Oh diese Übersetzer! Nur in ihren Kreisen, genauer gesagt im Kreis der Übersetzer von Romanen aus dem Amerikanischen ist ein Ausdruck wie gebuttert bekannt. Gebuttertes Popcorn. "Schatz, machst du mir eine gebutterte Stulle?" So mögen sie reden, wenn sie unter sich sind.
Und was ist das: salzgetriebenes Brot? Was sich mir dazu als Vorstellung aufdrängt, ist so absurd, daß ich es nicht hinzuschreiben wage. Heißt es im Original vielleicht salt-driven bread? Oder gar, da mir die propellergetriebenen Granaten des Irakkrieges einfallen, salt-propelled bread? Das hält man doch im Kopf nicht aus! Geschweige denn im Magen.
Und was ist das: salzgetriebenes Brot? Was sich mir dazu als Vorstellung aufdrängt, ist so absurd, daß ich es nicht hinzuschreiben wage. Heißt es im Original vielleicht salt-driven bread? Oder gar, da mir die propellergetriebenen Granaten des Irakkrieges einfallen, salt-propelled bread? Das hält man doch im Kopf nicht aus! Geschweige denn im Magen.
Dicki - am Do, 21. Juni 2007, 20:41 - Rubrik: zickezacke
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Dicki - am Mi, 20. Juni 2007, 20:28 - Rubrik: zickezacke
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ich gienc uf fremde wege wôl duoh an duonkel valt
unde sach vor anteluzze an schoene wîbe balt
ir har fluoz vî in wellen
ir ouge blicte frô
ir fuoz trât uber schwellen
ir munde sahte: ô
daz ich hir froide funde wolt ir niht bliben halt?
doh da die stunde gangen da blîb ouh sî niht hir
vîl froide unde bangen die bliben mî von ir
daz hete iemer glowe
sî wa von himmel al
un traenen riche scowe
in desse valte sâl
da bider bette stande, o wîp, so daht ich vîle dir.
unde sach vor anteluzze an schoene wîbe balt
ir har fluoz vî in wellen
ir ouge blicte frô
ir fuoz trât uber schwellen
ir munde sahte: ô
daz ich hir froide funde wolt ir niht bliben halt?
doh da die stunde gangen da blîb ouh sî niht hir
vîl froide unde bangen die bliben mî von ir
daz hete iemer glowe
sî wa von himmel al
un traenen riche scowe
in desse valte sâl
da bider bette stande, o wîp, so daht ich vîle dir.
Dicki - am Mi, 13. Juni 2007, 23:05
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Eugen war ein wunderliches Kind, und daß er nicht als Wunderkind galt, verdankte er seinen Eltern, die sich an der Eigenart ihres Kindes erfreuten, ohne sich mit ihr schmücken zu wollen. Auch seine ersten Inspirationen rührten von den Eltern; etwa, wenn der Vater auf dem Klavier spielte und die Mutter dazu sang, oder wenn die Mutter ihm Geschichten vorlas, oder wenn der Vater ihm ein Spielzeug bastelte. Dann staunte der Knabe still und war ganz Aufmerksamkeit.
Es war der Sommer seines fünften Lebensjahres, als ein besonderer Zauber ihn umfing. Es begann damit, daß er weiße und schwarze Papierschnipsel auf eine leere Zigarrenkiste, die der Großvater ihm geschenkt hatte, klebte. Mit diesem Instrument setzte er sich im Mai auf die Treppenstufen vorm Haus und sang Melodien, die er daheim aufgeschnappt hatte, wobei er, je nachdem, ob die Töne höher odder tiefer waren, mal die rechte und mal die linke Hand intensiver über die Tastatur der Zigarrenkiste bewegte. Seine Stimme war von angenehmem Klang, und schon wenn er sprach, meinte man, er sänge. So geschah es, daß die Hühner in seiner Nähe scharrten und pickten und Spatzen keinen Anstoß an seiner Anwesenheit nahmen.
Da das Zigarrenkistenklavier keine Töne von sich gab, wurde es ihm nach einigen Wochen langweilig und er verlegte sich aufs Vorlesen, wie er es von der Mutter kannte. Er setzte sich an den Ententeich, schlug das Heft auf und erzählte, während die Sonne von einem tiefblauen Himmel herabstrahlte, die Geschichte von dem Handschuh im Schnee. Es war seine Lieblingsgeschichte, er kannte sie auswendig und vielleicht reizte ihn der jahreszeitliche Gegensatz. Die Enten, wie zuvor die Hühner und die Spatzen, stießen sich nicht an der Gegenwart des rosigen Knaben und lagerten sich zu seinen Füßen, um ein Nachmittagsschläfchen zu halten.
Überzeugt - obwohl er insgeheim um die Unsinnigkeit dieser Überzeugung wußte - daß sie seiner Geschichte lauschten, erzählte von dem im Schnee verlorenen gefütterten Handschuh, ein Fäustling mit Daumen, den eine Maus fand und sich zur Wohnung nahm. Die Enten steckten ihre Schnäbel unter die Flügel und ließen sich von Eugens Singsang einschläfern.
Am nächsten Tag ging er zu den Kirschbäumen und las den Staren vor. Diese ließen zwar nicht davon ab, an den Krischen herumzupicken, drehten ihm aber immer wieder den Kopf zu, als wollten sie kein einziges Wort verpassen. Und so erzählte er, den Zeigefinger im aufgeschlagenen Heft die Zeilen entlangführend, wie ein Igel den Handschuh entdeckte und die Maus um Schutz vor der Kälte bat, und wie die Maus Mitleid hatte und den Igel einlud, den Handschuh mit ihr zu teilen..
Tags darauf saß er vor der Kuhweide. Der Zufall wollte es - wenn es der Zufall war - daß sich die Kühe gerade bei seiner Ankunft ins Gras lagerten, um wiederzukäuen, sodaß sie wie ein interessiertes Publikum wirkten. Ein Fuchs kam, ein Dachs, ein Reh; sie alle wurden von der Maus eingeladen und fanden im gefütterten Handschuh Zuflucht vor der Kälte. Eugen zeigte den Kühen die entsprechenden Bilder, wie die Maus aus dem Fenster schaute, dem Schornstein eine Rauchfahne entstieg und die Tiere aus der Öffnung des Handschuhs hervorlugten.
Eugen las der Katze vor und dem Hund, wie ein Wolf um Aufnahme bat und ebenfalls eingeladen wurde. Und Eugen erkletterte die Umzäunung der Pferdekoppel, neugierig beschnuppert und beäugt, und ein Bär kam des Weges und stieg ebenfalls in den Handschuh , der daraufhin aber aus allen Nähten platzte und die Tiere verloren ihr wärmendes Obdach. Nur der Daumen blieb unversehrt und die Maus behielt diesen als Wohnung.
Ein zehnjähriger Junge kam vorbei und begann sogleich, Eugen zu verspotten. Er lese den Tieren vor? Die könnten doch gar nichts verstehen, die seine doch dumm, und er, Eugen, sei noch viel dümmer, daß er das nicht wüßte. Eugen weinte bitterlich, weil er - obwohl gar nicht dumm - bisher nicht gewußt hatte, daß es Menschen voller Gemeinheit und Lieblosigleit und ohne jede Phantasie gab.
Eine Katze stupste ihn an, ein Hund rieb seine Schnauze in Eugens Hand, Stare beschwatzten ihn liebevoll und ein Pferd beugte seinen Hals schützend über ihn. Eugen bedankte sich artig bei den Freunden; und obwohl er sich bewußt war, daß er ihnen nie wieder würde vorlesen können, fühlte er doch freudig einen unauflösbaren Zauber, der sie alle miteinander verband. Er trocknete seine Tränen und lauschte den Tieren; still, staunend, ganz in Aufmerksamkeit versunken.
Es war der Sommer seines fünften Lebensjahres, als ein besonderer Zauber ihn umfing. Es begann damit, daß er weiße und schwarze Papierschnipsel auf eine leere Zigarrenkiste, die der Großvater ihm geschenkt hatte, klebte. Mit diesem Instrument setzte er sich im Mai auf die Treppenstufen vorm Haus und sang Melodien, die er daheim aufgeschnappt hatte, wobei er, je nachdem, ob die Töne höher odder tiefer waren, mal die rechte und mal die linke Hand intensiver über die Tastatur der Zigarrenkiste bewegte. Seine Stimme war von angenehmem Klang, und schon wenn er sprach, meinte man, er sänge. So geschah es, daß die Hühner in seiner Nähe scharrten und pickten und Spatzen keinen Anstoß an seiner Anwesenheit nahmen.
Da das Zigarrenkistenklavier keine Töne von sich gab, wurde es ihm nach einigen Wochen langweilig und er verlegte sich aufs Vorlesen, wie er es von der Mutter kannte. Er setzte sich an den Ententeich, schlug das Heft auf und erzählte, während die Sonne von einem tiefblauen Himmel herabstrahlte, die Geschichte von dem Handschuh im Schnee. Es war seine Lieblingsgeschichte, er kannte sie auswendig und vielleicht reizte ihn der jahreszeitliche Gegensatz. Die Enten, wie zuvor die Hühner und die Spatzen, stießen sich nicht an der Gegenwart des rosigen Knaben und lagerten sich zu seinen Füßen, um ein Nachmittagsschläfchen zu halten.
Überzeugt - obwohl er insgeheim um die Unsinnigkeit dieser Überzeugung wußte - daß sie seiner Geschichte lauschten, erzählte von dem im Schnee verlorenen gefütterten Handschuh, ein Fäustling mit Daumen, den eine Maus fand und sich zur Wohnung nahm. Die Enten steckten ihre Schnäbel unter die Flügel und ließen sich von Eugens Singsang einschläfern.
Am nächsten Tag ging er zu den Kirschbäumen und las den Staren vor. Diese ließen zwar nicht davon ab, an den Krischen herumzupicken, drehten ihm aber immer wieder den Kopf zu, als wollten sie kein einziges Wort verpassen. Und so erzählte er, den Zeigefinger im aufgeschlagenen Heft die Zeilen entlangführend, wie ein Igel den Handschuh entdeckte und die Maus um Schutz vor der Kälte bat, und wie die Maus Mitleid hatte und den Igel einlud, den Handschuh mit ihr zu teilen..
Tags darauf saß er vor der Kuhweide. Der Zufall wollte es - wenn es der Zufall war - daß sich die Kühe gerade bei seiner Ankunft ins Gras lagerten, um wiederzukäuen, sodaß sie wie ein interessiertes Publikum wirkten. Ein Fuchs kam, ein Dachs, ein Reh; sie alle wurden von der Maus eingeladen und fanden im gefütterten Handschuh Zuflucht vor der Kälte. Eugen zeigte den Kühen die entsprechenden Bilder, wie die Maus aus dem Fenster schaute, dem Schornstein eine Rauchfahne entstieg und die Tiere aus der Öffnung des Handschuhs hervorlugten.
Eugen las der Katze vor und dem Hund, wie ein Wolf um Aufnahme bat und ebenfalls eingeladen wurde. Und Eugen erkletterte die Umzäunung der Pferdekoppel, neugierig beschnuppert und beäugt, und ein Bär kam des Weges und stieg ebenfalls in den Handschuh , der daraufhin aber aus allen Nähten platzte und die Tiere verloren ihr wärmendes Obdach. Nur der Daumen blieb unversehrt und die Maus behielt diesen als Wohnung.
Ein zehnjähriger Junge kam vorbei und begann sogleich, Eugen zu verspotten. Er lese den Tieren vor? Die könnten doch gar nichts verstehen, die seine doch dumm, und er, Eugen, sei noch viel dümmer, daß er das nicht wüßte. Eugen weinte bitterlich, weil er - obwohl gar nicht dumm - bisher nicht gewußt hatte, daß es Menschen voller Gemeinheit und Lieblosigleit und ohne jede Phantasie gab.
Eine Katze stupste ihn an, ein Hund rieb seine Schnauze in Eugens Hand, Stare beschwatzten ihn liebevoll und ein Pferd beugte seinen Hals schützend über ihn. Eugen bedankte sich artig bei den Freunden; und obwohl er sich bewußt war, daß er ihnen nie wieder würde vorlesen können, fühlte er doch freudig einen unauflösbaren Zauber, der sie alle miteinander verband. Er trocknete seine Tränen und lauschte den Tieren; still, staunend, ganz in Aufmerksamkeit versunken.
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auf eine Propagandaflut FÜR den Klimawandel gefaßt: deshalb. Wie mein Gewährsmann aus Managerkreisen berichtet, wurde inzwischen wegen der Gefahr, daß der Krieg gegen den Terrorismus in einen Ost-West-Atomkrieg münden könnte, eine Studie mit dem Ziel in Auftrag gegeben, herauszufinden, ob und wie der Weltuntergang profitabel gestaltet werden kann.
Dicki - am Mi, 06. Juni 2007, 20:09 - Rubrik: Nachtgesaenge