch führt die Vielfalt vielfach zu Verwirrung. Ich zitiere aus einer Quizsendung im Rahmen der At last the 1948 Show (gesendet 1968):
Q: What is the difference between a monsoon and a mongoose?
A: A monsoon is a pole beneath a window at an angle to keep the birds away, and a mongoose is a box to gather books in for easter.
[darauf grübelt John Cleese kurz und sagt auf die für ihn typische Art]
Q: I'm afraid I can give you only a half point for that. The correct answer of course is: a monsoon is a wind and a mongoose isn't.
Wir sehen schon, daß den Vorteilen ein gerüttelt Maß an Nachteilen gegenübersteht. Wie schneidet nun Englisch im europäischen Vergleich ab, das wollen wir an ein paar exemplarischen Beispielen untersuchen. Dazu ziehen wir die breite Phalanx der Fageworte heran, als Referenz sollen uns Deutsch und Niederländisch dienen. Dem "wer" im deutschen (D) entspricht das "wie" im niederländischen (NL), was im englischen (GB) "who" ist. "Hoe" [sprich: hu] (NL) ist "wie" (D) bzw. "how" (GB). Lediglich bei "was"/"wat"/"what" finden wir eine Übereinstimmung.
Ferner ist es höchst irritierend, daß "Gift" im englischen als Geschenk betrachtet wird, andererseits die englische Küche bei uns als Kittchen gilt. Um es noch schlimmer zu machen, weist "as" auf eine Ähnlichkeit hin, "als" aber auf einen Unterschied, dem widerum "than" entspricht, was nicht mit dem kausalen "dann" verwechselt werden darf. Der "looser" ist kein "Loser" usw. usf., kurz, statt sich ins europäische Haus der Sprachen einzufügen, beharrt der Brite auf seiner Spleenigkeit, was in unserer Zeit der Völkerverständigung höchst kontraproduktiv ist. Fazit: Englisch ist eigentlich nur dort zu etwas zu gebrauchen, wo man englisch spricht.
Dicki - am Mi, 22. September 2010, 20:06 - Rubrik: zickezacke
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Irgendeine mir nicht ins Auge springende Faszination muß sie haben, die Post; weshalb sonst würde sie so häufig angeführt, z.B. als Postmoderne? Dabei ist Post überhaupt nicht modern, eher im Gegenteil, wenn man das Verschwinden ausgewiesener Postämter bedenkt. Schon murrt wieder ein Leser, Dicki sei rückwärtsgewandt, und hat er nicht auch irgendwo recht, der Leser?
Im literarischen Quartett hieß es schon am 11.12.1998:
SL: Es hat gar keinen Sinn, daß wir jetzt diese langweilige Debatte noch mal führen. Das bringt ja ohnehin nichts und die Postmoderne ist außerdem vorbei.
MRR: Oh, das ist eine gute Nachricht. Ich habe gar nicht gemerkt... sie ist vorbei, die Postmoderne.
SL: Ja, Sie können sie abhaken. Sie haben nicht bemerkt, dass die Postmoderne da war. Jetzt können Sie sich freuen, dass sie vorbei ist.
Als sie vorbei war, die Postmoderne, war aber keine Erleichterung im Lande. Stattdessen wurden Postkapitalismus und sogar Postdemokratie ausgerufen, doch sind diese wohl ebenfalls bereits Geschichte, pardon: Postgeschichte. Trösten wir uns damit, daß auf "post" immer wieder "neo" folgt, wie uns das Beispiel Post- und Neofaschismus lehrt. Das deutsche Volk wird aus dem Zustand des Postgebärens irgendwann zum Neogebären gelangen, das ist mal sicher.
Nur eines bleibt, was es immer war: die stille Post. Äh, Pillenmost. Äh, Silbenschrott. Äh, Wildentrott. Äh, na! Die jedenfalls bleibt.
Im literarischen Quartett hieß es schon am 11.12.1998:
SL: Es hat gar keinen Sinn, daß wir jetzt diese langweilige Debatte noch mal führen. Das bringt ja ohnehin nichts und die Postmoderne ist außerdem vorbei.
MRR: Oh, das ist eine gute Nachricht. Ich habe gar nicht gemerkt... sie ist vorbei, die Postmoderne.
SL: Ja, Sie können sie abhaken. Sie haben nicht bemerkt, dass die Postmoderne da war. Jetzt können Sie sich freuen, dass sie vorbei ist.
Als sie vorbei war, die Postmoderne, war aber keine Erleichterung im Lande. Stattdessen wurden Postkapitalismus und sogar Postdemokratie ausgerufen, doch sind diese wohl ebenfalls bereits Geschichte, pardon: Postgeschichte. Trösten wir uns damit, daß auf "post" immer wieder "neo" folgt, wie uns das Beispiel Post- und Neofaschismus lehrt. Das deutsche Volk wird aus dem Zustand des Postgebärens irgendwann zum Neogebären gelangen, das ist mal sicher.
Nur eines bleibt, was es immer war: die stille Post. Äh, Pillenmost. Äh, Silbenschrott. Äh, Wildentrott. Äh, na! Die jedenfalls bleibt.
Dicki - am Di, 21. September 2010, 21:19 - Rubrik: zickezacke
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