1968
aus aller Welt
ballaballa
Beobachtungen in der Natur
charmsing
deutsche kenneweiss
Dicki TV
Dickimerone
Dickis Reisen
die kleine Anekdote
dirty old town
Empfehlung
Erwins Welt
Eugen
in eigener Sache
Java
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Noch bevor ich lesen konnte, schenkte mir eine Verwandte ein bebildertes Kinderbuch, und das hieß "De Want in de Sneeuw" (was ich vor einiger Zeit Eugen unterjubelte) und war, wie man schon ahnt, auf holländisch geschrieben. Wozu hat man Eltern? Muddi mußte mir das immer wieder vorlesen. Die Geschichte stammte aber nicht aus den Niederlanden, sondern aus Rußland bzw. der Sowjetunion. Das war typisch für jene Verwandte, die, nachdem sie die Bombardierung Rotterdams miterlebt hatte, mit fliegenden Fahnen von der Heilsarmee zu den Kommunisten übergelaufen war, die sich selbst ja auch als eine Art Heilsarmee verstanden, so verstehe ich das wenigstens. Die Geschichte war aber sehr schön, und gelegentlich erinnere ich mich ihrer, so auch heute, und da wollte ich herausfinden, ob sie den Weg ins Internet beschritten hat.

Hat sie nicht. Aber Google (Deutschland) fragte mich: "Meinten Sie: we want in de sneeuw". Nein, das meinte ich ganz bestimmt nicht, obwohl ich gerne in den Schnee will.

Seit einer Woche ist mein Bruder erkältet, begleitet von einer Mattigkeit an den ersten Tagen der Krankheit, die er nie zuvor gespürt hatte. Schweinegrippe? Die Erkältung fiel mit dem Tauwetterbeginn am ersten Weihnachtstag zusammen und hat auch bei mir nicht erkranktem eine nie zuvor gespürte Mattigkeit ausgelöst. Schweinegrippe? Er habe sich genau im Spiegel betrachtet, sagte er mir, und dabei verengte Augen festgestellt, "aber keine Schweinsäuglein". Und Schweinegrippe, das legt die Bezeichnung nahe, läßt einen doch wie ein Schweinchen aussehen, nicht wahr? Wäre die geschürte Pandemiehysterie begründet und alle Menschen liefen als Schweinchen umher, so fände ich das viel süßer als die Realität, wenngleich die hohe Sterblichkeitsrate solche Betrachtungsweise eigentlich verbieten sollte. Aber da bin ich halt Schwein und sage die Wahrheit.

Gegen Ende des Jahres, kurz vor Weinachten, kommt meist Langeweile in "Der wahre Dicki"-Redaktion auf - der Adventskranz brennt, Grüße sind versandt, der Flieger nach Malle ist bestellt - und wir stöbern in Schubladen und Schränken auf der Suche nach einem Sinn. Diesmal fielen uns einige Preise entgegen, die wir wohl auszuschreiben vergessen hatten. Was tun? (Lenin): unter's Volk bringen!

Den ersten Preis gewinnt Lokalmatador Günther Birnaut, der sein Heim heuer mit 45.000 Glühbirnen festlich äußerlich erleuchtet hat, für den Ausspruch: "Wer das als Energieverschwendung bezeichnet, ist doch nur neidisch." - Einen guten zweiten Preis heimst Jens-Graham Knäckebrot ein, und zwar für den Klassiker: "Wie die Tempora, so der Mors." Den Trostpreis haben wir einstimmig der Vertriebsassistentin Bella Tristik für ihren Stoßseufzer zuerkannt: "Wer nie den Stuß mit Tränen las."

Da nun die Preise verteilt, die Schreibtische aufgeräumt und die Regale geleert sind, können wir uns in den wohlverdienten Winterschlaf begeben. Als dann, auf ein fröhliches Erwachen!

wandelt sich, auch die Rechtschreibung ist im Umbruch. Die hiesige Zeitung titelt heute sachgerecht: "Gradwanderung in Kopenhagen".

Ach, denke ich eben beim Lesen dieses Artikels, wie hast du es gut, Nordrhein-Westfalen, daß du eine Justizministerin namens Roswitha Müller-Piepenkötter dein eigen nennen kannst. Gewiß laufen die Nordrhein-Westfalenesen lachenden Gesichts über die Straßen dieses auserwählten Landes. Oder auch nicht. Eher nicht, nicht?

die Schweinegrippe. Verdächtig war sie schon lange, und Gerüchte wollten sogar wissen, sie sei durch eigens gezüchtete Viren in Umlauf gebracht worden. Das ist wenig wahrscheinlich, aber wer weiß, was uns die Zukunft bescheren mag? - Heute müssen Verbrecher noch damit rechnen, daß sie namentlich benannt und die Umstände ihres Wirkens untersucht werden. Und daß man sie beschimpft. Ob es was nutzt? Die WHO erhält mehr Geld von der Pharmaindustrie und anderen privaten Unternehmen als von Regierungen; "erhält" heißt es richtig, denn von Spenden kann hier wohl nicht die Rede sein: zumindest der Schweinegrippe-Impfstoff war geschäftlich ein großer Erfolg (Nach Schätzungen der Investmentbank „JP Morgan“ hat die pharmazeutische Industrie bisher Impfstoffe für mehr als 11 Milliarden Dollar in der letzten Zeit verkauft, der größte Teil des Umsatzes sei hierbei durch das Ergebnis der letzten WHO-Entscheidung bezüglich der Schweinegrippe zustande gekommen.). Und deshalb ist anzunehmen, daß die Menschheit immer öfter von großen, tödlichen Krankheiten heimgesucht zu werden droht, und gegen diese Pandemien kann uns nur Superman die Pharmaindustrie schützen!

Mit Interesse habe ich vernommen, daß Berlusconi, der nur deshalb nicht als Erzverbrecher im Knast sitzt, weil es ihm gelang, sich Gesetze maßschneidern zu lassen, von einem "vermutlich psychisch krank"em Mann mit einem Gegenstand beworfen und verletzt wurde. Es sind immer "psychisch krank"e, die Politiker attackieren, oder? Aber welcher Natur mag ihre psychische Erkrankung sein? Ob sie vielleicht ursächlich darunter leiden, in einer Welt aus Lug und Trug leben zu müssen, dem Kinde aus dem Märchen ähnlich, das angesichts des unbekleideten Königs rief, daß dieser keine Kleider trage? Wer weiß. Und dann ist es doch immer wieder merkwürdig, daß die Terroristen sich nicht mal Politiker vorknöpfen, ich mein, wenn ich Terrorist wär ...

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma