Nachdem ich dies: Deutschland altert rapide, ohne ausländische Fachkräfte "können wir hier die Lichter ausmachen", heißt es aus der Union. Aber wie kann Spitzenpersonal angelockt werden? - und dies: Die Top-Manager großer Konzerne sind weit weniger international als gedacht. Gerade einmal jede zwanzigste Spitzenführungskraft kommt aus dem Ausland, und nur knapp jede Vierte kann auf Auslandserfahrung in Studium oder Beruf zurückblicken. gelesen habe, ist mir endlich klar, worum es bei der ganzen Aufregung geht: wenn wir nicht schleunigst eine neue Elite bekommen, können wir Deutschland abschließen, oder?
Dicki - am Mi, 20. Oktober 2010, 14:05 - Rubrik: zickezacke
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In der achten (oder ist es die neunte) Fortsetzung der beliebten Matrix-Reihe sehen wir Bruce Willin in der Rolle des Obi-Wan Kenobi und Johnny Depp als Assistenten des nicht mehr ganz jungen Sherlock Bond (bekanntlich wurden Star Wars, James Bond und Sherlock Holmes vor drei Jahren aus Kostengründen in einen gemeinsamen Handlungsstrang überführt). Wie bereits in den vorhergehenden Teilen vermag praktisch niemand der Handlung zu folgen (sofern es sich überhaupt um Handlung handelt), aber alle sind des Lobes voll über die phantastischen special effects, und völlig zurecht.
Seitdem die Taubstummenvereinigung "Silence is golden" den Musterprozess gegen die Filmindustrie wegen Diskriminierung in den Kinos gewonnen hat, erfuhr der Stummfilm eine erstaunliche Renaissance. Wenn die Stars schon nicht mehr reden durften - und dadurch ihre Gagenansprüche zurückschrauben mußten - konnte mehr Geld in die "fx" gesteckt werden, um die Filme aufzupeppen. Insbesondere die Matrix-Filme beeindrucken durch nie zuvor Gesehenes, das uns nun auch bald als Wiederholung im TV erfreuen wird.
Doch ist die Zukunft ungewiß: die Blindenliga "Supremacy of Darkness" hat vor dem höchsten Gericht Klage wegen Benachteiligung durch die Fernsehhersteller eingereicht. Wenn sie damit Erfolg hat, werden die Geräte entweder eine 'Sichtbarmachung' für Blinde enthalten müssen oder ohneBildröhren Bildschirm hergestellt.
Angesichts dieser Entwicklung ist klar, daß die eine oder andere der angestammten Industrien über schlechte Geschäfte klagen, doch lugt ein Silberstreif über den Horizont: die amerikanische Beleidigungsindustrie hat erstmals die magische Grenze von 12,57 Dollar Umsatz pro Kopf der Bevölkerung übertroffen, ein Indikator für zukünftig hemmungsloses Wachstum. Der führende Hämehersteller "Harmsen Inc" unterhält seit einiger Zeit Werke in westeuropäischen Städten und berichtet erfreut von Zuspruch und freundlichem Interesse, besonders bei Politikern in Staaten, deren Bevölkerung aus schier Schandudel einen Hang zur Aufmüpfigkeit entwickelt.
Seitdem die Taubstummenvereinigung "Silence is golden" den Musterprozess gegen die Filmindustrie wegen Diskriminierung in den Kinos gewonnen hat, erfuhr der Stummfilm eine erstaunliche Renaissance. Wenn die Stars schon nicht mehr reden durften - und dadurch ihre Gagenansprüche zurückschrauben mußten - konnte mehr Geld in die "fx" gesteckt werden, um die Filme aufzupeppen. Insbesondere die Matrix-Filme beeindrucken durch nie zuvor Gesehenes, das uns nun auch bald als Wiederholung im TV erfreuen wird.
Doch ist die Zukunft ungewiß: die Blindenliga "Supremacy of Darkness" hat vor dem höchsten Gericht Klage wegen Benachteiligung durch die Fernsehhersteller eingereicht. Wenn sie damit Erfolg hat, werden die Geräte entweder eine 'Sichtbarmachung' für Blinde enthalten müssen oder ohne
Angesichts dieser Entwicklung ist klar, daß die eine oder andere der angestammten Industrien über schlechte Geschäfte klagen, doch lugt ein Silberstreif über den Horizont: die amerikanische Beleidigungsindustrie hat erstmals die magische Grenze von 12,57 Dollar Umsatz pro Kopf der Bevölkerung übertroffen, ein Indikator für zukünftig hemmungsloses Wachstum. Der führende Hämehersteller "Harmsen Inc" unterhält seit einiger Zeit Werke in westeuropäischen Städten und berichtet erfreut von Zuspruch und freundlichem Interesse, besonders bei Politikern in Staaten, deren Bevölkerung aus schier Schandudel einen Hang zur Aufmüpfigkeit entwickelt.
Dicki - am Di, 19. Oktober 2010, 14:11 - Rubrik: zickezacke
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von Menschen; bei wem der Groschen nicht sogleich fällt und wer erwartet, daß der Herr Außenminister, der offenbar auch Innenminister sein möchte, christliche Maßstäbe von Geben und Nehmen anlegen werde, wird entäuscht sein, denn W. und seine Kumpels tragen es im Herzen, das "Nehmen ist seliger denn Geben". Eigentlich geht es um dies (ein Lied wie maßgeschneidert auf den modernen, alerten Schwu Schwa Ar Homosexuellen).
Dicki - am Fr, 15. Oktober 2010, 12:14 - Rubrik: zickezacke
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Neben mir prustete und schnaubte jemand. Sogleich unterbrach ich mein Gebet und öffnete die Augen: richtig, es war Holmes, der also wider meine Befürchtung doch noch unter den Lebenden weilte. Trotz unserer schlimmen Lage fühlte ich Erleichterung.
Watson: An Ihrer Seite zu sterben, Holmes ...
Holmes: Noch nicht, mein lieber Watson, noch lange nicht. Hören Sie zu - Sie holen tief Luft und tauchen hinab, lassen sich vom Sog ziehen, und ich folge Ihnen.
Watson: Wollen Sie mir nicht erklären, wie und weshalb ...
Holmes: Jetzt ist wirklich nicht der Augenblick, eine Dialog-Offensive zu starten. Los, Watson, machen Sie schon!
Wenn Holmes zu bellizistische Ausdrücken griff, war Folgsamkeit das Gebot der Stunde. Mit den Lungen voll Luft hatte ich Mühe hinabzuschwimmen, aber ein Sog erfaßte mich und zog mich in die Truhe und durch sie in eine Röhre, an deren anderem Ende wir nach Sekunden, die wie Ewigkeiten schienen, ausgespieen wurden. Holmes hatte die weichere Landung, da er auf mich purzelte. Wir trieben in Dunkelheit und entfernten uns langsam von dem Geräusch stürzenden Wassers.
Watson: Was für ein Gestank. Sind wir etwa ...
Holmes: In der Kanalisation, Watson, eine der Segnungen unserer Zivilisation.
Watson: Haben Sie Ihre wasserfesten Zündhölzer dabei?
Holmes: (ratsch) Schon entzündet.
Watson: Gütiger Himmel! Was ich hier sehe, möchte ich lieber nicht sehen.
Holmes: Richten Sie den Blick empor, Watson. Sobald die Decke hoch genug ist, werden wir uns aufrecht bewegen, jedenfalls wenn wir Grund unter den Füßen haben. In dieser engen Röhre spült uns die Flutwelle schnell voran, voraussichtlich in größere Kanäle, wo sich die Wassermassen verteilen werden und der Pegel deshalb niedriger ist.
Watson: Bis dahin könnten Sie mir freundlicherweise erklären, wie und weshalb ...
Holmes: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Umgebung, noch sind wir nicht in Sicherheit.
Watson: Aber ich verstehe nicht. Offenbar floß doch das Wasser durch die Röhre ab und wir hätten nur warten müssen ...
Holmes: Und den Spitzbuben, nennen wir ihn ruhig weiterhin John, entkommen lassen?
Watson: Und wenn dies nur wieder eine Falle ist, Holmes?
Holmes: Eben deshalb werden wir unsere Sinne anstrengen. (ratsch) Sehen Sie? Wir wollen es mit Gehen versuchen.
Watson: (erhebt sich ächzend) Gott sei Dank, Holmes, das ist schon viel besser.
Holmes: Schscht. Haben Sie das gehört?
Watson: Trappeln und Knistern.
Holmes: Kratzen und Grollen, würde ich sagen. (ratsch)
Watson: Riesige Spinnen!
Holmes: Hungrige Löwen!
Watson: Schnell, zurück!
Holmes: Halt! Fassen Sie meine Hand, und lassen Sie nicht los. Wir werden dem Schrecken entgegen gehen.
Watson: Holmes, sind Sie ...
Holmes: Vertrauen Sie mir, Watson. Vorwärts!
Ich wollte schreien, doch mir versagte die Stimme. Rasend schnell näherten sich die Monstren, jeden Moment mußten Sie uns packen. Das Streichholz erlosch und mit ihm meine Hoffnung. Holmes schrie mir etwas ins Ohr, doch das Rauschen meines Blutes und das Schlagen meines Herzens übertönten jedes Geräusch. Dann geschah das Wunder.
Watson: An Ihrer Seite zu sterben, Holmes ...
Holmes: Noch nicht, mein lieber Watson, noch lange nicht. Hören Sie zu - Sie holen tief Luft und tauchen hinab, lassen sich vom Sog ziehen, und ich folge Ihnen.
Watson: Wollen Sie mir nicht erklären, wie und weshalb ...
Holmes: Jetzt ist wirklich nicht der Augenblick, eine Dialog-Offensive zu starten. Los, Watson, machen Sie schon!
Wenn Holmes zu bellizistische Ausdrücken griff, war Folgsamkeit das Gebot der Stunde. Mit den Lungen voll Luft hatte ich Mühe hinabzuschwimmen, aber ein Sog erfaßte mich und zog mich in die Truhe und durch sie in eine Röhre, an deren anderem Ende wir nach Sekunden, die wie Ewigkeiten schienen, ausgespieen wurden. Holmes hatte die weichere Landung, da er auf mich purzelte. Wir trieben in Dunkelheit und entfernten uns langsam von dem Geräusch stürzenden Wassers.
Watson: Was für ein Gestank. Sind wir etwa ...
Holmes: In der Kanalisation, Watson, eine der Segnungen unserer Zivilisation.
Watson: Haben Sie Ihre wasserfesten Zündhölzer dabei?
Holmes: (ratsch) Schon entzündet.
Watson: Gütiger Himmel! Was ich hier sehe, möchte ich lieber nicht sehen.
Holmes: Richten Sie den Blick empor, Watson. Sobald die Decke hoch genug ist, werden wir uns aufrecht bewegen, jedenfalls wenn wir Grund unter den Füßen haben. In dieser engen Röhre spült uns die Flutwelle schnell voran, voraussichtlich in größere Kanäle, wo sich die Wassermassen verteilen werden und der Pegel deshalb niedriger ist.
Watson: Bis dahin könnten Sie mir freundlicherweise erklären, wie und weshalb ...
Holmes: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Umgebung, noch sind wir nicht in Sicherheit.
Watson: Aber ich verstehe nicht. Offenbar floß doch das Wasser durch die Röhre ab und wir hätten nur warten müssen ...
Holmes: Und den Spitzbuben, nennen wir ihn ruhig weiterhin John, entkommen lassen?
Watson: Und wenn dies nur wieder eine Falle ist, Holmes?
Holmes: Eben deshalb werden wir unsere Sinne anstrengen. (ratsch) Sehen Sie? Wir wollen es mit Gehen versuchen.
Watson: (erhebt sich ächzend) Gott sei Dank, Holmes, das ist schon viel besser.
Holmes: Schscht. Haben Sie das gehört?
Watson: Trappeln und Knistern.
Holmes: Kratzen und Grollen, würde ich sagen. (ratsch)
Watson: Riesige Spinnen!
Holmes: Hungrige Löwen!
Watson: Schnell, zurück!
Holmes: Halt! Fassen Sie meine Hand, und lassen Sie nicht los. Wir werden dem Schrecken entgegen gehen.
Watson: Holmes, sind Sie ...
Holmes: Vertrauen Sie mir, Watson. Vorwärts!
Ich wollte schreien, doch mir versagte die Stimme. Rasend schnell näherten sich die Monstren, jeden Moment mußten Sie uns packen. Das Streichholz erlosch und mit ihm meine Hoffnung. Holmes schrie mir etwas ins Ohr, doch das Rauschen meines Blutes und das Schlagen meines Herzens übertönten jedes Geräusch. Dann geschah das Wunder.
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Daß die Freiheit des einen dort endet, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird, ist eine aus Vernunft und Einsicht geborene Weisheit und sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Denn wenn dem nicht so wäre, geriete Freiheit zur Machtfrage, und der jeweils Stärkere setzte seine Freiheit gegen andere durch, zu deren Last und Schaden. Genau das scheint allmählich Normalität zu werden, vielleicht deshalb, weil für immer mehr Menschen Freiheit zur Abwesenheit jeglicher Einschränkung ihrer selbst verkommen ist. Mir ist aber auch klar, daß solche Leute in der Vorstellung leben, sie kämen immer und grundsätzlich zu kurz.
Doch weshalb so allgemein, ich konnte das heute morgen zweimal ganz konkret erleben. Als erstes näherte ich mich einer Mutter mit drei Kindern (die alle etwa dreijährig, also vermutlich nicht alle die ihren waren). Sie ging rechts, links von ihr, sich alle an den Händen haltend, die drei Lütten. Niedlich! Aber leider auch den gemeinsamen Rad- und Gehweg in voller Breite nutzend. Also klingelte ich rechtzeitig, um der Frau zu signalisieren, daß der Platz knapp ist und ihr Gelegenheit zu geben, ihre Schützlinge ein wenig enger an sich zu nehmen. Glücklicherweise ließ die Stelle der Begegnung Raum zum Ausweichen, und ich umkurvte die Gruppe. Das war notwendig, denn statt auch nur einen Millimeter Platz zu machen, rief die Frau mit schneidender Stimme: "Langsamer vielleicht!" wobei ich mich noch wunderte, wie sie mit den Lüttschen umging, und dann: "Ignorant!" als ich vorüber war. Da dämmerte mir überhaupt erst, daß ich gemeint sein mußte. "Krawallziege!" hätte ich rufen sollen, aber ich war nicht nur schon eine ganze Ecke weg von ihr, sondern mir fehlten einfach auch die Worte.
Zwei Minuten später fuhr ein Mann in der Mitte des Radwegs, links von ihm war eben genug Platz zum Überholen. Eine Reifenbreite vom Kantstein entfernt sauste ich an ihm vorüber, und anstatt zu merken, daß er mit dieser Fahrweise eine Gefährdung darstellte, maulte er "Ey!" hinter mir her. Der hätte sich auch noch über ein warnendes Klingeln beschwert. Das habe ich tatsächlich schon erlebt, fällt mir dabei ein; da meckerte doch wirklich jemand: "Geht das vielleicht auch leiser!" - Erlebnisse dieser Art haben mich längst zu einer Weltsicht gebracht, die fälschlich als Pessimismus bezeichnet wird, ist es doch nichts anderes als Realismus.
Dieser Realismus sagt mir beispielsweise bei der Demonstration staatlicher Macht in Stuttgart, daß eine Interessengemeinschaft das Fell des Bären bereits verteilt hat, bevor er erlegt ist, und nun alle Mittel, seien sie noch so dumm, verzweifelt und brutal, einsetzt, um des schönen Felles auch ja habhaft zu werden. Bleibt zu hoffen, daß Optimismus a.k.a. Schönfärberei auf eine Minderheit beschränkt bleibt und die Mehrheit Geschäftemacherei nicht mit demokratischer Legitimation verwechselt, oder ein einträgliches Prestigeprojekt mit einer Notwendigkeit, oder Beschwichtigung, Drohung und Beschwatzen mit einem Gesprächsangebot.
Der Kapitalismus ist am Ende, von innen heraus verfault, es braucht nur noch die Entschlossenheit einer Mehrheit, ihn in vernünftige Schranken zu weisen. Leider ist es jedoch so, daß der verfaulende Kapitalismus eine ganze Masse Bürger infiziert hat, die nun mit ihm gemeinsam dahinsiechen, froh darüber, daß es keine Alternative zu Egoismus, Niedertracht und Verbrechen gibt und nur darauf aus, anderen ihren Willen (oder ihre Ideologie, gell) aufzuzwingen. Und damit kommen wir zu der - ganz realistischen - Frage, die sich jeder selbst stellen sollte: inwieweit bin auch ich schon von dem Dreck beeinflußt?
Doch weshalb so allgemein, ich konnte das heute morgen zweimal ganz konkret erleben. Als erstes näherte ich mich einer Mutter mit drei Kindern (die alle etwa dreijährig, also vermutlich nicht alle die ihren waren). Sie ging rechts, links von ihr, sich alle an den Händen haltend, die drei Lütten. Niedlich! Aber leider auch den gemeinsamen Rad- und Gehweg in voller Breite nutzend. Also klingelte ich rechtzeitig, um der Frau zu signalisieren, daß der Platz knapp ist und ihr Gelegenheit zu geben, ihre Schützlinge ein wenig enger an sich zu nehmen. Glücklicherweise ließ die Stelle der Begegnung Raum zum Ausweichen, und ich umkurvte die Gruppe. Das war notwendig, denn statt auch nur einen Millimeter Platz zu machen, rief die Frau mit schneidender Stimme: "Langsamer vielleicht!" wobei ich mich noch wunderte, wie sie mit den Lüttschen umging, und dann: "Ignorant!" als ich vorüber war. Da dämmerte mir überhaupt erst, daß ich gemeint sein mußte. "Krawallziege!" hätte ich rufen sollen, aber ich war nicht nur schon eine ganze Ecke weg von ihr, sondern mir fehlten einfach auch die Worte.
Zwei Minuten später fuhr ein Mann in der Mitte des Radwegs, links von ihm war eben genug Platz zum Überholen. Eine Reifenbreite vom Kantstein entfernt sauste ich an ihm vorüber, und anstatt zu merken, daß er mit dieser Fahrweise eine Gefährdung darstellte, maulte er "Ey!" hinter mir her. Der hätte sich auch noch über ein warnendes Klingeln beschwert. Das habe ich tatsächlich schon erlebt, fällt mir dabei ein; da meckerte doch wirklich jemand: "Geht das vielleicht auch leiser!" - Erlebnisse dieser Art haben mich längst zu einer Weltsicht gebracht, die fälschlich als Pessimismus bezeichnet wird, ist es doch nichts anderes als Realismus.
Dieser Realismus sagt mir beispielsweise bei der Demonstration staatlicher Macht in Stuttgart, daß eine Interessengemeinschaft das Fell des Bären bereits verteilt hat, bevor er erlegt ist, und nun alle Mittel, seien sie noch so dumm, verzweifelt und brutal, einsetzt, um des schönen Felles auch ja habhaft zu werden. Bleibt zu hoffen, daß Optimismus a.k.a. Schönfärberei auf eine Minderheit beschränkt bleibt und die Mehrheit Geschäftemacherei nicht mit demokratischer Legitimation verwechselt, oder ein einträgliches Prestigeprojekt mit einer Notwendigkeit, oder Beschwichtigung, Drohung und Beschwatzen mit einem Gesprächsangebot.
Der Kapitalismus ist am Ende, von innen heraus verfault, es braucht nur noch die Entschlossenheit einer Mehrheit, ihn in vernünftige Schranken zu weisen. Leider ist es jedoch so, daß der verfaulende Kapitalismus eine ganze Masse Bürger infiziert hat, die nun mit ihm gemeinsam dahinsiechen, froh darüber, daß es keine Alternative zu Egoismus, Niedertracht und Verbrechen gibt und nur darauf aus, anderen ihren Willen (oder ihre Ideologie, gell) aufzuzwingen. Und damit kommen wir zu der - ganz realistischen - Frage, die sich jeder selbst stellen sollte: inwieweit bin auch ich schon von dem Dreck beeinflußt?
Dicki - am Do, 07. Oktober 2010, 21:35 - Rubrik: Nachtgesaenge
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