Nachtgesaenge
Die Schreckensmeldungen nehmen kein Ende. Das Wirtschaftspack will seine permanente Aggressivität am Volke abreagieren und treibt es immer toller (dazu Quirinus und Semmelmann). Zum wiederholten Male in diesen Tagen denke ich an das Ende Nicolae Ceaucescus. Wie die Menge mit Fahnen und Transparenten auf den Platz drängt, wo bestellte Claqueure einer Ansprache des Diktators lauschen. Ceaucescu freut sich, daß das Volk freiwillig zu der Veranstaltung strömt und legt sich begeistert ins Zeug. Zu seiner Überraschung folgen Verhaftung, Verhör, Verfahren. Drei Tage nach seinem letzten Auftritt wird er zusammen mit seiner Gattin exekutiert.
Man wird ja noch träumen dürfen.
Man wird ja noch träumen dürfen.
Dicki - am Sa, 06. November 2004, 23:32 - Rubrik: Nachtgesaenge
All the power in the hands
of the people rich enough to buy it
while we walk the streets
too chicken to even try it
("White Riot", The Clash, 1977)
of the people rich enough to buy it
while we walk the streets
too chicken to even try it
("White Riot", The Clash, 1977)
Dicki - am Mi, 03. November 2004, 23:15 - Rubrik: Nachtgesaenge
"Habseligkeit" ist zum schönsten deutschen Wort erkoren worden. Das paßt gut zu jenen modernen Menschen, die wissen, daß nur Haben selig machen kann (und doch nie hält, was man sich davon verspricht). Als schönstes Operettenlied würde ich dann allen Habenichtsen "Glücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist" (aus: "Die Fledermaus") ans Herz legen. Und während NICHT kübelweise Häme über die NPD für ihre "Volksfront von rechts ausgekippt wird, empfiehlt der Börsenkolumnist "Outperformance-Zertifikate". Spiegel Online ist völlig enthemmt: traumatisierter Sonnenstaat.
Die Regierung meiner Wahl würde als erste Maßnahme unbefugtes Reden und Schreiben unter Strafe stellen.
Die Regierung meiner Wahl würde als erste Maßnahme unbefugtes Reden und Schreiben unter Strafe stellen.
Dicki - am So, 31. Oktober 2004, 19:46 - Rubrik: Nachtgesaenge
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Manche haben es schon mal gehört, dieses alte Lied der Arbeiterbewegung aus den USA. Mir ist es wieder eingefallen, als ich heute von der neuen Kampftaktik der IG Metall hörte. Bekanntlich streiken die Opel-Werker, um erstens dem Vertragsbruch (Arbeitsplatzgarantie bis 2005) und zweitens den Lohnraub-Plänen des Managements entgegenzutreten. Sogleich wurde ihnen der Abbau des gesamten Werks in Bochum angedroht. Löhne und Gehälter werden für die Dauer des Streiks natürlich nicht gezahlt. Streiken die Opel-Leute nicht, wird ihnen nach und nach das Fell über die Ohren gezogen.
In dieser Situation tritt die IG Metall (richtiger: die Führung der IG Metall) total kämpferisch auf und will mit der Opel-Führung verhandeln. Sie sagt den Streikenden: geht zurück an eure Arbeit, ihr belastet sonst die Verhandlungen, das geht nicht. Und sie sagt weiter: das ist kein regulärer Streik, unsere Streikkassen bleiben für euch geschlossen. Und da fiel mir das Lied ein, hab gleich den Text nachgeschlagen, und hier kommt eine passende Strophe:
Don't scab* for the bosses
don't listen to their lies
us poor folks haven't got a chance
unless we organize
which side are you on
which side are you on
(*Ein Streikbrecher wird als "scab" bezeichnet, seine Tätigkeit ist "to scab".)
Nachtrag: Heute ist so ein Tag, da stehe ich auf der Leitung. Bis sich dann endlich alles zusammenfügt. Also nachträglich DAS Lied zur Meldung (1926, Kurt Tucholsky und Hanns Eisler)
Der schlimmste Feind
Der schlimmste Feind, den der Arbeiter hat
das sind nicht die Soldaten
es ist auch nicht der Rat der Stadt
nicht Bergherrn, nicht Prälaten
Sein schlimmster Feind steht schlau und klein
in seinen eigenen Reihn
(...)
Klopft dem noch ein Regierungsrat
auf die Schulter: "Na, mein Lieber ..."
dann vergißt er das ganze Proletariat
das ist das schlimmset Kaliber
Kein Gutsbesitzer ist so gemein
wie der aus den eigenen Reihn
(...)
In dieser Situation tritt die IG Metall (richtiger: die Führung der IG Metall) total kämpferisch auf und will mit der Opel-Führung verhandeln. Sie sagt den Streikenden: geht zurück an eure Arbeit, ihr belastet sonst die Verhandlungen, das geht nicht. Und sie sagt weiter: das ist kein regulärer Streik, unsere Streikkassen bleiben für euch geschlossen. Und da fiel mir das Lied ein, hab gleich den Text nachgeschlagen, und hier kommt eine passende Strophe:
Don't scab* for the bosses
don't listen to their lies
us poor folks haven't got a chance
unless we organize
which side are you on
which side are you on
(*Ein Streikbrecher wird als "scab" bezeichnet, seine Tätigkeit ist "to scab".)
Nachtrag: Heute ist so ein Tag, da stehe ich auf der Leitung. Bis sich dann endlich alles zusammenfügt. Also nachträglich DAS Lied zur Meldung (1926, Kurt Tucholsky und Hanns Eisler)
Der schlimmste Feind
Der schlimmste Feind, den der Arbeiter hat
das sind nicht die Soldaten
es ist auch nicht der Rat der Stadt
nicht Bergherrn, nicht Prälaten
Sein schlimmster Feind steht schlau und klein
in seinen eigenen Reihn
(...)
Klopft dem noch ein Regierungsrat
auf die Schulter: "Na, mein Lieber ..."
dann vergißt er das ganze Proletariat
das ist das schlimmset Kaliber
Kein Gutsbesitzer ist so gemein
wie der aus den eigenen Reihn
(...)
Dicki - am Mo, 18. Oktober 2004, 22:48 - Rubrik: Nachtgesaenge
Wer ein Geschäft macht, kann sich mit großen Scheinen den Hintern abwischen: wenn er auf die Menschheit scheißt.
Dicki - am Sa, 25. September 2004, 21:30 - Rubrik: Nachtgesaenge
Wer über dieses Wort nachzudenken beginnt, wird auch schnell wieder damit aufhören, es sei denn, um aus schlechtem Beispiel zu lernen: zu unsinnig und gedankenlos ist diese Konstruktion. Gemeint ist ja eine Gegnerschaft zu den Vereinigten Staaten von Amerika, genauer gesagt, deren Politik; also bestenfalls ein AntiUSAismus, was selbstverständlich nicht die geringste publizistische Chance hätte.
Dennoch wird der Vorwurf gerne und oft erhoben. Weshalb aber sollte jemand nicht gegen die Politik der USA sein dürfen, bei uns herrscht doch Meinungsfreiheit?! - Dem Vorwurf des Antiamerikanismus versucht Zwiebelfisch zuvorzukommen:
Ob wir es wollen oder nicht, das amerikanische Englisch verändert unsere Sprache. Ob zum Guten oder zum Schlechten, das sei dahingestellt. Vielleicht sind reflexive Verben zu umständlich, um auf Dauer in der deutschen Sprache überleben zu können. Vielleicht sind die glatten amerikanischen Strukturen gegenüber manch holpriger deutschen Konstruktion tatsächlich im Vorteil.
Jedem steht es frei, sich seine Worte und seine Syntax selbst zu wählen. Und wenn er die amerikanisierte Version bevorzugt - warum nicht. Es kann nur nicht schaden zu wissen, wie es auf Deutsch eigentlich heißt oder mal geheißen hat.
Hatte er das Gefühl, sich in seiner Kritik entfremdender Anglizismen zu weit vorgewagt zu haben? In keiner vorherigen Kolumne hat er seine Anmerkungen so windelweich abgefedert. Das Rad der Zeit, es scheint sich rückwärts zu drehen. Schon höre ich einen Rufer: "Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!"
Dennoch wird der Vorwurf gerne und oft erhoben. Weshalb aber sollte jemand nicht gegen die Politik der USA sein dürfen, bei uns herrscht doch Meinungsfreiheit?! - Dem Vorwurf des Antiamerikanismus versucht Zwiebelfisch zuvorzukommen:
Ob wir es wollen oder nicht, das amerikanische Englisch verändert unsere Sprache. Ob zum Guten oder zum Schlechten, das sei dahingestellt. Vielleicht sind reflexive Verben zu umständlich, um auf Dauer in der deutschen Sprache überleben zu können. Vielleicht sind die glatten amerikanischen Strukturen gegenüber manch holpriger deutschen Konstruktion tatsächlich im Vorteil.
Jedem steht es frei, sich seine Worte und seine Syntax selbst zu wählen. Und wenn er die amerikanisierte Version bevorzugt - warum nicht. Es kann nur nicht schaden zu wissen, wie es auf Deutsch eigentlich heißt oder mal geheißen hat.
Hatte er das Gefühl, sich in seiner Kritik entfremdender Anglizismen zu weit vorgewagt zu haben? In keiner vorherigen Kolumne hat er seine Anmerkungen so windelweich abgefedert. Das Rad der Zeit, es scheint sich rückwärts zu drehen. Schon höre ich einen Rufer: "Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!"
Dicki - am Di, 21. September 2004, 22:55 - Rubrik: Nachtgesaenge
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Wirbelstürme sorgen für Wirbel, das liegt in ihrer Natur. Daß die deutschen Medien nun derart viel Wind darum machen, ist eher ungewöhnlich. Tagtäglich erfahren wir das Neueste vom jeweiligen Hurrikan, welche Richtung er nimmt, wieviele Menschen und Orte bedroht sind, wie hoch der Blutzoll bereits ist, was schon zerstört wurde und noch zerstört werden wird.
Wir bangen mit. Bangen um die Menschen in Florida, USA. Der Hurrikan nähert sich. Leichen pflastern seinen Weg. Jamaika - rrraaatsch! Kuba - fffuuutsch! Zwinznzwunzig Tote. Und jetzt nähert er sich der Küste der Menschheit, der Grenze der USA, ein Angriff auf ihr, auf unser aller Territorium.
Man müßte eine Sturmserie für das Fernsehen zustande bekommen, am besten gleich noch eine Flutserie und eine Terrorserie. Die spielten natürlich alle in den USA, denn wo viel Gott, da auch viel Teufel. Ein paar Vulkane explodieren lassen, das könnte auch Millionen vor die Flimmerkiste bannen. - "Beschreiben Sie den Zuschauern Ihre Gefühle!" - "Oh, es war grauenhaft, ich habe das noch gar nicht realisieren können, vielleicht in einer Woche ..."
Bei den Römern hieß es noch, 'panem et circensis' brauche das Volk, um willfährig zu sein. Wir aber leben in einer modernen Zeit: wir alle sind der Circus Maximus, doch Brot ist aus, kein Geld für da. Haste nix, dann kriegste nix. Außer einer Nachrichtenflut über ferne Hurrikane, frisch und knusprig aus der Glotze, aus vorgefertigten Backmischungen gegart, wahlweise mit Tinte übergossen. Al Quaida Ink. wartet schon auf das Stichwort: der nächste Teig ist angerührt, mit Giftpilzen gewürzt, für schlimme Träume.
Wir bangen mit. Bangen um die Menschen in Florida, USA. Der Hurrikan nähert sich. Leichen pflastern seinen Weg. Jamaika - rrraaatsch! Kuba - fffuuutsch! Zwinznzwunzig Tote. Und jetzt nähert er sich der Küste der Menschheit, der Grenze der USA, ein Angriff auf ihr, auf unser aller Territorium.
Man müßte eine Sturmserie für das Fernsehen zustande bekommen, am besten gleich noch eine Flutserie und eine Terrorserie. Die spielten natürlich alle in den USA, denn wo viel Gott, da auch viel Teufel. Ein paar Vulkane explodieren lassen, das könnte auch Millionen vor die Flimmerkiste bannen. - "Beschreiben Sie den Zuschauern Ihre Gefühle!" - "Oh, es war grauenhaft, ich habe das noch gar nicht realisieren können, vielleicht in einer Woche ..."
Bei den Römern hieß es noch, 'panem et circensis' brauche das Volk, um willfährig zu sein. Wir aber leben in einer modernen Zeit: wir alle sind der Circus Maximus, doch Brot ist aus, kein Geld für da. Haste nix, dann kriegste nix. Außer einer Nachrichtenflut über ferne Hurrikane, frisch und knusprig aus der Glotze, aus vorgefertigten Backmischungen gegart, wahlweise mit Tinte übergossen. Al Quaida Ink. wartet schon auf das Stichwort: der nächste Teig ist angerührt, mit Giftpilzen gewürzt, für schlimme Träume.
Dicki - am Do, 16. September 2004, 21:57 - Rubrik: Nachtgesaenge
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Von unberührter Natur kann in Deutschland kaum noch die Rede sein, nur wenige kleine Gebiete bleiben sich selbst überlassen, und ist irgendwo ein Wald, fehlt nicht das Asphaltband einer Straße, ihn zu durchschneiden. Trotzdem gibt es eine Menge Getier (und Pflanzen) zu sehen, wenn man will. Weil das Artensterben wahrscheinlich sehr viel rascher voranschreiten wird als bisher angenommen, habe ich meine Begegnungen mit Tieren in diesem Jahr rekapituliert.
Die Schar Spatzen, die sich immer an den Samen der verblühten Kornblumen gütlich tat, vermisse ich. Sie wird dem Kahlschlag im benachbarten Hinterhof geflohen sein. Krähen gab es reichlich: sie nisteten unter allerlei Gekrächz in den Platanen am nahen Deich. Tauben ruckediguhen, Amseln flöten, Elstern keckern. Enten, Blesshühner, Schwäne, Haubentaucher, Kormorane und ein Reiher haben auf der "kleinen Weser" ihr Zuhause. Möwen halten Visiten.
In den Kleingärten nisten Blaumeise, Gartenrotschwanz, Zaunkönig und viele andere; vermißt werden Mauersegler, Star und Buchfink. Bienenvölker summen dräuend durch den Blütenreichtum der Parzellen. Über den Wiesen beim Weserwehr hört man die Lerche. Libellen verschiedenster Größen und Farben huschen in Gewässernähe umher, Schmetterlinge schweben taumelnd von hier nach dort. An einem Feldstreifen stöbert eine Fasanenhenne mit zwei Küken.
Vom Wümmedeich sieht man Ziegen, Esel, Pferde, Gänse, Hühner und natürlich Kühe. Wo sind die Störche geblieben? Eine Rotte Möwen gleitet durch die Luft wie ein Schwarm Fische durchs Wasser. Ein Paar Hunde, das in der Ferne auf einem Feld umeinanderspringt, entpuppt sich als zwei Rehe. Galloways wiederkäuen zottelig, Hühner scharren, Pferde schnauben, Katzen schleichen durch das Gras und Hunde dösen auf Höfen oder japsen hinter Zäunen.
Mäuse kreuzen trippelnd den Weg, eine Wasserratte schwimmt ans Ufer, kaum mehr als die Nasenspitze über Wasser, ein Frosch springt mir vors Rad und zwingt mich zur Vollbremsung. Nur mal eben erwähnt seien die zahllosen Fliegen, Schnaken, Käfer und Spinnen, die mich unaufgefordert und unangemeldet in meiner Wohnung besuchen; auch Wespen schauen mal herein.
Ich erfreue mich an ihrer aller Vielgestalt; man sollte die Wirkung "der Natur" auf die Ausgeglichenheit unserer Psyche nicht unterschätzen. Bestimmten Irren freilich bedeutet die Natur nichts, rührt sie nicht an, ruft kein Echo in ihnen hervor. Denen ist auch das Artensterben bloße Statistik.
Die Schar Spatzen, die sich immer an den Samen der verblühten Kornblumen gütlich tat, vermisse ich. Sie wird dem Kahlschlag im benachbarten Hinterhof geflohen sein. Krähen gab es reichlich: sie nisteten unter allerlei Gekrächz in den Platanen am nahen Deich. Tauben ruckediguhen, Amseln flöten, Elstern keckern. Enten, Blesshühner, Schwäne, Haubentaucher, Kormorane und ein Reiher haben auf der "kleinen Weser" ihr Zuhause. Möwen halten Visiten.
In den Kleingärten nisten Blaumeise, Gartenrotschwanz, Zaunkönig und viele andere; vermißt werden Mauersegler, Star und Buchfink. Bienenvölker summen dräuend durch den Blütenreichtum der Parzellen. Über den Wiesen beim Weserwehr hört man die Lerche. Libellen verschiedenster Größen und Farben huschen in Gewässernähe umher, Schmetterlinge schweben taumelnd von hier nach dort. An einem Feldstreifen stöbert eine Fasanenhenne mit zwei Küken.
Vom Wümmedeich sieht man Ziegen, Esel, Pferde, Gänse, Hühner und natürlich Kühe. Wo sind die Störche geblieben? Eine Rotte Möwen gleitet durch die Luft wie ein Schwarm Fische durchs Wasser. Ein Paar Hunde, das in der Ferne auf einem Feld umeinanderspringt, entpuppt sich als zwei Rehe. Galloways wiederkäuen zottelig, Hühner scharren, Pferde schnauben, Katzen schleichen durch das Gras und Hunde dösen auf Höfen oder japsen hinter Zäunen.
Mäuse kreuzen trippelnd den Weg, eine Wasserratte schwimmt ans Ufer, kaum mehr als die Nasenspitze über Wasser, ein Frosch springt mir vors Rad und zwingt mich zur Vollbremsung. Nur mal eben erwähnt seien die zahllosen Fliegen, Schnaken, Käfer und Spinnen, die mich unaufgefordert und unangemeldet in meiner Wohnung besuchen; auch Wespen schauen mal herein.
Ich erfreue mich an ihrer aller Vielgestalt; man sollte die Wirkung "der Natur" auf die Ausgeglichenheit unserer Psyche nicht unterschätzen. Bestimmten Irren freilich bedeutet die Natur nichts, rührt sie nicht an, ruft kein Echo in ihnen hervor. Denen ist auch das Artensterben bloße Statistik.
Dicki - am Sa, 11. September 2004, 13:36 - Rubrik: Nachtgesaenge
Die Diskussionen der Nacht lassen sich kaum wiedergeben nach all dem Alkohol und dem Gequalme. Es gab hitzige Wortwechsel, aber auch komische Momente; Augenblicke des Einverständnisses, Einsichten, Verbohrtheiten. Die Sonne schien bereits, als ich endlich heimwärts radelte.
Blauer Himmel, klare Luft, warmes Licht, leuchtende Farben, taubenetzte Gräser. Flüchtige Begegnungen mit aufgeweckten und lebensfrohen Geschöpfen: Krähen, Möwen, Enten, Schwänen, Blesshühnern, Kaninchen und sogar mit einem Kormoran. Eine ruhige, eine friedliche Welt, ohne Hektik und Gier. Sonntagsmorgens um halb acht ist die Welt so, als wäre sie noch in Ordnung.
Blauer Himmel, klare Luft, warmes Licht, leuchtende Farben, taubenetzte Gräser. Flüchtige Begegnungen mit aufgeweckten und lebensfrohen Geschöpfen: Krähen, Möwen, Enten, Schwänen, Blesshühnern, Kaninchen und sogar mit einem Kormoran. Eine ruhige, eine friedliche Welt, ohne Hektik und Gier. Sonntagsmorgens um halb acht ist die Welt so, als wäre sie noch in Ordnung.
Dicki - am So, 29. August 2004, 22:07 - Rubrik: Nachtgesaenge
Konstrukteure von Maschinen, Geräten und Büromöbeln kennen das Problem: sobald ihre Kreationen von Menschen bedient oder benutzt werden, muß die Physis des Menschen berücksichtigt werden. Als es noch Schlagworte wie "humane Arbeitswelt" gab, sollte die menschliche Arbeitskraft nicht vorzeitig verschlissen werden, also mußten die Schnittstellen zwischen Mensch und Gerätschaft auf die Menschen angepaßt werden. Da heute immer seltener noch eine Dauerbeschäftigung über das 40ste Lebensjahr hinaus stattfindet, kann man die Regeln gewiß lockern, aber leider nicht beiseite lassen.
Doch Gentechnik und Chirurgie eröffnen für die Zukunft wunderbare Möglichkeiten. Im Gegensatz zu den Anfängen des Kapitalismus und der ersten industriellen Revolution braucht man die "human resources" nicht mehr stumpf verheizen - man paßt sie operativ und manipulativ an die Maschinen an, welche fortan im Hinblick auf ihre Funktionalität optimiert werden können. Die könnten dann ihre Dingualitiät endlich voll entfalten.
Komitees zur Steigerung der Wirtschaftskraft würden bestimmen, wie viele Einheiten Mensch in welcher Funktion benötigt werden. Aus von Genetikern entwickelten Grundformen erzeugte man dann durch Implantation und Operation die jeweils benötigten spezialisierten Funktionseinheiten für den Produktionsprozeß.
Das Klonen ist dafür offensichtlich Voraussetzung: erstens werden die Menschen durch Streß und Umweltgifte zunehmend unfruchtbar und zweitens kann nur durch artifizielle Vermehrung ein ausreichendes Vorhandensein identischer Grundmodelle gewährleistet werden, die eine wirtschaftliche Weiterverarbeitung des Rohstoffes Mensch mittels normierter Verfahrensschritte überhaupt erst ermöglichen.
Doch Gentechnik und Chirurgie eröffnen für die Zukunft wunderbare Möglichkeiten. Im Gegensatz zu den Anfängen des Kapitalismus und der ersten industriellen Revolution braucht man die "human resources" nicht mehr stumpf verheizen - man paßt sie operativ und manipulativ an die Maschinen an, welche fortan im Hinblick auf ihre Funktionalität optimiert werden können. Die könnten dann ihre Dingualitiät endlich voll entfalten.
Komitees zur Steigerung der Wirtschaftskraft würden bestimmen, wie viele Einheiten Mensch in welcher Funktion benötigt werden. Aus von Genetikern entwickelten Grundformen erzeugte man dann durch Implantation und Operation die jeweils benötigten spezialisierten Funktionseinheiten für den Produktionsprozeß.
Das Klonen ist dafür offensichtlich Voraussetzung: erstens werden die Menschen durch Streß und Umweltgifte zunehmend unfruchtbar und zweitens kann nur durch artifizielle Vermehrung ein ausreichendes Vorhandensein identischer Grundmodelle gewährleistet werden, die eine wirtschaftliche Weiterverarbeitung des Rohstoffes Mensch mittels normierter Verfahrensschritte überhaupt erst ermöglichen.
Dicki - am Fr, 20. August 2004, 0:50 - Rubrik: Nachtgesaenge
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