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Och, wat hamma jelacht! Damals, die B-Movies der 40er und 50er, wenn die im TV kamen. Die meisten Gruselfilme gehörten in diese Kategorie, es gab eine Filmgesellschaft, die sich auf B-Western spezialisiert hatte, und so weiter und so fort. Gestern nun sah ich wieder ein B-Movie, aber zum Lachen war mir nicht. Dieser Filmkunstverschnitt kam so bierernst daher, die Darsteller haben bestimmt allesamt Mühe, ihre Miete zu bezahlen, die Geschichte war in der Konsequenz großartig, aber in sich beknackt, aber, vor allem Anderen: das Teil macht sich mit (mittelmäßigen) Special Effects wichtig, bei denen man unweigerlich an das Budget denkt - und das ist der Punkt: du kannst heute kein B-Movie unter 72 Trilliarden Dollar drehen oder so. Der Film heißt "Stonehenge Apocalypse", der Bösewicht sieht Obama oberflächlich ähnlich, will heißen, er ist dieselbe Art Schwarzer, und die kompletten 90 Minuten sind garantiert humorfrei.

Dann lieber RED (retired, extremely dangerous), voller Gags, mit einer Besetzung die nach heutigen Maßstäben SuperExtra ist: Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich, Helen Mirren, Richard Dreyfus, dazu noch paar junge Gesichter, und obendrein Ernest Borgnine, den man von Staub und Spinnweben gesäubert hat und der ein paar Sätze sagen darf, die Story spannungsvoll, große Unterhaltung - wenn nur nicht dauernd mit so leichter Hand gestorben werden würde. Das geht nun seit fast 50 Jahren so, nämlich seit dem ersten James Bond "Dr. No". Was als Hitchcock-Abklatsch begann, wurde zu einem zynischen Standard, in dem die clever designten Shootouts und Clinches von den coolsten Sprüchen begleitet werden. Übrigens: je weniger Blut, desto mehr Gemetzel bleibt von der MPAA ("Movie Producers Association of America", die mit dem Rating-System) unbeanstandet, aber son büschen triefendes Kehleaufschlitzen kommt noch mit "Restricted" davon, während "Boys don't cry" Gefahr lief, ein für die finanzielle Auswertung geradezu vernichtendes "NC17" (no children up to 17) zu bekommen - weil Lanas Orgasmus zu lang sei (wir erinnern uns: ihr Gesicht in Großaufnahme, die Erregung und das Entzücken widerspiegelnd), wie ich aus dem Film "This Film has not been rated yet" erfahren habe.

Jetzt aber etwas Erfreuliches: Dame Helen Mirren war mir bisher kein Begriff, obschon sie eine mit allen Wassern der Kunst gewaschene Schauspielerin ist; umso mehr freut mich ihre Darstellung einer Ex-Scharfschützin des Geheimdienstes, die bekennt, auch im Ruhestand gelegentlich einen "Job" anzunehmen: "You can't just flip a switch and be someone else!" Locker bedient sie diverse Gewehre, darunter ein schweres MG, als hätte sie das tatsächlich berufsmäßig gemacht, also ganz nebenbei und wie selbstverständlich. Zwischendurch bleibt ihr noch Zeit Bruce Willis an die Wand zu spielen, aber das hat bis jetzt noch jede Haupt- oder Nebenhauptrolle geschafft. Das alles ist bemerkenswert, vollständig aber erst durch die Hinzufügung, daß sie eine erotische Ausstrahlung hat, ganz einfach, weil sie eine hat, sie muß dafür keine Grimasse ziehen, kein Bein entblößen, keinen Busen zeigen.

Und damit zurück zum Rating oder zur Zensur oder wie immer das noch genannt werden wird. Meiner Meinung nach muß nicht alles gezeigt werden. Die alten Schinken waren schockierender als die üblichen Szenen "mit realistischer" Gewaltdarstellung, die eklig sind; die durch Regeln der letzten Freiheiten beraubten Filme waren erotischer als die Parade entblößter Darsteller seit den 60ern. Der Hyperrealismus hat Gewalt konsumierbar und Erotik zu Sex gemacht. Film, das ist doch der Witz, ist nicht Abbild der Realität; genausowenig ist Film Wahrheit. Ein Film, der etwas taugt, manipuliert sein Publikum von Anfang bis Ende, und verzichtet zugunsten der Vision der Zuschauer auf Realismus. Spritzendes Blut, klaffende Wunden? Man hat doch Schauspieler, die das Geschehen glaubhaft machen. Man lenkt die Emotionen durch die Wahl und Abfolge der Einstellungen. Ein gewitzter Dialog zwischen Zweien, die sich noch nicht begehren, oder denen noch nicht klar ist, daß sie einander verfallen sind, oder die ungleiche Gefühle haben: er verliebt, sie nicht und umgekehrt, oder oder oder - wieviel Spannung kann darin liegen und wie angenehm berühren uns solche Szenen. Freilich, es gibt so abgewichste Leute, die das für rückschrittlich halten. Ja, schreitet nur immer schön fort - möglichst weit weg von mir.

[Nachtrag: MPAA steht in Wahrheit für Motion Picture Association of America und ist im Grunde ein Verein gegen Lebensfreude, aber für Gewaltverherrlichung.]

Seit Tagen heulen uns die - meist männlichen - Mediensusen von den Kopten vor; ja, sind das jetzt die neuen Juden, die von dem nächsten Hitler bedroht werden (wir erinnern uns: "Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk bleibt bestehen!") ? Für mich waren und sind das böhmische Dörfer. Jaja, die Kopten sind eine christliche Glaubensgemeinschaft. Und? Deren gibt es viele, die wenigsten sind mir symphatisch; ich sage immer: ich glaube an Gott, aber nicht an die Kirche. Und es erstaunt mich schon, dies Geheule. Oder auch nicht, lassen sich die Kopten doch prima benutzen, um uns den Teufel des islamistischen Faschismus an die Wand zu malen, als potemkinsches Dorf gewissermaßen, als Kulisse in dem ewig perfiden Spiel der Macht. Die meisten Menschen, seien es Kopten, Muslimin, Griechisch-orthodoxe, Buddhisten oder sonstwassene, möchten in Frieden leben, wenn sie die Wahl haben. Man muß sie nur in Frieden lassen. Aber wie, wenn die auf solch schönen Bodenschätzen sitzen, die man gar zu gern hätte. Also redet man vor der UN ein bißchen Frieden, ein bißchen Sonnenschein - und nutzt jede Gelegenheit, Unruhe und Unfrieden zu schüren, um auf diesem Feuer sein Süppchen zu kochen. - Was reg ich mich so auf, das weiß doch jedes Kind. (da erwischt mich die Tücke des Links: bitte [online publications] anklicken)

Das neue Jahr ist noch keine zwei Tage alt, doch schon habe ich zwei ergreifende, entzückende Filme gesehen, nämlich erstens "Die fabelhafte Welt der Amelie" und zweitens "Nell"; beides Filme, die man sich immer wieder ansehen kann; "Amelie", weil der so voller Glücksmomente ist, ein wundervolles Märchen aus dem wahren Leben, und "Nell", weil Jodie Foster eine so überragend gute Schauspielerin ist.

Noch bevor ich "Nell" kannte und aufgrund der Kinoanzeigen, die auf Jodies Nacktheit abhoben, eitle Selbstdarstellung befürchtete, äußerte ich gegenüber einer Freundin, daß Jodie Foster schön sei: da hatte ich mich aber schön in die Nesseln gesetzt. Selbstverständlich ist Jodie Foster nicht im landläufigen Sinne schön, wenn man auch angesichts "Nell" vertreten kann, sie habe einen gefälligen Busen und sei überhaupt gut gebaut, nein, ich meinte, sie habe ein interessantes und intelligentes Gesicht, und das ist mir mehr Schönheit als alles Landläufige. Nebenbei, die Schlußszene von "Nell" sollte auch den letzten Idioten (sofern er menschliche Gefühle hat) von ihren Fähigkeiten überzeugen.

Von den Filmen, bei denen sie Regie führte, kenne ich nur zwei, das ist "Little Man Tate" über ein Wunderkind (und dessen Mutter), das sich nach Freunden und einem normalen Leben sehnt, und "Familienfest und andere Schwierigkeiten", aus dem mir der geistesverwandte Spruch in Einnnerung ist: "Wir sind nur verwandt, wir müssen uns nicht mögen"; viel mehr gibt es über Familienprobleme nicht zu sagen. Ich hatte das mal so formuliert: "Es gibt eine Verwandtschaft des Blutes und eine des Geistes", womit ich einige Partygäste erschrecken konnte; vermutlich solche, die ihrer Familie noch nicht in Reife entwachsen waren. Aber frag mal meine Geschwister, was die zu solch klugen Worten aus meinem Munde zu sagen haben ...

Schöne Sätze können einem den Tag vergolden: Durch die Einwirkung von IR-A-Strahlen entstehen in den Mitochondrien aggressive Sauerstoffverbindungen, die freien Radikalen. Es ging in dem Artikel aber nicht um Nordirland, nein, Infrarotstrahlen und deren Gesundheitsgefährdung waren Thema. Darauf gekommen war ich über die kinect genannte Technologie für Microsofts XBox, die ganz neue Spielerfahrungen ermöglichen soll. Nu, so dolle werden die Erfahrungen nicht sein, erst wenn zurückgeschossen wird, gibt es den wirklichen Kick, habt ihr gehört Jungs? Bis es soweit ist müßt ihr zur Bundeswehr oder als Söldner in die Weltgeschichte eingehen bzw. herausgehen, nämlich untergehen. Aber wem das Wasser bis zum Hals steht, sind solche feinen Unterscheidungen vielleicht schnurzpiepe und typisches Lutschergelaber.

Jedenfalls, im Zusammenhang mit kinect stand mehrfach das Wort Sensor zu lesen, wohingegen aus der Beschreibung der Technologie klar hervorgeht, daß Strahlen gesendet werden. Ob direkt schädlich oder nicht, man setzt sich damit eine zusätzliche Strahlenquelle direkt ins eigene Heim. Und was bekommt man dafür? Zum Beispiel eine magische Erfahrung. Da ist es wohl nicht mehr weit bis zum Sex-Simulator.

Daß nun auch die Nachdenkseiten über das Wetter reden, ist erfreulich, und es stimmt, daß ganz normales Winterwetter zunehmend in den Medien als Katastrophe dargestellt wird. Doch ist es richtig, diesen Vorgang als Manipulation zu verstehen?

Früher war der Begriff Naturkatastrophe auf extreme Phänomene beschränkt, zum Beispiel Lawinen, Sturmflut, Erdbeben, Vulkanausbruch, sofern sie schädigend auf viele Menschen einwirkten. Heute, und das ist keineswegs auf die Medien beschränkt, sondern drückt ein gewandeltes Verhältnis zur Natur aus, wird die Natur insgesamt als Katastrophe empfunden; geduldet, wo sie eingedämmt, umzäunt und verwaltet wird, aber auch dann noch nicht vertrauenswürdig, denn Mutter Natur steht für alle unkontrollierbare Lebendigkeit.

Damit können sie aber nichts anfangen, die von Maschinenwesen träumen, von stringenten Abläufen in der Gesellschaft, von Benutz- und Verfügbarkeit aller jederzeit, mit unkontrollierbarer Lebendigkeit, wohl weil ihnen Kontrolle und Funktion die Mechanik des Weltgefügs ist und Lebendigkeit im günstigsten Fall ein Störfaktor, eigentlich aber eine Bedrohung, wie sie seit frühen Kindertagen wissen, wenn die anderen Kinder sich gegen sie zusammentaten und wüste Beschuldigungen und Beschimpfungen vorbrachten, die Scheinheiligen, die hätten es doch auch nicht anders gemacht, Gier und Geiz müssen sein, sonst wird einem alles weggenommen von den Schmarotzern.

Die Krankheit der Menschheit insgesamt kann man daran ablesen, wie sehr sie - mindestens im Bezug auf die Natur - dem Weltbild der Seelenlosen und Unintelligenten folgt. Aus zweihundertfünfzig Jahren Rumgemurkse, auch als industrielle Revolution bekannt, wird keine andere Erkenntnis zugelassen, als daß eine Welt ohne (moderne) Technik nicht vorstellbar ist - und damit ist das Problem auf den Punkt gebracht: eine Umkehr ist nicht vorstellbar. Wir fahren also immer schneller in dieser Sackgasse, bis





 

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