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Es ist der schiere Wahnsinn, was du heute alles an Statistik über Fußballspiele und Fußballspieler abrufen kannst; ich vermute, da stellt die NSA ihre Datenbanken für die Berichterstattung zur Verfügung. Laufleistung, Ballbesitz, Anzahl der Pässe, Paß- und Zweikampfquoten - anscheinend sind die Spieler direkt mit dem GPS verkabelt vernetzt. Und dennoch: 70 Prozent angekommener Pässe, 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe, 80 Prozent Ballbesitz besagen gar nichts, denn "Der Ball ist rund", "Das Spiel dauert neunzig Minuten" und "Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift", kurz, entscheidend sind immer noch die erzielten Tore. Deshalb gewinnt Werder Bremen derzeit ein Spiel nach dem anderen, obwohl sie im Kampf um die schlechteste Abwehr immer noch die Nummer eins sind, auch wenn Eintracht Frankfurt zum Überholen ansetzt und Hertha BSC ihnen auf den Fersen bleibt. Die nächsten Gegner Werders sind Augsburg, Schalke, Wolfsburg und kurz darauf Bayern München, bevor an den Spieltagen 33 und 34 Mönchengladbach und Dortmund warten, allesamt Balbesitz- und Paßquotenteams, die ihre Spiele meistens gewinnen (naja, Dortmund in dieser Saison seltener). Dazwischen kommen Gurkentruppen, wie Werder selbst seit 2010/2011 eine ist - oder war? Der erfolgreiche Trainer Thomas Schaaf war im früheren Leben Abwehrspieler und impfte seiner Mannschaft Torgefahr mit viel Ballbesitz ein. Denselben Weg geht nun der erfolgversprechende Trainer Viktor Skripnik (ebenfalls ein Abwehrspieler), und wir dürfen gespannt sein, was die verjüngte, umgekrempelte und derzeit euphorische Mannschaft noch erreichen wird. Wenn der Erfolg ausbleibt, werden wir hoffentlich wenigstens wieder sagen können: "Niemand verliert so schön wie Werder Bremen". Denn auf Tiki-Taka kann man verzichten, wenn die Spieler Lust aufs Fußballspielen haben.

Neulich las ich „Achillesverse“ in einem Text und dachte, daß die Leserbriefschreiberin wohl eine Vorliebe für Gedichtblogs habe. Gibt’s die überhaupt, fragte ich als nächstes, Google sagte „Ja“ und lieferte eine Auswahl von bräsig bis gräsig (cräsig, dräsig, eräsig, fräsig). Da fragte ich nicht weiter nach, erinnerte mich aber der alten Frage, woher eigentlich „Pommes rot-weiß“ kommt. Klar, aus dem Ruhrpott, wegen der Fußballvereine, z.B. Rot-Weiß Essen oder Rot-Weiß Oberhausen. Gegenbeispiele: Schalke 04 (königsblau), Borussia Dortmund (gelb-schwarz) und Vfl Bochum (grau – äh, pardon, blau-weiß). Aber wer will schon Pommes gelb-schwarz – mit Senf und Pfeffer? Oder blau-weiß – mit Gorgonzola? Oder königsblau – mit Tinte? Na also. Kommen wir nun zu der Frage, worin die Gemeinsamkeit aller Ideologien seit der franz. Aufklärung besteht. Ganz einfach, im männlichen Triebismus, oder, wie Mao Zün Dung es formulierte „Die Macht kommt aus den Gewehrläufen“ (s.a. Deng Pang Peng). Falsch hingegen ist die These „Das Gewehr ist die Braut des Soldaten“, denn es wird in der Praxis anders benutzt.

wünscht ein höflicher Chinese einer verhaßten Person, "mögest du in interessanten Zeiten leben", als harmlos klingende Umschreibung dafür, daß man ihm die vier Reiter der Apokalypse auf den Hals hetzen möchte. Und da kommen sie schon, einer trägt ein Hakenkreuz an der Mütze, ein zweiter auf der Jacke, ein dritter auf einem Plakat, der vierte auf einem Spruchband. Wann wurden zuletzt soviele Hakenkreuze in Deutschland öffentlich präsentiert? Oh, es muß achtzig und mehr Jahre her sein. Aber das war damals nicht anders zu erwarten, es war das Dritte Reich, die Zeit der blutigen Diktatur der Nationalsozialisten. Aber heute!?

Freilich, wir wollen genau sein, den Hakenkreuzen sind Verbotsschilder übergedruckt, was in meinen Augen soviel bedeutet wie: "Papa, du sollst ihm aber sagen, daß er das nicht darf!" - Welcher Mensch, sofern noch bei Trost, läuft denn öffentlich mit einem Hakenkreuz herum! Und sie tun es alle: die kuschelnde Gutmenschenfamilie aus dem Umfeld von SPD und Grünen ebenso wie der vegane S/M-Technofreak der Antifa. Sie tun es auf militanten Angriffsdemos ebenso wie auf breiten Bündniskundgebungen, geduldet von Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmerverbänden und Qualitätsmedien. Es ist ein rein äußerlicher Antifaschismus, der konsequent jeden Selbstzweifel vermeidet, dafür strebsam und beflissen nach Sündenböcken sucht.

Wie weit ist das Gerede von der und über die Unterschicht noch von der Ausmerzung der Untermenschen entfernt? Das ist die Frage, in diesen interessanten Zeiten. Wenige stellen diese Frage, viele machen Umfragen, die beweisen (sollen), daß Rassismus, Antisemitismus, und jede Art abscheulicher Phobie auf dem Vormarsch sind: 55 Prozent der Ostdeutschen verneinen, daß der Islam ein Teil von Deutschland ist. Böses Volk! Na, liebe Intelligenzia, dann wählt euch doch ein anderes Volk. Oder übt euch in Toleranz, wie ihr es von den euch Fremden fordert. Nein, ihr braucht eure Sündenböcke, ihr wollt sie schlachten? Dann wünsche ich euch einen selbstzufriedenen Untergang. Und möget ihr in interessanten Zeiten leben .

Gibt es wirklich eine Lügenpresse?

Radio IrrerIwan antwortet:

Im Prinzip nein, vielmehr handelt es sich um Qualitätsmedien.

Ende 1978 kam ein Freund mit dem Spiel "Risiko" an. Auf dem Spielbrett waren die fünf Kontinente, unterteilt in diverse Länder, abgebildet, wurden von den Spielern in Besitz genommen und mit Armeen besetzt, und dann wurden mit Würfeln Kriege um die Weltherrschaft ausgefochten. Alternativ konnten "Missionskarten" gezogen werden, in etwa: "Erobern Sie dreißig Länder Ihrer Wahl" oder "Erobern Sie Australien und zwei Kontinente Ihrer Wahl" et cetera. Ganze Nächte kämpften wir unter Zuhilfenahme von Apfelkorn und später "Perversico" um den Endsieg.

Jahre später begegnete mir "Risiko" in einem Lehrgang wieder, in einer aktualisierten Version, und wieder würfelten wir viele Nächte hindurch. Aber diesmal ging es nicht um die Eroberung der Welt, nein, auf den Missionskarten stand in etwa: "Befreien Sie dreißig Länder Ihrer Wahl" oder "Befreien Sie Australien und zwei Kontinente Ihrer Wahl". Begeistert befreiten wir was das Zeug hielt. Heute könnte es heißen "Befreien Sie Blablabla von Adolf Hitler", und kein Mittelschichtsakademiker würde sich dieser Aufgabe verschließen; weder p.c. noch inline online.

 

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