Ist das zwei oder drei Jahre her? Als mal wieder im Sommer eine Jahrhundertflut Ortschaften verwüstete, wurde doch im Rundfunk das Abspielen von Liedern wie "Die Flut" verboten; ob Händels "Wassermusik" noch gedurft hat, weiß ich nicht. Seine "Feuerwerksmusik" darf aber bestimmt nicht mehr, wenn wir erst einen Feuerwerksallergikerschutz haben. Es darf dann auch an Tagen mit verordneter Staatstrauer keine fröhliche Musik gespielt werden (lediglich für die Handelsketten wird man wegen unbilliger Härten Ausnahmeregeln zulassen).
Heute aber bereits (bei SpOn gelesen), im schönen Venedig, dürfen die traditionellen Karnevalsmasken nicht auf öffentlichen Veranstaltungen getragen werden: sie seien zu traurig. - So ist es wohl, so wird es wohl sein; uns Menschen wird man schon noch die Manieren einer neuen Zeit beibringen, und wenn die Welt voll Teufel wär.
Heute aber bereits (bei SpOn gelesen), im schönen Venedig, dürfen die traditionellen Karnevalsmasken nicht auf öffentlichen Veranstaltungen getragen werden: sie seien zu traurig. - So ist es wohl, so wird es wohl sein; uns Menschen wird man schon noch die Manieren einer neuen Zeit beibringen, und wenn die Welt voll Teufel wär.
Dazu hat sich quirinus bereits geäußert, und ich will dem nichts hinzufügen außer dreier Zitate; die ersten beiden aus dem Forum auf SpOn:
Zum Glück wohne ich in der Nähe der schweizer Grenze. Was müssen das für Rauchschwaden gewesen sein, die von Hamburg aus die zarten Körperchen der Wiesbadener Nichtraucherinitiative noch verletzen konnten. Ich hab zum Glück nichts gerochen, damals am 1. Januar.
Da kommt mir eine Idee: Vielleicht könnten wir all die Leute anzeigen, deren Feuerwerkskörper Qualm, Feinstaub, CO2 und was sonst noch gefährliches an Schwermetallen in der Republik verbreitet haben. Auf gehts
Worum es den Anti-Raucher-Leuten geht, wird an diesem Beispiel deutlich. Wiesbadener sind keineswegs geschädigt worden. Was sie wollen, ist anderen den Genuss zu vergällen. Was sind wir für eine erbärmliche Gesellschaft geworden! Bald werden wieder "Blockwarte" und andere Spitzel Unfrieden erzeugen. Bleibt nur zu hoffen, dass es irgendwann nicht auch noch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen wegen ein paar gerauchter Zigaretten kommt.
Dabei hatte dieser Keiser doch nur Gutes im Sinn: Wie sollen unsere Kinder und Jugendlichen begreifen, dass Gesetze eingehalten werden müssen, wenn sich ein Staatsmann wie Helmut Schmidt darüber hinwegsetzt?
Gebt dem Keiser, was des Keisers ist.
Zum Glück wohne ich in der Nähe der schweizer Grenze. Was müssen das für Rauchschwaden gewesen sein, die von Hamburg aus die zarten Körperchen der Wiesbadener Nichtraucherinitiative noch verletzen konnten. Ich hab zum Glück nichts gerochen, damals am 1. Januar.
Da kommt mir eine Idee: Vielleicht könnten wir all die Leute anzeigen, deren Feuerwerkskörper Qualm, Feinstaub, CO2 und was sonst noch gefährliches an Schwermetallen in der Republik verbreitet haben. Auf gehts
Worum es den Anti-Raucher-Leuten geht, wird an diesem Beispiel deutlich. Wiesbadener sind keineswegs geschädigt worden. Was sie wollen, ist anderen den Genuss zu vergällen. Was sind wir für eine erbärmliche Gesellschaft geworden! Bald werden wieder "Blockwarte" und andere Spitzel Unfrieden erzeugen. Bleibt nur zu hoffen, dass es irgendwann nicht auch noch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen wegen ein paar gerauchter Zigaretten kommt.
Dabei hatte dieser Keiser doch nur Gutes im Sinn: Wie sollen unsere Kinder und Jugendlichen begreifen, dass Gesetze eingehalten werden müssen, wenn sich ein Staatsmann wie Helmut Schmidt darüber hinwegsetzt?
Gebt dem Keiser, was des Keisers ist.
Dicki - am Fr, 25. Januar 2008, 19:50 - Rubrik: deutsche kenneweiss
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Sehr geehrte Damen und Herren von der Initiative Du-bist-Deutschland!
Lassen Sie mich Ihnen versichern, als wie gut und nützlich ich m.E. Ihre Kampagne und deren Fortsetzung im Grundsatz und vom Prinzip her halte! Trotzdem kann ich nicht umhin, auf gewisse Gefahren zu warnen: Sie sind im Begriff, eine große Chance aus der Hand zu geben!
Konkret meine ich diese Anzeige mit "Du bist bald 18". Das ist ja ganz witzig und flott hingeschrieben, aber am Ende heißt es dann: "Kann jemand mal die Zeit anhalten?" Um Himmels-Willen! Das darf doch nicht wahr sein! Zeit ist Geld, haben Sie das vergessen?
Gerade ist der Einstieg in den Ausstieg von der staatlichen Sozialversicherung, diesem marxistischen Reliquisit der 70er geschafft, aktuell mehren sich die Stimmen der Nörgler und Ewiggestrigen, die das Rad der Zeit in die Steinzeit zurückrollen wollen, da dürfen Sie doch so Etwas nicht sagen! Da müssen Sie konsequent auf die Premium-Produkte zur persönlichen Vorsorge der Finanzwirtschaft hinweisen: Polizen gegen Arbeitslosigkeit, Alter und Gesundheit!
noch ganz unter Schock stehend
Herr Kaiser
Hamburg-Mannheim
Lassen Sie mich Ihnen versichern, als wie gut und nützlich ich m.E. Ihre Kampagne und deren Fortsetzung im Grundsatz und vom Prinzip her halte! Trotzdem kann ich nicht umhin, auf gewisse Gefahren zu warnen: Sie sind im Begriff, eine große Chance aus der Hand zu geben!
Konkret meine ich diese Anzeige mit "Du bist bald 18". Das ist ja ganz witzig und flott hingeschrieben, aber am Ende heißt es dann: "Kann jemand mal die Zeit anhalten?" Um Himmels-Willen! Das darf doch nicht wahr sein! Zeit ist Geld, haben Sie das vergessen?
Gerade ist der Einstieg in den Ausstieg von der staatlichen Sozialversicherung, diesem marxistischen Reliquisit der 70er geschafft, aktuell mehren sich die Stimmen der Nörgler und Ewiggestrigen, die das Rad der Zeit in die Steinzeit zurückrollen wollen, da dürfen Sie doch so Etwas nicht sagen! Da müssen Sie konsequent auf die Premium-Produkte zur persönlichen Vorsorge der Finanzwirtschaft hinweisen: Polizen gegen Arbeitslosigkeit, Alter und Gesundheit!
noch ganz unter Schock stehend
Herr Kaiser
Hamburg-Mannheim
Dicki - am Mi, 23. Januar 2008, 21:07 - Rubrik: zickezacke
Im vorigen Frühjahr schloß das hiesige HiFi-Geschäft und zog schnöde in ein anderes Stadtviertel: "Neustadt ade!" - "Tschüs Heifi!". Da war man denn gespannt, was da als nächstes hinkäme. Natürlich längst vergessen, welcher Laden dort früher seine Waren feilbot.
Die Zeiten sind dahin, als man seine Einkäufe noch bequem in der Nachbarschaft besorgen konnte: Moden, Schuhe, Schreib- und Spielwaren, Fisch, Delikatessen, Drogerie, Tankstelle (später Getränkemarkt, heute Neubau, in dessen Erdgeschoß ein Cafe mit immer neuen Namen überrascht), Heißmangel (ohne Scheiß, im Souterrain eines winzigen Hauses in einer Seitenstraße). KäseButterMilch - vorüber, futsch, vorbei. Erst kamen die Ladenketten, dann die Supermärkte, schließlich die "Malls", und sie haben die kleinen Geschäfte dahingerafft.
Also Quickshop, Geschenkeladen, Kebab Gedöns, Friseur, Videothek, Computergames, Asia oder Thai? Eine von diesen Buden, in die man niemals jemanden hineingehen, geschweige denn herauskommen sieht? Halt, da hat gerade jemand "Geldwäsche" gesagt, hab ich genau gehört. Schon wieder diese negativen Schwingungen! Weshalb sollte denn nicht ein Idealist sein Privatvermögen aus Leidenschaft in solch ein Defizitunternehmen hineinpulvern, hm? Und da es immer mehr solcher Idealisten gibt, braucht uns um die Zukunft der Menschheit nicht bange zu sein, so sieht das nämlich aus, wenn man seine Vorurteile mal ein wenig mit Optimismus überzuckern lässt.
Aber zurück zu dem leerstehenden Ex-HiFi-Laden. Im Oktober prangten dort Ölgemälde in den Schaufenstern, z.B. Neuschwanstein, Großstadtskyline, Indianersquaw, Luftballons, Edith Piaf ("Edith Piaf" stand unter dem Kopf im Bild) und weitere anspruchsvolle Sujets, alle mit Preisschildern versehen, deren Zahlenangaben wohl dem Materialwert von Leinwand und Farben mal den Arbeitsstunden entsprachen. Von Licht, Komposition und Maltechnk waren diese Exponate erfreulich unbeleckt. Waren, denn seit ein paar Tagen sind diese Räume wieder ein ordnungsgemäßer Ex-HiFI-Laden.
Müßte ich zwischen - da wollte gerade wieder jemand "Geldwäsche" sagen, ich merk sowas doch! - zwischen Idealistentum und Kunst wählen, ich wüßte es nicht. Vielleicht zu Wohnraum umbauen? Oder gleich abreißen? Oder für Obdachlose öffnen? Das wäre immerhin eine gute Tat. Obdachlose mögen eigenwillig riechen, aber sie stinken nicht vor Geld. Das bekanntlich nicht stinkt. Weshalb es dann aber dauernd und immer öfter und in immer mehr Läden gewaschen werden muß, mag der Deibel wissen.
Die Zeiten sind dahin, als man seine Einkäufe noch bequem in der Nachbarschaft besorgen konnte: Moden, Schuhe, Schreib- und Spielwaren, Fisch, Delikatessen, Drogerie, Tankstelle (später Getränkemarkt, heute Neubau, in dessen Erdgeschoß ein Cafe mit immer neuen Namen überrascht), Heißmangel (ohne Scheiß, im Souterrain eines winzigen Hauses in einer Seitenstraße). KäseButterMilch - vorüber, futsch, vorbei. Erst kamen die Ladenketten, dann die Supermärkte, schließlich die "Malls", und sie haben die kleinen Geschäfte dahingerafft.
Also Quickshop, Geschenkeladen, Kebab Gedöns, Friseur, Videothek, Computergames, Asia oder Thai? Eine von diesen Buden, in die man niemals jemanden hineingehen, geschweige denn herauskommen sieht? Halt, da hat gerade jemand "Geldwäsche" gesagt, hab ich genau gehört. Schon wieder diese negativen Schwingungen! Weshalb sollte denn nicht ein Idealist sein Privatvermögen aus Leidenschaft in solch ein Defizitunternehmen hineinpulvern, hm? Und da es immer mehr solcher Idealisten gibt, braucht uns um die Zukunft der Menschheit nicht bange zu sein, so sieht das nämlich aus, wenn man seine Vorurteile mal ein wenig mit Optimismus überzuckern lässt.
Aber zurück zu dem leerstehenden Ex-HiFi-Laden. Im Oktober prangten dort Ölgemälde in den Schaufenstern, z.B. Neuschwanstein, Großstadtskyline, Indianersquaw, Luftballons, Edith Piaf ("Edith Piaf" stand unter dem Kopf im Bild) und weitere anspruchsvolle Sujets, alle mit Preisschildern versehen, deren Zahlenangaben wohl dem Materialwert von Leinwand und Farben mal den Arbeitsstunden entsprachen. Von Licht, Komposition und Maltechnk waren diese Exponate erfreulich unbeleckt. Waren, denn seit ein paar Tagen sind diese Räume wieder ein ordnungsgemäßer Ex-HiFI-Laden.
Müßte ich zwischen - da wollte gerade wieder jemand "Geldwäsche" sagen, ich merk sowas doch! - zwischen Idealistentum und Kunst wählen, ich wüßte es nicht. Vielleicht zu Wohnraum umbauen? Oder gleich abreißen? Oder für Obdachlose öffnen? Das wäre immerhin eine gute Tat. Obdachlose mögen eigenwillig riechen, aber sie stinken nicht vor Geld. Das bekanntlich nicht stinkt. Weshalb es dann aber dauernd und immer öfter und in immer mehr Läden gewaschen werden muß, mag der Deibel wissen.
Dicki - am Mi, 16. Januar 2008, 21:41 - Rubrik: Nachtgesaenge
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Erst eine von Fußgängern wie Radfahrern häufig frequentierte geräumige Unterführung mit schmalen Läden vollgestopft, deren Überlebenszeit jeder vernünftige Mensch als begrenzt bezeichnet hätte (und tatsächlich: mit Ausnahme des Friseurs "Dicky's" [!] wechseln die Pächter immer wieder), dann den ausbleibenden geschäftlichen Erfolg auf die so rücksichtslosen Radfahrer geschoben, schließlich die Läden noch erweitert und Fahrverbot einzuführen versucht - ein einziger großer Kotau vor dem Investor: das sind unsere Lokalpolitiker.
Vorigen Mittwoch rollte ich wie jeden Morgen in die "Bischofsnadel", stapfte, das Rad huckepack, die Stufen hinab und überblickte die Unterführung: kein Fußgänger, aber etliche ihr Gefährt schiebende Radfahrer; niemand radelte. Aber ich. So glitt ich an wohl einem Dutzend Radschiebender vorüber. Das erste Hüsteln mochte Zufall gewesen sein, aber kurz darauf hüstelte eine zweite Person, als ich vorüberrollte, und ausgangs der Passage eine dritte: Zufall?
Nun, dachte ich, wenn es jetzt Sitte ist, dem Unfug zu Diensten zu sein und sein Rad ohne Not - nicht ein einziger Fußgänger! - zu schieben und dabei zu hüsteln, dann will ich nicht vollkommen abseits stehen, also hüstelte auch ich, durchaus vergnügt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann beugen sie sich auch morgen wieder obrigkeitsstaatlichem Wirtschaftsgehorsam.
Vorigen Mittwoch rollte ich wie jeden Morgen in die "Bischofsnadel", stapfte, das Rad huckepack, die Stufen hinab und überblickte die Unterführung: kein Fußgänger, aber etliche ihr Gefährt schiebende Radfahrer; niemand radelte. Aber ich. So glitt ich an wohl einem Dutzend Radschiebender vorüber. Das erste Hüsteln mochte Zufall gewesen sein, aber kurz darauf hüstelte eine zweite Person, als ich vorüberrollte, und ausgangs der Passage eine dritte: Zufall?
Nun, dachte ich, wenn es jetzt Sitte ist, dem Unfug zu Diensten zu sein und sein Rad ohne Not - nicht ein einziger Fußgänger! - zu schieben und dabei zu hüsteln, dann will ich nicht vollkommen abseits stehen, also hüstelte auch ich, durchaus vergnügt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann beugen sie sich auch morgen wieder obrigkeitsstaatlichem Wirtschaftsgehorsam.
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