die keine ist (was ich immer wieder sagen muß, seit mir ein mitteilsamer Taxifahrer verriet, daß erst durch den Zuzug des hiesigen Werkes aus den ursprünglichen vier Gemeinden, deren ländlicher Charakter auch heute noch durchscheint, eine Stadt geformt wurde); in dieser Stadt also (die keine ist) passieren mir seltsame Dinge, die mir zwar ebensogut daheim widerfahren könnten, aber sie tun es eben nicht dort, sondern hier.
Wie die Geschichte mit dem Bus. "Die Sieben", wie die Linie im Volksmund heißt, nehme ich morgens zum ZOB, um dort zehn Minuten später in den Bus zum Werk einzusteigen. So jedenfalls wollen es die Fahrpläne. An jenem Morgen stand ich also am ZOB, doch der Bus zum Werk machte sich seinen eigenen Fahrplan. Die zehn Minuten waren um, Busse aller möglichen Linien hielten, spieen verbrauchte Fahrgäste aus, verschluckten frische, brummten geschäftig weiter - der Bus zum Werk blieb aus. Fünf Minuten vergingen, zehn, noch immer keine Spur von diesem Bus. Dann, nach 12 Minuten, sah ich ihn nahen; deutlich erinnere ich mich meiner Erleichterung ebenso wie der Leuchtschrift in der Anzeige oberhalb der Frontscheibe. Irgendetwas lenkte mich ab, als nächstes stieg ich in die einladend geöffnete Mitteltür direkt vor meiner Nase. Der Bus fuhr los und in der ersten Kurve schon stellte sich heraus, daß er mich zurüchbeförderte! An der nächsten Haltestelle sprang ich hinaus, ging zu Fuß zum ZOB zurück und nahm notgedrungen ein Taxi. Denn "Bus verpasst" kann in dieser Stadt (die bekanntlich keine ist) bedeuten, daß in den nächsten Stunden kein Bus mehr kommt, zumindest keiner, der einen an sein Ziel bringt.
Vorgestern war ich mit dem Büronachbarn (dem ich hier zuarbeite) zu einer Besprechung geladen; wir trafen uns mit drei Leuten aus der IT-Abteilung. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde gingen wir in technische Details einer kleinen Installation. Einer ging besonders intensiv in die Details, und ein kurzer Rundumblick in die Gesichter verriet mir hinter Gleichgültigkeit verborgenen Überdruß; man kannte den Kollegen gut, zu gut. Im Stillen amüsierte ich mich, bis - . Ich hatte eine Kladde vor mir und notierte fleißig Stichworte, bis - bis - bis dieser vermaledeite Kugelschreiber plötzlich sehr blass schrieb und nach wenigen Sekunden nur noch Rillen ins Papier grub. Noch hatte es keiner gemerkt. Ich wandte mich an den Büronachbarn: "kannst du mir.." Er hörte nicht. "Ssss!" Nichts. Alle lauschten der Schilderung bizarrer Details eines Installationsplans, den niemand ernsthaft umzusetzen beabsichtigte, der aber Schwierigkeiten aufdeckte, an die wir anderen nicht gedacht hatten (und weshalb hätten wir auch sollen). Ich schwieg stille, ließ den Kugelschreiber ruhen und versuchte, mir die wirklich wichtigen Details zu merken, ohne sie aufzuschreiben. Freundlich nickte ich, sagte Ja und Amen, versuchte (vergeblich) den mitreißenden Detailstrom aufzuhalten und verließ mich im Übrigen auf die Aufzeichnungen des Büronachbarn. Wie sich später herausstellte, hatte er keinerlei technische Details notiert.
Aber er hatte auch das Versagen meines Kugelschreibers nicht bemerkt, und das ist immerhin ein kleiner Erfolg innerhalb eines dieser Mißgeschicke, die mir genausogut daheim passieren könnten, es dort aber eben nicht tun, sondern hier, in dieser Stadt, die verdammtnochmal keine ist, ich hoffe, das ist jetzt Allen klar und ich muß mich nicht dauernd wiederholen.
Wie die Geschichte mit dem Bus. "Die Sieben", wie die Linie im Volksmund heißt, nehme ich morgens zum ZOB, um dort zehn Minuten später in den Bus zum Werk einzusteigen. So jedenfalls wollen es die Fahrpläne. An jenem Morgen stand ich also am ZOB, doch der Bus zum Werk machte sich seinen eigenen Fahrplan. Die zehn Minuten waren um, Busse aller möglichen Linien hielten, spieen verbrauchte Fahrgäste aus, verschluckten frische, brummten geschäftig weiter - der Bus zum Werk blieb aus. Fünf Minuten vergingen, zehn, noch immer keine Spur von diesem Bus. Dann, nach 12 Minuten, sah ich ihn nahen; deutlich erinnere ich mich meiner Erleichterung ebenso wie der Leuchtschrift in der Anzeige oberhalb der Frontscheibe. Irgendetwas lenkte mich ab, als nächstes stieg ich in die einladend geöffnete Mitteltür direkt vor meiner Nase. Der Bus fuhr los und in der ersten Kurve schon stellte sich heraus, daß er mich zurüchbeförderte! An der nächsten Haltestelle sprang ich hinaus, ging zu Fuß zum ZOB zurück und nahm notgedrungen ein Taxi. Denn "Bus verpasst" kann in dieser Stadt (die bekanntlich keine ist) bedeuten, daß in den nächsten Stunden kein Bus mehr kommt, zumindest keiner, der einen an sein Ziel bringt.
Vorgestern war ich mit dem Büronachbarn (dem ich hier zuarbeite) zu einer Besprechung geladen; wir trafen uns mit drei Leuten aus der IT-Abteilung. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde gingen wir in technische Details einer kleinen Installation. Einer ging besonders intensiv in die Details, und ein kurzer Rundumblick in die Gesichter verriet mir hinter Gleichgültigkeit verborgenen Überdruß; man kannte den Kollegen gut, zu gut. Im Stillen amüsierte ich mich, bis - . Ich hatte eine Kladde vor mir und notierte fleißig Stichworte, bis - bis - bis dieser vermaledeite Kugelschreiber plötzlich sehr blass schrieb und nach wenigen Sekunden nur noch Rillen ins Papier grub. Noch hatte es keiner gemerkt. Ich wandte mich an den Büronachbarn: "kannst du mir.." Er hörte nicht. "Ssss!" Nichts. Alle lauschten der Schilderung bizarrer Details eines Installationsplans, den niemand ernsthaft umzusetzen beabsichtigte, der aber Schwierigkeiten aufdeckte, an die wir anderen nicht gedacht hatten (und weshalb hätten wir auch sollen). Ich schwieg stille, ließ den Kugelschreiber ruhen und versuchte, mir die wirklich wichtigen Details zu merken, ohne sie aufzuschreiben. Freundlich nickte ich, sagte Ja und Amen, versuchte (vergeblich) den mitreißenden Detailstrom aufzuhalten und verließ mich im Übrigen auf die Aufzeichnungen des Büronachbarn. Wie sich später herausstellte, hatte er keinerlei technische Details notiert.
Aber er hatte auch das Versagen meines Kugelschreibers nicht bemerkt, und das ist immerhin ein kleiner Erfolg innerhalb eines dieser Mißgeschicke, die mir genausogut daheim passieren könnten, es dort aber eben nicht tun, sondern hier, in dieser Stadt, die verdammtnochmal keine ist, ich hoffe, das ist jetzt Allen klar und ich muß mich nicht dauernd wiederholen.
Dicki - am Do, 08. November 2007, 18:21 - Rubrik: Dickis Reisen
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hätte ich hier gerne geknipst, in dieser Stadt, die keine ist. Sei es das unvergleichliche Morgenlicht der tiefstehenden Herbstsonne, die am 15.Oktober den leichten Dunst strahlen ließ, sei es das nieseltriefende Wolkengrau am 2. November, in dessen schmutzigem Quellen Türme und Schlote verschwammen (und da war sie perfekt die "Stadt in Grau", diese Stadt, die keine ist). Nein, es gibt hier nicht nur erfreuliche Wetterphänomene zu beobachten, sondern auch einige Merkwürdigkeiten.
Im Zentrum, von Schnellstraßen und Bürobauten umschlossen, hat sich ein dörflicher Kern erhalten. Eine Straße mit Fachwerkhäusern, bewußt dem sonst unbeschränkten Autoverkehr verweigert, und neben dem anschließenden Friedhof ein rustikales Kirchlein aus drei ineinandergesetzten Steinschachteln (freilich mit Giebeldach, so viel Kultur mußte auch hier sein). Entfernungen werden hier noch in Schritten gemessen, und so erfreut den Passanten ein Hinweisschild: "200 Schritt Einschlaf, 250 Schritt Cafe".
Doch in dieser Stadt, die keine ist und die vom Autoverkehr beherrscht wird, nimmt überraschend das Soziale eine wichtige Stelle ein. Im Fenster eines Büros sah ich ein Metallschild, schwarze Schrift auf weißem Grund: "Problemfälle abliefern". Wer nun meint, dort würden sich geplagte Bürger drängeln, um rasch noch ein unbotmäßiges Familienmitglied loswerden zu können, irrt. Dort ist gar nichts los; niemand steht herum, geht hinein, kommt heraus. Die bloße Möglichkeit, im Falle eines Falles mit einem Problemfall Zuflucht finden zu können, scheint hinreichend Grund, es mit Querulanten, Hyperaktiven und Dementen noch ein Weilchen aushalten zu wollen. "Tu felix civitas!" möchte man rufen, aber dann kommt die nächste Grünphase und Automobile rauschen vorbei, daß man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann; in dieser Stadt, die keine ist.
Im Zentrum, von Schnellstraßen und Bürobauten umschlossen, hat sich ein dörflicher Kern erhalten. Eine Straße mit Fachwerkhäusern, bewußt dem sonst unbeschränkten Autoverkehr verweigert, und neben dem anschließenden Friedhof ein rustikales Kirchlein aus drei ineinandergesetzten Steinschachteln (freilich mit Giebeldach, so viel Kultur mußte auch hier sein). Entfernungen werden hier noch in Schritten gemessen, und so erfreut den Passanten ein Hinweisschild: "200 Schritt Einschlaf, 250 Schritt Cafe".
Doch in dieser Stadt, die keine ist und die vom Autoverkehr beherrscht wird, nimmt überraschend das Soziale eine wichtige Stelle ein. Im Fenster eines Büros sah ich ein Metallschild, schwarze Schrift auf weißem Grund: "Problemfälle abliefern". Wer nun meint, dort würden sich geplagte Bürger drängeln, um rasch noch ein unbotmäßiges Familienmitglied loswerden zu können, irrt. Dort ist gar nichts los; niemand steht herum, geht hinein, kommt heraus. Die bloße Möglichkeit, im Falle eines Falles mit einem Problemfall Zuflucht finden zu können, scheint hinreichend Grund, es mit Querulanten, Hyperaktiven und Dementen noch ein Weilchen aushalten zu wollen. "Tu felix civitas!" möchte man rufen, aber dann kommt die nächste Grünphase und Automobile rauschen vorbei, daß man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann; in dieser Stadt, die keine ist.
Dicki - am Sa, 03. November 2007, 22:23 - Rubrik: Dickis Reisen
Zur Zeit bin ich in einer Stadt beschäftigt, die keine ist, aber munter so tut, als sei sie eine. Wer eine bestimmte Automobilmarke fährt, genießt hier volles Bürgerrecht, Halter anderer Marken sind geduldet, und die Übrigen - tja. Öfter als alle halbe Stunde fahren hier keine Busse, sonntags ruhen die meisten Linien, und die wenigen aktiven schicken alle zwei Stunden mal ein Gefährt los, nur um zu gucken, ob irgendwo irgendwer herumsteht. Das sagt fast alles.
Dennoch: selbst hier leben Menschen. Und wenn auch die Mehrheit der werktätigen Bevölkerung ihre Brötchen bei dem einen großen Unternehmen am Ort verdient, so ist ganz sicher die zweitgrößte Gruppe als Taxifahrer beschäftigt. Schnell sind sie alle, und das erwartet man von Taxifahrern auch. Aber eines der Unternehmen stellt offenbar nur Ausländer ein, und auch nur solche, die schon als Renn- oder Rallyefahrer oder als Testpiloten Erfahrungen gesammelt haben.
Man merkt es am dynamischen Fahrstil. Flüssig werden die Fahrspuren gewechselt, je nachdem, wo es gerade schneller vorangeht, das Anschneiden der Kurven und das Herausbeschleunigen sind absolut professionell, und auf dem kurzen Stück Autobahn - ca. 1 km zwischen Auf- und Ausfahrt - geht es sofort auf die Überholspur, jedes Fitzelchen Watt wird aus dem Motor herausgekitzelt, dann fliegend durch den Verkehr der rechten Spur hindurch und energisch in die Ausfahrt hineingebremst. Danach kommt auch schon die lange Zielgerade zum Werkstor. Weil das Taxi vor dem Tor wenden muß, solte sich der Fahrer links halten, aber so ein tempofester Pilot wählt die fast freie rechte Spur, schießt an der Warteschlange vorbei und drängt sich vorm Tor durch die linksseitige Kolonne, laut schimpfend, wenn diese Unmenschen ihn nicht sofort passieren lassen.
Da spielt die Herkunft keine Rolle; ob Asien, Afrika oder Balkan, hinterm Lenkrad sind sie alle gleich und gleich entfesselt. Das macht den gewissen Unterschied aus. Der Fahrgast muß zwar denselben Preis zahlen, ist aber durchschnittlich 1:32 Minuten eher am Ziel. Und dadurch sind diese Fahrer so symphatisch - sie tun es nicht für schnöden Mammon, sondern aus Sportsgeist. Prächtige Burschen, durch die Bank!
Oder, falls doch nicht: morgens bin ich noch zu müde, um mir Sorgen zu machen, abends fallen mir die Augen schon wieder halb zu. Na, was, laß ich sie halt rasen, die Raser, irgendwann schlägt Jedem mal die Stunde. Da ist es mir schon recht, wenn es schnell geht, sobald er Augenblick gekommen ist.
Dennoch: selbst hier leben Menschen. Und wenn auch die Mehrheit der werktätigen Bevölkerung ihre Brötchen bei dem einen großen Unternehmen am Ort verdient, so ist ganz sicher die zweitgrößte Gruppe als Taxifahrer beschäftigt. Schnell sind sie alle, und das erwartet man von Taxifahrern auch. Aber eines der Unternehmen stellt offenbar nur Ausländer ein, und auch nur solche, die schon als Renn- oder Rallyefahrer oder als Testpiloten Erfahrungen gesammelt haben.
Man merkt es am dynamischen Fahrstil. Flüssig werden die Fahrspuren gewechselt, je nachdem, wo es gerade schneller vorangeht, das Anschneiden der Kurven und das Herausbeschleunigen sind absolut professionell, und auf dem kurzen Stück Autobahn - ca. 1 km zwischen Auf- und Ausfahrt - geht es sofort auf die Überholspur, jedes Fitzelchen Watt wird aus dem Motor herausgekitzelt, dann fliegend durch den Verkehr der rechten Spur hindurch und energisch in die Ausfahrt hineingebremst. Danach kommt auch schon die lange Zielgerade zum Werkstor. Weil das Taxi vor dem Tor wenden muß, solte sich der Fahrer links halten, aber so ein tempofester Pilot wählt die fast freie rechte Spur, schießt an der Warteschlange vorbei und drängt sich vorm Tor durch die linksseitige Kolonne, laut schimpfend, wenn diese Unmenschen ihn nicht sofort passieren lassen.
Da spielt die Herkunft keine Rolle; ob Asien, Afrika oder Balkan, hinterm Lenkrad sind sie alle gleich und gleich entfesselt. Das macht den gewissen Unterschied aus. Der Fahrgast muß zwar denselben Preis zahlen, ist aber durchschnittlich 1:32 Minuten eher am Ziel. Und dadurch sind diese Fahrer so symphatisch - sie tun es nicht für schnöden Mammon, sondern aus Sportsgeist. Prächtige Burschen, durch die Bank!
Oder, falls doch nicht: morgens bin ich noch zu müde, um mir Sorgen zu machen, abends fallen mir die Augen schon wieder halb zu. Na, was, laß ich sie halt rasen, die Raser, irgendwann schlägt Jedem mal die Stunde. Da ist es mir schon recht, wenn es schnell geht, sobald er Augenblick gekommen ist.
Dicki - am Sa, 27. Oktober 2007, 19:11 - Rubrik: Dickis Reisen
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Kaum hatte ich die Maschine erblickt, verliebte ich mich auch schon in sie. Was immer ihre Konstrukteure beabsichtigt haben mochten, sie erzeugen zu lassen, es waren bestimmt nicht Gefühle von Zuneigung; an die vier Meter hoch stand sie auf einem flachen Sockel, ein wuchtiger Quader mit Türmchen und Erkern, Nischen und Stufungen; Kabel und Schläuche gingen von hier nach da, von da nach dort, und von dort nach irgendwo; Rädchen drehten sich horizontal und vertikal; Leuchten leuchteten, Blinker blinkten und Monitore flackerten; ein Singsang von Gebrumm ging von ihr aus und allem Anschein nach tat sie nichts anderes als vor sich hinmaschinen. Als sich dann noch ein Schieber vor einem magischen Auge hob und senkte, wußte ich: es ist Liebe auf das erste Zwinkern.
Schön ist diese Maschine, schön an sich, und das Wunderbare an ihr ist, daß sie keinen anderen Sinn hat, als sinnlos zu sein; mit einem Wort: sie ist perfekt. Niemals wird sie anecken, Niemandem kann sie Schaden tun, und nie wird je ein Mensch die Tiefe ihrer Gedanken ergründen können. Rätselhaft wie die Sphinx beeindruckt sie durch ihre Präsenz und läßt sich alles andichten, was zwischen Dummheit und Genie nur denkbar ist.
Sie drängt sich nicht auf, nervt nicht herum, verlangt uns nichts ab: sie beglückt durch ihre bloße Gegenwart, wie uns einst Spieldosen, Wackelbilder und in endlosem Kreis herumfahrende Modelleisenbahnen das Herz höher schlagen ließen; eine knuddelige Maschine, ein liebenswertes Monstrum, ein sweet nothing, von dem wir einfach nicht genug bekommen können. Sie heißt "Künstliche Intelligenz Nr. 3" und kündet von der Fähigkeit der Maschinen, dereinst die Menschheit abzulösen.
Schön ist diese Maschine, schön an sich, und das Wunderbare an ihr ist, daß sie keinen anderen Sinn hat, als sinnlos zu sein; mit einem Wort: sie ist perfekt. Niemals wird sie anecken, Niemandem kann sie Schaden tun, und nie wird je ein Mensch die Tiefe ihrer Gedanken ergründen können. Rätselhaft wie die Sphinx beeindruckt sie durch ihre Präsenz und läßt sich alles andichten, was zwischen Dummheit und Genie nur denkbar ist.
Sie drängt sich nicht auf, nervt nicht herum, verlangt uns nichts ab: sie beglückt durch ihre bloße Gegenwart, wie uns einst Spieldosen, Wackelbilder und in endlosem Kreis herumfahrende Modelleisenbahnen das Herz höher schlagen ließen; eine knuddelige Maschine, ein liebenswertes Monstrum, ein sweet nothing, von dem wir einfach nicht genug bekommen können. Sie heißt "Künstliche Intelligenz Nr. 3" und kündet von der Fähigkeit der Maschinen, dereinst die Menschheit abzulösen.
Dicki - am So, 21. Oktober 2007, 16:01 - Rubrik: zickezacke
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hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Nicht nur, daß er an der gestrigen Lesung nicht teilnehmen wollte, gleichwohl munter Texte aus seinem blog offerierte, die wir anderen doch vorlesen könnten, nein, damit nicht genug mischte er sich unters Publikum, beglückwünschte uns nach der Lesung zu dem gelungenen Abend, und, als ob das der Frechheiten nicht reichlich wären, schrieb er auch noch eine Besprechung unserer Bild- und Toncollage. Quirinus, alter Spielverderber, dennoch sei dir Dank!
Dicki - am Sa, 20. Oktober 2007, 22:55 - Rubrik: in eigener Sache