Henryk M.Broder mit Kassam-Raketen beschossen - seit 4:45 schießt Israel zurück.
Dicki - am Sa, 03. Januar 2009, 18:28 - Rubrik: zickezacke
Es begab sich zu Berlin, da man allerorts von Krise, Not und Abschwung sprach, daß ein besserer Herr den Armen der Stadt anbot, sich durch das Fangen und Töten von Ratten ein Zubrot zu verdienen. Die Armen waren aus Erfahrung skeptisch, weshalb am ersten Tag der Kampagne "Taler für Ratte" nur wenige Menschen kamen. Diese aber liefen am Ende des Tages stolz durch ihre Nachbarschaft und verkündeten, daß es wirklich Geld gebe für tote Ratten, und immer wieder mußten sie ihre blankgeputzten Taler vorzeigen. Hei, da gab es kein Halten mehr: schon raste die Meute in ihrer verschlissenen Kleidung durch Keller und Speicher, durchforstete städtische Parks und Brachgelände, schwärmte durch die Kanalisation und stöberte auch noch im dunkelsten Winkel.
Doch an diesem Abend ließ der bessere Herr ausrichten, es sei bedauerlicherweise nicht genug Geld da, er werde aber als Zeichen seiner Dankbarkeit jedem Rattenfänger einen Taler als Anerkennung geben lassen. Da murrten die Armen und Mancher brummte, daß der Herr das doch nicht aus eigener Tasche, sondern aus Steuergeldern bezahle. Andere ergänzten, er, der Herr, werde das Geld für jede einzelne Ratte bekommen und einen hübschen Extraprofit machen. Allein. es half nichts, es blieb ihnen nur der eine Taler und die vielen wohlfeilen Worte. Da berieten sie des Nachts in verräucherten Kaschemmen bei Fusel und Kerzenschein, was zu tun sei. Als die Stadt am Morgen erwachte, hatten die Verschwörer ihr Werk getan und schliefen friedlich hinter ausgeblichenen Vorhängen und verbeulten Jalousien.
Der bessere Herr wurde von Getöse im Erdgeschoß seiner Villa aus dem Schlaf gerissen. Köchin, Butler und Waschfrau drängten rückwärts zur Treppe, an derem oberen Ende der Herr soeben im Morgenrock erschien: auf dem Fußboden wimmelten hunderte, ja, tausende Ratten aufgeregt durcheinander, quiekten unentwegt, schnüffelten in Ecken oder bissen nach jedem Fuß, der ihnen zu nahe kam. Die Waschfrau hatte sich einen Besen geschnappt, Mut gesammelt und schob nun mit lautem Geschrei eine Gasse durch die überrumpelten Ratten zur Haustür, Butler und Köchin dicht hinter sich. Sie erreichten die Tür, schlüpften hinaus, schlossen die Tür und liefen davon. Die Ratten, von der Überraschung erholt, fanden nun keinen Widerstand mehr und drängten die Treppe hinauf, mit spitzen Nasen und langen Schwänzen, quiekend, wimmelnd, kratzend, beißend. Der bessere Herr, in seinem verbohrten Hass der Wahrheit nahekommend, stieß einen letzten Fluch auf die Armen aus.
Doch an diesem Abend ließ der bessere Herr ausrichten, es sei bedauerlicherweise nicht genug Geld da, er werde aber als Zeichen seiner Dankbarkeit jedem Rattenfänger einen Taler als Anerkennung geben lassen. Da murrten die Armen und Mancher brummte, daß der Herr das doch nicht aus eigener Tasche, sondern aus Steuergeldern bezahle. Andere ergänzten, er, der Herr, werde das Geld für jede einzelne Ratte bekommen und einen hübschen Extraprofit machen. Allein. es half nichts, es blieb ihnen nur der eine Taler und die vielen wohlfeilen Worte. Da berieten sie des Nachts in verräucherten Kaschemmen bei Fusel und Kerzenschein, was zu tun sei. Als die Stadt am Morgen erwachte, hatten die Verschwörer ihr Werk getan und schliefen friedlich hinter ausgeblichenen Vorhängen und verbeulten Jalousien.
Der bessere Herr wurde von Getöse im Erdgeschoß seiner Villa aus dem Schlaf gerissen. Köchin, Butler und Waschfrau drängten rückwärts zur Treppe, an derem oberen Ende der Herr soeben im Morgenrock erschien: auf dem Fußboden wimmelten hunderte, ja, tausende Ratten aufgeregt durcheinander, quiekten unentwegt, schnüffelten in Ecken oder bissen nach jedem Fuß, der ihnen zu nahe kam. Die Waschfrau hatte sich einen Besen geschnappt, Mut gesammelt und schob nun mit lautem Geschrei eine Gasse durch die überrumpelten Ratten zur Haustür, Butler und Köchin dicht hinter sich. Sie erreichten die Tür, schlüpften hinaus, schlossen die Tür und liefen davon. Die Ratten, von der Überraschung erholt, fanden nun keinen Widerstand mehr und drängten die Treppe hinauf, mit spitzen Nasen und langen Schwänzen, quiekend, wimmelnd, kratzend, beißend. Der bessere Herr, in seinem verbohrten Hass der Wahrheit nahekommend, stieß einen letzten Fluch auf die Armen aus.
Dicki - am Mi, 17. Dezember 2008, 22:23 - Rubrik: zickezacke
Dicki - am Mi, 17. Dezember 2008, 12:16 - Rubrik: aus aller Welt
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Schuhe für George ist gut, Schuhe für alle ist besser.
Dicki - am Di, 16. Dezember 2008, 13:55 - Rubrik: aus aller Welt
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Daß Meinungsforschung nicht automatisch zu korrekten Ergebnissen führt, hat sich längst herumgesprochen. Nichtsdestoweniger arbeiten Politik, Medien, Agenturen, Interessenverbände und die bekannten Institute immer geschmierter zusammen. Wie beispielsweise bekommt man die Konsumgutscheine vom Tisch? Man gibt eine Umfrage in Auftrag, deren Ergebnis dann an passender Stelle mit betrugsreifer Überschrift heraustrompetet wird. Liest man den ganzen Artikel, dann erfährt man, daß die vollmundig "Deutsche" genannten gerade einmal 780 von 1000 befragten - "repräsentativ ausgewählten" - Bürgern ausmachen. Aber wer liest schon alles?
In der neuen deutschen Demokratie werden Umfrageergebnisse zur Rechtfertigung für Maßnahmen aller Art herangezogen, durch nichts und niemand legitimierte Beiräte zerschneiden das soziale Netz, Deregulierungskommissionen bauen Bürgerrechte und Kontrollinstrumente ab, und um alle diese Änderungen unumkehrbar zu machen, brauchen wir einen uneingeschränkte Überwachung und eine neue Verfassung: die kommt mit dem Vertrag von Lissabon. Deshalb fragt man uns lieber erst gar nicht.
So, genug lamentiert. Wie wär's mit einem Gläschen griechischer Wein? Ach, Griechenland! Drei Tage lang haben die deutschen Medien uns mit Stories und Histories über Autonome, Anarchisten und Radikale in Athen und anderswo bombardiert, und erst allmählich gibt man zu, daß dort noch ein wenig mehr los ist. - Erinnert sich noch jemand an die Pyramidenspiele in Albanien? Die Suche nach "Albanien" und "Pyramide" führt zu interessanten Ergebnissen.
In der neuen deutschen Demokratie werden Umfrageergebnisse zur Rechtfertigung für Maßnahmen aller Art herangezogen, durch nichts und niemand legitimierte Beiräte zerschneiden das soziale Netz, Deregulierungskommissionen bauen Bürgerrechte und Kontrollinstrumente ab, und um alle diese Änderungen unumkehrbar zu machen, brauchen wir einen uneingeschränkte Überwachung und eine neue Verfassung: die kommt mit dem Vertrag von Lissabon. Deshalb fragt man uns lieber erst gar nicht.
So, genug lamentiert. Wie wär's mit einem Gläschen griechischer Wein? Ach, Griechenland! Drei Tage lang haben die deutschen Medien uns mit Stories und Histories über Autonome, Anarchisten und Radikale in Athen und anderswo bombardiert, und erst allmählich gibt man zu, daß dort noch ein wenig mehr los ist. - Erinnert sich noch jemand an die Pyramidenspiele in Albanien? Die Suche nach "Albanien" und "Pyramide" führt zu interessanten Ergebnissen.
Dicki - am Mi, 10. Dezember 2008, 17:10 - Rubrik: deutsche kenneweiss
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eine Geschichte von ihrer Muddi, als sie selbst noch ein Kind war. Von dem Haus, in dem die Familie damals wohnte, waren es ein paar Minuten zur Straßenbahnhaltestelle, vor deren Erreichen man durch eine Eisenbahnunterführung zu gehen hatte. Muddis Muddi hatte eine große Verwandtschaft und so war sie oft unterwegs, Geburtstag hier, Festtag dort, und man traf sich auch sonst nicht selten, und immer ging es unter der Eisenbahn durch, zumeist abends und natürlich auch bei Dunkelheit. Muddis Muddi hatte da keine Angst. Einmal aber hörte sie unter der Eisenbahn Schritte hinter sich. Vorsicht ist die Muddi der Porzellankiste, also drehte sie sich um, damit sie sehen konnte, wer da hinetr ihr ging. Und siehe, es war ein Mann, und er sprach: "Fürchte dich nicht, ich bin Jesus." Da fürchtete sie sich aber doch und eilte davon. - Dies war mein diesjährige Weihnachtsgeschichte, da in einem der Fenster gegenüber ein Lichterstern traulich funkelt, und der Menschheit ein Wohlgefallen etc. Dabei fällt mir ein, daß auch die Liebhaber elektrischen Weihnachtsschmucks bald auf Energiesparlampen umsteigen müssen. Als ob das Lichtergedöns nicht so schon schlimm genug wäre. (Angeblich sind Energiesparlampen aber doch cool)
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