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Mein süßer Himmelsstürmer, hoch über jeden Berg
saust du hinauf zum Firmament und birst in Feuerwerk
doch wenn die Gäste fort sind, verloschen alles Licht
wer sieht die Tränen rinnen über dein Gesicht

Wer fängt dich, wenn du fällst, wer sorgt sich
wer täut dich an den Mast, wenn die Sirene singt
wer nimmt dich in den Arm, wer hält dich
wer spendet Trost, wenn der Applaus verklingt

Du weißt es nicht, doch wirst es bald erfahren
noch bist du jung, steht offen jede Tür
wenn du vergessen wirst, und das kommt mit den Jahren
welch festen Wert trägst du in dir

Nicht Hochmut, Liebe nur kann dich erretten
Nicht Liebe, Hochmut nur legt dich in Ketten

die im Original "The Philadelphia Story" heißt und 1940 in die Kinos kam. Zur Erinnerung: Katherine Hepburn ist die Ex-Frau von Cary Grant und will einen beflissenen Emporkömmling heiraten. James Stewart und Ruth Hussey vom Spy-Magazine sind per Erpressung ins Haus eingeschleust worden, um von der Hochzeit im Milieu der Erbreichen zu berichten. Grant umwirbt weiterhin Hepburn, Stewart verliebt sich in sie, und unter Mißbrauch gewaltiger Mengen Champagners kommt es beinahe zu - na, was auch immer. Dem Emporkömmling ist die Freude an der Braut verdorben, Grant springt ein, happy end.

Es gibt eine Menge komischer Dialoge, wie es sich für eine screwball comedy gehörte; "Es geschah in einer Nacht" (1934) war angeblich die erste, "Is was Doc" (1970) ein später Nachhall. Peinlich - und spaßtötend - war in der "Philadelphis Story" allerdings, daß die Frau sowohl für die Trunksucht ihres Mannes als auch für die Seitensprünge ihres Vaters verantwortlich gemacht wurde. Ich kapiere einfach nicht, wie sich Katherine Hepburn dafür hergeben konnte. Aber das ist nicht das schlimmste.

1956 wurde ein remake unter dem Titel "High Society" gedreht, mit Grace Kelly, Bing Crosby und Frank Sinatra, und zwar als Musical. Wo der Film witzig ist, hat er sich beim Original bedient, wo er peinlich ist, ebenfalls. Aber ganz entsetzlich sind die Gesangseinlagen, die ich deshalb weitgehend gemieden habe. Gelungen sind nur die Auftritte von Louis "Satchmo" Armstrong, geben aber leider nicht seine Brillianz als Jazztrompeter wieder. Schade.

Ich muß mir unbedingt wieder das Original ansehen, um den schlechten Geschmack im Mund loszuwerden. Und euch empfehle ich das auch. Peinlichkeiten hin, Peinlichkeiten her: "The Philadelphia Story" ist großes Hollywood und eine funkensprühende Komödie.

Wenn es stimmt, daß die Bürger Geiseln ihrer Regierungen sind, und ferner zutrifft, daß die Irren die Gesunden kurieren wollen, welche Ordnung ist dann die freiheitlichste?

ach) Demokratie
bäh) Feudalismus
tze) Absolutismus
doo) Sozialismus
eyy) Diktatur
fft) Militarismus
*g*) Minimalismus
hah) Nihilismus
iii) Gottesstaat

Wenn du heute mit Leuten über Fernsehserien von damals redest, egal welche, "Bonanza" oder "Invasion von der Wega" oder "Immer wenn er Pillen nahm", immer sagt irgendwer: "Hab ich auf DVD, kann ich dir leihen", so ganz Besitzerstolz.

Einzig für "Mit Schirm, Charme und Melone" habe ich mal selbst Geld ausgegeben. Alles andere kann ich mir leihen, zum Beispiel "Großstadtrevier". Ein paar Folgen hatte ich mir damals angesehen, wegen der hübschen Polizistin. Kaum ausgesprochen, rief schon einer: "Hab ich auf DVD, kann ich dir leihen." Ein anderer seufzte: "Mareike Carriere", der hatte sich aus demselben Grund die Serie reingetan wie ich. Die hübsche Polizistin, lassen wir es dabei, dann erspare ich mir 2 Mb lästern.

Von Wikipedia ist zu erfahren, daß Mareike Carriere nicht nur bei Film und Fernsehen eine ansehnliche Karriere hingelegt hat, sondern die Pariser Sorbonne als vollwertige Dolmetscherin verließ. Kein Scheiß, Alter! Und später hat sie noch mehr studiert und arbeitet inzwischen auch als Atmungs- und Veränderungscoach. "Guten Tag Frau Carriere, ich heiße Dicki und möchte mich verändern." - "Wer möchten Sie denn sein, Jan Fedder? Oder Arthur Brauss?" - "Oder so." - "Vielleicht sollten Sie erstmal an Ihrer Atmung arbeiten."

Aber Insiderwitz beiseite. "Großstadtrevier" will uns die alltägliche Polizeiarbeit nahebringen, wogegen ich nichts habe, ich finde das sogar interessant. Uninteressant sind leider die Drehbücher. Über dem Bemühen, bestimmte Situationen exemplarisch abzuhandeln, wurde leider die Authenzität der Personen vergessen, so daß das Geschehen oft konstruiert wirkt und das Verhalten nicht folgerichtig ist; als Milieustudie taugen die Folgen nicht.

Und dann dieser gußeiserne Humor. Da guckt man besser "Adelheid und ihre Mörder" - schon der Name Müller-Graf-Kleditzsch ist gold! - und amüsiert sich. "Großstadtrevier" könnte auch "Ohne Witz, Charme und Kanone" heißen. Dabei fällt mir ein: anfangs der 70er, oder waren das späte 60er, gab es "Mit Tennisschläger und Kanonen." - "Hab ich auf DVD, kann ich dir leihen." Also, was man sich alles ansehen muß!

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