1968
aus aller Welt
ballaballa
Beobachtungen in der Natur
charmsing
deutsche kenneweiss
Dicki TV
Dickimerone
Dickis Reisen
die kleine Anekdote
dirty old town
Empfehlung
Erwins Welt
Eugen
in eigener Sache
Java
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Der Herr Schäuble fordert zu mehr Zivilcourage auf. Ich seh ihn schon in seinem Sicherheitslabor herumkurven und verzweifelt rufen: "Besen Besen, sei's gewesen!"

Eins und eins ist zwei, das weiß doch jedes Kind. Dennoch scheint es niemandem zu gelingen, die bekannten Fakten miteinander in Verbindung zu setzen. Von den Lemmingen, diesen pelzigen Klippenspringern, hat wohl jeder schon gehört; auch sollte sich herumgesprochen haben, daß neuerdings Wale sich an Strände werfen, um dort von ihrem eigenen Gewicht erdrückt zu werden; und Manchem wird schon Reh, Hase&Igel, Ente oder gar Elch vor das Automobil gesprungen sein. Na, klingelt's jetzt? Nee?

2002 wurde der erste Fall einer Brieftaube bekannt, die unter dem Deckmantel der Harmlosigkeit eine Terrorbotschaft durch den Luftraum schmuggelte. Erst gestern katapultierten sich kurz nacheinander zwei Amseln aus nahem Gebüsch selbstmörderisch vor mein Fahrrad, so daß ich nur durch reflexhafte Vollbremsung vermeiden konnte, daß sie unter die Räder kamen (von meinem Schaden ganz zu schweigen, ich glaube gesehen zu haben, daß sie Sprengstoffgürtel trugen). Und die Myriaden von Pollen, die so üble allergische Reaktionen hervorrufen. Bäume, die sich "vom Wind gefällt" auf Autos und Passanten stürzen. Und die Mücken. Fliegen. Wespen. Spinnen! Silberfische!! Nacktschnecken!!!

Leute, ich sage euch, al Quaida ist nur die Spitze eines gewalttätigen Eisbergs.

geführt werden, sondern friedenssichernde Maßnahmen getroffen werden (müssen!), sind die Begründungen für solche "Missionen" immer ein Eiertanz, der den Beobachter mit Ekel erfüllt. Hier aber darf er auch einmal lachen: die Anzahl der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan reicht nicht aus. Es müssen mehr Soldaten hingeschickt werden, um ihre dort bereits stationierten Kameraden schützen zu können. - Es wird nicht lange dauern, bis irgend eine schlaue Person bemerkt, daß die Verstärkung Verstärkung zu ihrem Schutz benötigt. Am Ende wird sich als effizienteste Lösung erweisen, alle Bundesbürger zu bewaffnen und nach Afghanistan umzusiedeln. Das bietet optimalen Schutz bei größtmöglicher Kampfkraft. Afghanen, die sich zu den westlichen Werten bekennen, könnten in Deutschland eine neue Heimat inklusive Wohnung und Arbeit finden und dürfen dann unsere Renten finanzieren. Durch diesen Schachzug wäre gleichzeitig das leidige Thema Altersarmut - von der Finanzwissenschaftler neulich auf SpOn zu berichten wußten, daß sie stark überschätzt wird - in Deutschland erledigt. Ei Herz Friedenssicherung sofort!

1860, vor dem Ausbruch des US-Amerikanischen Bürgerkrieges, lebten noch zigtausende Indianer frei in den bis dahin "unerschlossenen" Gebieten des mittleren Westens, von New Mexico bis hinauf nach Kanada; Apachen, Ute, Sioux, Cheyennes, Kiowa und viele andere Stämme. Es kamen Kommissionen, um "ewige" Verträge zu schließen, in denen die Indianer Teile ihres Landes abtraten, um in den verbleibenden Territorien - von der Regierung garantiert - vor jeglicher Störung durch weiße Siedler, Goldgräber und Soldaten geschützt zu sein. Keiner dieser Verträge wurde je gehalten. Und wenn die Indianer sich gegen Vertragsbrüche wehrten, wurden sie zu feindseligen Indianern erklärt und ihres Landes beraubt; wertvollen Landes voll fruchtbarer Böden, üppiger Wälder, wildreichen Geländes und Bergen voller Bodenschätze; all das nachzulesen in "Bury my heart at wounded knee" ("Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses") von Dee Brown, in Geschichten, die von Habgier und Niedertracht berichten, und von dem verzweifelten Bemühen der Indianer, an das Mitgefühl und die Menschlichkeit der "Bleichgesichter" zu appellieren, ihre Vernunft anzusprechen. Sie hatten durchaus Fürsprecher und Freunde, doch Habgier kennt nicht Vernunft und Menschlichkeit, und das Niedrige hat es immer wieder verstanden, seine Interessen über die Leichen der Ureinwohner hinweg durchzusetzen. (Karl May hat auf seine Weise die Partei der Indianer ergriffen und Generationen von jugendlichen Lesern einen Begriff von der Würde der "Rothäute" vermittelt.)

1888, als es de facto keine freien Indianer mehr gab, hatte Wovoka von den Paiute eine Vision: Alle Indianer müssen tanzen, überall - dürfen nicht aufhören zu tanzen. Bald, im nächsten Frühling, kommt großer Geist. [...] Wenn Großer Geist zurückkommt, gehen alle Indianer hoch hinauf in die Berge, fort von den Weißen. Dann können Weiße Indianern nichts tun. Wenn Indianer hoch oben sind, kommt große Flut, unf alle Weißen ertrinken und sterben. Dann geht Wasser weg und überall nur noch Indianer und mächtig viel Wild. - Eine schöne Illusion, ein verzweifelter Wunschtraum; die Flut blieb aus, es kamen wieder nur Soldaten und brachten Tod und Verderben.

Vor ein paar Tagen hatte auch ich einen schönen Wunschtraum. Was, dachte ich, geschähe wohl mit unserer menschenverachtenden "Elite", wenn wir technologisch gesehen ins 16te oder 12te oder 5te Jahrhundert zurückversetzt wären, wenn also die Gemeinschaften zum Überleben auf das Zupacken jeder Hand, auf das Wissen jedes Weisen, auf die Freude und Erstaunen verbreitenden Fähigkeiten der Künstler angewiesen wären - würden dann nicht jene, die immer nur nehmen und nichts, aber auch gar nichts zu geben haben, geschweige denn zu geben bereit sind, innerhalb einer Generation vom Antlitz unserer Erde hinweggefegt sein? - Es wäre so wunderbar, aber es bleibt eine Illusion.

Der SV Werder Bremen hat mit der Dachgesellschaft der Bremer städtischen Kliniken gesprochen und freut sich auf die Kampagne "ein Leben lang grün-weiß". Wir freuen uns mit. Denn die Kreißsäle in drei der vier Kliniken sollen in Werder designt werden, Vereinsenblem, grün und weiß, zack-zack. Was heißt hier Aprilscherz? Das ist ein seriöses Vorhaben. Es sind zusätzlich Petsybälle mit Werderraute vorgesehen und die Eltern erhalten außerdem ein Werder-Handtuch, ein Vereins-T-Shirt sowie ein Antragsformular auf dreijährige kostenlose Mitgliedschaft für die ganze Familie. Das ist doch super! Toppen läßt sich das nur noch durch Abspielen originärer Werder-Fangesänge während der Geburt.

Aber zu früh gefreut, wird wohl doch nichts draus. Dagegen sind natürlich die üblichen Verächtigen: die Bremer Frauenbeauftragte ("Werbung hat in Kreißsälen nichts zu suchen"), der Bremer Frauenausschuss (!) und die Frauenbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche. Ich finde diese Bevormundung skandalös - was verstehen die denn schon von Fußball!

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma