Da Vinci wäre nicht da Vinci gewesen, hätte er nicht sogleich den Schwachpunkt seines neuen Systems erkannt: die Geschwindigkeit, mit der die Ergebnisse zu Tafel gebracht wurden, war um ein Vielfaches geringer als die Vorgänge im Kopf seines wackeren Schotten. Wie konnte er die Darstellung beschleunigen?
Zunächst einmal, überlegte er, bräuchte man eine Hilfskraft, die schnell und routiniet die Tafel säubert, sobald der vorherige Inhalt nicht mehr gebraucht wurde. Gesagt, getan. Messungen mit einer Präzisionssanduhr ergaben eine Zeitersparnis von 128 Sandkörnern pro Vorgang. Nicht unbedingt die Welt, aber schon ein Fortschritt. Da Vinci konstruierte ein spezielles Tafelwischgerät, das MacLintoc selbst - und zwar mit dem Fuß - bedienen konnte, so daß die Ersparnis auf 256 Sandkörner anstieg. Die nun überflüssig gewordene Hilfskraft schied im Zorn und behauptete üble Dinge, und nur der Besuch von da Vincis Haushälterin, mit ihrem sensationellem Apfelkuchen bewaffnet, beim örtlichen Inquisitionsleiter konnte Schlimmeres verhüten.
Die Entwicklung ging unterdessen weiter. Wenn man die Tafel in eine gewisse Anzahl identischer Quadrate unterteilte, und für die Beschriftung jedes einzelnen einen dieser begabten jungen Männer einstellte, junge Männer, deren Ausbildung vielleicht der Schotte übernehmen konnte, und - wenn nun jeder in "sein" Quadrat nur "seinen" Teil der Gesamtlösung schriebe, und - wenn man zusätzlich eine normierte Schrift entwickelte, damit die Gesamtdarstellung einheitlich wäre, und - wenn man statt zu Schreiben nur noch vorbeschriftete Täfelchen verschob (da Vinci war hier tatsächlich auf dem Sprung, eine Art LCD-Anzeige zu erfinden), und - wenn man so viele begabte junge Männer involvierte, daß jeder nur noch für ein Zeichen verantwortlich wäre, dann, ja dann - bräuchte ich ja ein eigenes Gebäude hinter der Tafel, um ihnen allen Raum zu gewähren, und selbst wenn ich ein simples Steuergestänge installierte: wer würde wohl eine Tafel von vielleicht einem Quadratmeter mit hunderten dieser begabten jungen Männer mieten wollen? dachte da Vinci erschrocken.
Ob er nicht doch besser daran tat, seinen Panzer an die Medici zu verkaufen? Er seufzte tief: "Hoffentlich wird bald die Elektrizität erfunden! Nur mit Mechanik taugt dieses Gerät nicht." MacLintoc wackelte traurig mit den Ohren und fragte, ob es heute Apfelkuchen gebe. Es gab, und die beiden Pioniere des PC-Computers fanden Trost in dieser irdischen Lustbarkeit.
So scheiterte das schier unglaubliche Projekt an den Beschränkungen, die das damalige Mittelalter seinen Bewohnern auferlegte.
Zunächst einmal, überlegte er, bräuchte man eine Hilfskraft, die schnell und routiniet die Tafel säubert, sobald der vorherige Inhalt nicht mehr gebraucht wurde. Gesagt, getan. Messungen mit einer Präzisionssanduhr ergaben eine Zeitersparnis von 128 Sandkörnern pro Vorgang. Nicht unbedingt die Welt, aber schon ein Fortschritt. Da Vinci konstruierte ein spezielles Tafelwischgerät, das MacLintoc selbst - und zwar mit dem Fuß - bedienen konnte, so daß die Ersparnis auf 256 Sandkörner anstieg. Die nun überflüssig gewordene Hilfskraft schied im Zorn und behauptete üble Dinge, und nur der Besuch von da Vincis Haushälterin, mit ihrem sensationellem Apfelkuchen bewaffnet, beim örtlichen Inquisitionsleiter konnte Schlimmeres verhüten.
Die Entwicklung ging unterdessen weiter. Wenn man die Tafel in eine gewisse Anzahl identischer Quadrate unterteilte, und für die Beschriftung jedes einzelnen einen dieser begabten jungen Männer einstellte, junge Männer, deren Ausbildung vielleicht der Schotte übernehmen konnte, und - wenn nun jeder in "sein" Quadrat nur "seinen" Teil der Gesamtlösung schriebe, und - wenn man zusätzlich eine normierte Schrift entwickelte, damit die Gesamtdarstellung einheitlich wäre, und - wenn man statt zu Schreiben nur noch vorbeschriftete Täfelchen verschob (da Vinci war hier tatsächlich auf dem Sprung, eine Art LCD-Anzeige zu erfinden), und - wenn man so viele begabte junge Männer involvierte, daß jeder nur noch für ein Zeichen verantwortlich wäre, dann, ja dann - bräuchte ich ja ein eigenes Gebäude hinter der Tafel, um ihnen allen Raum zu gewähren, und selbst wenn ich ein simples Steuergestänge installierte: wer würde wohl eine Tafel von vielleicht einem Quadratmeter mit hunderten dieser begabten jungen Männer mieten wollen? dachte da Vinci erschrocken.
Ob er nicht doch besser daran tat, seinen Panzer an die Medici zu verkaufen? Er seufzte tief: "Hoffentlich wird bald die Elektrizität erfunden! Nur mit Mechanik taugt dieses Gerät nicht." MacLintoc wackelte traurig mit den Ohren und fragte, ob es heute Apfelkuchen gebe. Es gab, und die beiden Pioniere des PC-Computers fanden Trost in dieser irdischen Lustbarkeit.
So scheiterte das schier unglaubliche Projekt an den Beschränkungen, die das damalige Mittelalter seinen Bewohnern auferlegte.
Dicki - am Sa, 30. September 2006, 20:39 - Rubrik: zickezacke
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Leonardo da Vinci, das ist allgemein bekannt, war nicht nur ein großer Maler, sondern auch ein genialer Erfinder. Naturbeobachtung und Weiterentwicklung bekannter Techniken versetzten ihn in die Lage, Gerätschaften wie Gelenkkette, Froschklemme, Hubschrauber, Panzer und vieles mehr zu entwerfen. Er war seiner Zeit und deren Möglichkeiten weit voraus, und so mußte manches, das er längst skizziert hatte, Jahrhunderte später ganz neu erfunden werden.
Hingegen ist auch heute noch seine Vorarbeit für den uns so vertrauten PC-Computer in weiten Teilen der Bevölkerung unbekannt. Dabei war sein Ansatz wirklich revolutionär, denn er hatte keine Rechenmaschine vor seinem geistigen Auge - der Abakus genügte seinem Zeitalter vollauf - sondern eine Art von Multimedia-Apparat.
Anno Domini 1492 machte da Vinci die Bekanntschaft eines vom französischen Hof desertierten schottischen Bogenschützen namens MacLintoc oder so ähnlich, der ihn mit seinen Sprachkenntnissen und seiner Kopfrechnenschnelligkeit beeindruckte. Er hatte eine eigenartige Vision und bekann zu experimentieren.
Wenn man jemanden wie diesen MacLintoc hat, überlegte er, und ihm eine geeignete Tafel zum Schreiben gibt, kann er die Ergebnisse seiner blitzartigen Überlegungen geschwind aufmalen, ob es sich nun um Rechenoperationen oder Übersetzungen handelt. Vielleicht kämen noch Zeichnungen hinzu, wenn ich ihn ein wenig unterrichtete. Für Gelehrte und Kaufleute mit internationalen Verbindungen gewiß eine große Hilfe, die sie gegen Bezahlung in Anspruch nehmen könnten. Ich müßte mehr wie diesen Schotten finden, oder ihn eine entsprechende Schule eröffnen lassen.
An einem wechselhaften Apriltag, während sie gierig den Apfelkuchen der Haushälterin verschlangen, erklärte da Vinci MacLintoc sein Vorhaben und wollte gleich einen Testlauf machen. Der Schotte lachte sein breites Hochlandlachen, seine Kreide flitschte nur so über die Tafel und da Vinci war mit dem Betatest ebenso zufrieden wie mit dem Apfelkuchen. Ich werde dieses Projekt 'mela' nennen, dachte er bei sich. "Wie sagt man in deiner Sprache für 'Apfel'?" - "Apple."
Erstunken und erlogen, sagen Sie jetzt? Keineswegs. Das alles ist nachzulesen in "Da Vinci. Tagebücher 1490 bis 1492. Erweiterte und kommentierte Ausgabe", soeben in der Edition Allerhand erschienen. - Und diese unglaubliche Geschichte ist noch nicht zu Ende!
Hingegen ist auch heute noch seine Vorarbeit für den uns so vertrauten PC-Computer in weiten Teilen der Bevölkerung unbekannt. Dabei war sein Ansatz wirklich revolutionär, denn er hatte keine Rechenmaschine vor seinem geistigen Auge - der Abakus genügte seinem Zeitalter vollauf - sondern eine Art von Multimedia-Apparat.
Anno Domini 1492 machte da Vinci die Bekanntschaft eines vom französischen Hof desertierten schottischen Bogenschützen namens MacLintoc oder so ähnlich, der ihn mit seinen Sprachkenntnissen und seiner Kopfrechnenschnelligkeit beeindruckte. Er hatte eine eigenartige Vision und bekann zu experimentieren.
Wenn man jemanden wie diesen MacLintoc hat, überlegte er, und ihm eine geeignete Tafel zum Schreiben gibt, kann er die Ergebnisse seiner blitzartigen Überlegungen geschwind aufmalen, ob es sich nun um Rechenoperationen oder Übersetzungen handelt. Vielleicht kämen noch Zeichnungen hinzu, wenn ich ihn ein wenig unterrichtete. Für Gelehrte und Kaufleute mit internationalen Verbindungen gewiß eine große Hilfe, die sie gegen Bezahlung in Anspruch nehmen könnten. Ich müßte mehr wie diesen Schotten finden, oder ihn eine entsprechende Schule eröffnen lassen.
An einem wechselhaften Apriltag, während sie gierig den Apfelkuchen der Haushälterin verschlangen, erklärte da Vinci MacLintoc sein Vorhaben und wollte gleich einen Testlauf machen. Der Schotte lachte sein breites Hochlandlachen, seine Kreide flitschte nur so über die Tafel und da Vinci war mit dem Betatest ebenso zufrieden wie mit dem Apfelkuchen. Ich werde dieses Projekt 'mela' nennen, dachte er bei sich. "Wie sagt man in deiner Sprache für 'Apfel'?" - "Apple."
Erstunken und erlogen, sagen Sie jetzt? Keineswegs. Das alles ist nachzulesen in "Da Vinci. Tagebücher 1490 bis 1492. Erweiterte und kommentierte Ausgabe", soeben in der Edition Allerhand erschienen. - Und diese unglaubliche Geschichte ist noch nicht zu Ende!
Dicki - am Do, 28. September 2006, 19:03 - Rubrik: zickezacke
Wie wir alle wissen, sind die Arbeitslosen die Nutzlosen und neuen Proleten, die sich schamlos bedienen. Deshalb sollen die Bezüge für Langzeitarbeitslose um 30% gekürzt werden, man hat schon mal laut drüber nachgedacht. Was das bedeutet? Man stelle sich einen Bettbezug vor, der um 30% gekürzt wird (und da wird natürlich bald ein Experte raten, daß man das Bett auch um 30% kürzen solle, damit es zum Bezug passt).
Jetzt aber die gute Nachricht: wenn die Ladenschlußzeiten ENDLICH freigegeben werden, können wir die 30% weniger auch nachts ausgeben, und darauf warte ich ja nur, ich habe schon als Kind darunter gelitten, daß ich meine Süßigkeiten, Comic-Hefte und Matchbox-Autos nur tagsüber kaufen konnte und nicht dann, wenn jeder normale Mensch das Bedürfnis hat, einzukaufen. Jawohl.
Jetzt aber die gute Nachricht: wenn die Ladenschlußzeiten ENDLICH freigegeben werden, können wir die 30% weniger auch nachts ausgeben, und darauf warte ich ja nur, ich habe schon als Kind darunter gelitten, daß ich meine Süßigkeiten, Comic-Hefte und Matchbox-Autos nur tagsüber kaufen konnte und nicht dann, wenn jeder normale Mensch das Bedürfnis hat, einzukaufen. Jawohl.
Dicki - am Mi, 27. September 2006, 12:04 - Rubrik: zickezacke
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Die letzten Wochen im Software-Entwickler-Kurs waren interessant - für alle, die gelassen bleiben konnten jedenfalls -, denn da wurden uns Stellenangebote für Praktika vermittelt, die mit unserer Ausbildung zum Teil wenig bis gar nichts zu tun hatten; entsprechend wenig Bewerbungen wurden geschrieben. Trat der Betreuer vor uns hin: "Ihr seid dafür ausgebildet, ihr könnt das alles, jeder von euch, also bewerbt euch." Zum offenen Hohngelächter fehlte wohl der Mut, aber die Stimmung war danach.
Und ich hab dann ein Projekt mit C++ (nie mit gearbeitet), Statistik (keine Ahnung) und Datenanalyse (nie gesehen) abbekommen. Macht nichts, es gibt ja Literatur zu den Themen, sowohl gebunden als auch online. Statistik leichtverständlich, Datenanalyse hochtrabend, und C++ - tja, da gab mir der Chef ein Handbuch von 1992, ist auch ganz gut geschrieben. Aber entwickelt wird in Microsofts Visual C++ Studio 2005, und da gibt's natürlich Komplikationen, die Einzelheiten spar ich mir.
Wozu gibt es eine Hilfe und ein "Gewußt wie". Ja, wozu? Bei den ersten vier Beispielen waren gleich zwei Nieten darunter, was wohl an der mangelnden Unterscheidung zwischen Express- und Vollversion liegt. Verstehe ich selbstverständlich, Microsoft will die Vollversion verkaufen, die Expressausgabe ist umsonst zu haben; weshalb also dem kostenfreien Produkt allzuviel Sorgfalt widmen. Verständnis hin, Verständnis her, ich war drauf und dran "Hilfe!" zu rufen bei dieser Hilfe.
Ab ins Netz und nach Tutorials gesucht. Und Tutorials gefunden: für Anfänger, für Fortgeschrittene, kürzere, umfangreichere, mit Übungen und ohne, online oder zum download. Nur zu C++ im Visual Studio konnte ich nichts entdecken. Was so verwunderlich nicht ist: den C++-Enthusiasten hat offenbar die Übernahme durch Microsoft nicht geschmeckt und Java - als modernere und in der Open-Source-Gemeinde vielgenutzte Programmiersprache - war von größerer Attraktivität. So bleiben die Anleitungen für C++ in der Zeit vor Microsoft stehen und man ist auf diese miese Hilfe, zu der man Hilfe braucht und die einem Hilfeschreie entlocken will, angewiesen.
Wie ich es mit dem Fluchen halte? Sehr großzügig. Äußerst großzügig. Die Tür zu meinem Büro werde ich geschlossen halten müssen.
Und ich hab dann ein Projekt mit C++ (nie mit gearbeitet), Statistik (keine Ahnung) und Datenanalyse (nie gesehen) abbekommen. Macht nichts, es gibt ja Literatur zu den Themen, sowohl gebunden als auch online. Statistik leichtverständlich, Datenanalyse hochtrabend, und C++ - tja, da gab mir der Chef ein Handbuch von 1992, ist auch ganz gut geschrieben. Aber entwickelt wird in Microsofts Visual C++ Studio 2005, und da gibt's natürlich Komplikationen, die Einzelheiten spar ich mir.
Wozu gibt es eine Hilfe und ein "Gewußt wie". Ja, wozu? Bei den ersten vier Beispielen waren gleich zwei Nieten darunter, was wohl an der mangelnden Unterscheidung zwischen Express- und Vollversion liegt. Verstehe ich selbstverständlich, Microsoft will die Vollversion verkaufen, die Expressausgabe ist umsonst zu haben; weshalb also dem kostenfreien Produkt allzuviel Sorgfalt widmen. Verständnis hin, Verständnis her, ich war drauf und dran "Hilfe!" zu rufen bei dieser Hilfe.
Ab ins Netz und nach Tutorials gesucht. Und Tutorials gefunden: für Anfänger, für Fortgeschrittene, kürzere, umfangreichere, mit Übungen und ohne, online oder zum download. Nur zu C++ im Visual Studio konnte ich nichts entdecken. Was so verwunderlich nicht ist: den C++-Enthusiasten hat offenbar die Übernahme durch Microsoft nicht geschmeckt und Java - als modernere und in der Open-Source-Gemeinde vielgenutzte Programmiersprache - war von größerer Attraktivität. So bleiben die Anleitungen für C++ in der Zeit vor Microsoft stehen und man ist auf diese miese Hilfe, zu der man Hilfe braucht und die einem Hilfeschreie entlocken will, angewiesen.
Wie ich es mit dem Fluchen halte? Sehr großzügig. Äußerst großzügig. Die Tür zu meinem Büro werde ich geschlossen halten müssen.
Dicki - am Di, 26. September 2006, 19:30 - Rubrik: in eigener Sache
Ich spielte auf meinem Lieblingsinstrument, einer Frau von 35 Jahren, und entlockte ihr mit einfachen Griffen eine Reihe von Fermaten. Da mir keine Worte einfallen wollten, sang ich "la la la" und "padi dadam", bis ich es nicht mehr hören mochte. Sie war inzwischen nach Hause geeilt, um andere Saiten aufzuziehen. Ich rief sie an und sagte ihr, daß mir noch immer keine Worte eingefallen seien. "Du bist so dumm", sagte sie. Das inspirierte mich zu einem Welthit.
Wir trafen uns dann noch einmal in einem Warenhaus bei den Kurzwaren, aber sie gab vor, mich nicht zu kennen. Das inspirierte mich zu einem weiteren Welthit.
Oh Klothilde, dir verdanke ich alles!
Wir trafen uns dann noch einmal in einem Warenhaus bei den Kurzwaren, aber sie gab vor, mich nicht zu kennen. Das inspirierte mich zu einem weiteren Welthit.
Oh Klothilde, dir verdanke ich alles!
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